Walldorf/Frankfurt — Die SAP AG, weltweit führender Anbieter von betriebswirtschaftlicher Anwendungssoftware, hat ihren dynamischen Wachstumskurs im 2. Quartal 1998 fortgesetzt. Der Umsatz im 2. Quartal erhöhte sich gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode um 59% auf 2,2 Mrd. DM. Aufgrund der nachhaltigen Investitionen in neue Mitarbeiter zur Sicherung des künftigen Wachstums stiegen die Kosten um 70% auf 1,7 Mrd. DM. Der Gewinn vor Steuern nahm um 30% auf 521 Mio. DM zu. Im ersten Halbjahr wuchs der Umsatz um 61% auf 3,9 Mrd. DM. Der Gewinn vor Steuern erhöhte sich um 43% auf 832 Mio. DM.
Das schnelle Wachstum im 1. Halbjahr belegt die positive Resonanz der Kunden auf die
SAP-Produkte und ist Indiz für die weitere Festigung der führenden Marktposition der
SAP. Um diese Position im Markt weiter zu stärken und um das künftige Wachstum zu
sichern, hat die SAP ihren Kurs fortgesetzt, nachhaltig in neue Mitarbeiter zu
investieren. Deshalb hat sich die Zahl der in der SAP-Gruppe Beschäftigten zum 30. Juni
1998 um 5.892 oder 53% auf 16.976 erhöht, wobei der stärkste Anstieg im Bereich
Forschung & Entwicklung zu verzeichnen war (plus 57%). Seit Anfang des Jahres hat die
SAP weltweit 4.120 neue Mitarbeiter eingestellt, davon allein 1.289 in Deutschland.
„Angesichts des Erfolgs unserer Produkte und Produktankündigungen am Markt haben
wir unser Expansionstempo erhöht sowie unsere Investitionen verstärkt. Das kräftige
Wachstum im ersten Halbjahr werten wir auch als Beleg dafür, daß wir uns mit unserer
Expansionsstrategie auf dem richtigen Weg befinden", sagt Prof. Dr. h.c. Hasso
Plattner, Vorstandssprecher der SAP AG.
35 Mio. DM Rückstellungen für STAR-Programm
Erstmals wurde das Ergebnis vor Steuern durch die im 2. Quartal gebildeten
Rückstellungen für das Mitarbeiterbonusprogramm STAR („Stock Appreciation
Right") in Höhe von 35 Mio. DM belastet. Die Höhe der Rückstellungen ergibt sich
aus der Anzahl der wahrscheinlich zur Auszahlung kommenden STARs multipliziert mit dem
„Fair Value" eines STAR zum Quartalsultimo. Die Summe wird dann jeweils auf die
Monate anteilig verteilt, in denen das STAR-Programm läuft (Mai 1998 bis April 1999). Im
2. Quartal wurden also Rückstellungen für zwei Monate gebildet. Ohne Berücksichtigung
des STAR-Programms hätte das Ergebnis vor Steuern im 1. Halbjahr um 49% zugelegt und die
Kosten wären anstatt um 66% auf 3,2 (Vorjahresperiode: 1,9) Mrd. DM um 64% gestiegen. Die
Brutto-Umsatzrendite gab auf 22% nach 24% im 1. Halbjahr 1997 nach. Im 2. Quartal wäre
der Gewinn vor Steuern ohne STAR um 39% anstatt um 30% gestiegen.
Hohes Wachstum in Amerika und Europa
Die aufgrund der Asienkrise aufgetretene Umsatzschwäche im asiatisch-pazifischen Raum
(APA) wurde von hohen Zuwächsen in den anderen Regionen mehr als kompensiert. So stieg
der Umsatz in der Vertriebsregion Amerika im 1. Halbjahr um 72% auf 1,7 (1,0) Mrd. DM. In
Deutschland wuchs der Umsatz um 53% auf 776 (507) Mio. DM. Im restlichen Europa nahm der
Umsatz um 72% auf 934 (542) Mio. DM und im asiatisch-pazifischen Raum (APA) um 19% auf 376
(315) Mio. DM zu. Der Anteil der außerhalb von Deutschland erzielten Umsätze erhöhte
sich auf 80% nach 79% im 1. Halbjahr 1997. Im Quartalsvergleich stieg der Umsatz in
Amerika um 75% auf 963 (549) Mio. DM, in Deutschland um 53% auf 424 (277) Mio. DM und im
restlichen Europa um 70% auf 549 (322) Mio. DM.
Asienkrise macht sich deutlicher als erwartet bemerkbar
Im 2. Quartal hat sich die Asienkrise deutlicher als bisher erwartet im Geschäft
bemerkbar gemacht. So gab der Umsatz in der asiatisch-pazifischen Region im 2. Quartal vor
allem wechselkursbedingt um 5% auf 197 Mio. nach 208 Mio. DM im Vorjahresquartal nach. Bei
unveränderten Wechselkursen in dieser Region wäre der Umsatz um 14% gestiegen.
Zusätzlich wird das Geschäft der SAP in dieser Region nun auch von dem in Japan zu
beobachtenden Trend beeinträchtigt, daß Kunden und potentielle Kunden ihre Investitions-
und Softwareeinführungsprojekte reduzieren und zeitlich strecken. „Wir analysieren
die gegenwärtige Situation in Asien sehr sorgfältig und haben dies in unseren Prognosen
für das laufende Geschäftsjahr berücksichtigt", so Plattner. „Langfristig
beurteilen wir die Wachstumschancen der SAP in Asien unverändert positiv, so daß wir
keine Abstriche an unserem Engagement in dieser Region vornehmen", betont Plattner.
Der Großteil des Umsatzes im 1. Halbjahr entfiel auf die Produkterlöse, die um 54%
auf 2,5 (1,6) Mrd. DM stiegen. Der Beratungsumsatz wuchs um 76% auf 921 (522) Mio. DM und
der Schulungsumsatz um 68% auf 426 (253) Mio. DM. Der Produktanteil am Umsatz betrug damit
64% nach 67% im ersten Halbjahr 1997. Der Umsatz mit R/3, dem Hauptprodukt der SAP, wurde
im Berichtszeitraum um 59% auf 2,4 (1,5) Mrd. DM gesteigert.
„Vor dem Hintergrund unserer Expansionsstrategie und der Unsicherheiten in Asien
halten wir an unserer Prognose für das laufende Geschäftsjahr fest, das Ergebnis vor
Steuern und ohne Berücksichtigung des STAR-Programms um 30 bis 35% steigern zu
können", sagt Prof. Dr. Henning Kagermann, Vorstandssprecher der SAP AG. „Das
Umsatzwachstum dürfte sich für das Gesamtjahr gesehen auf circa 40% verlangsamen.
Ursache hierfür ist die vorübergehend nachlassende Dynamik der ‚Jahr 2000′
getriebenen Nachfrage nach Standardsoftware", so Kagermann.
Strategic Enterprise Management-Lösung angekündigt
Vor weit mehr als 8.000 Teilnehmern an der europäischen Anwenderkonferenz SAPPHIRE
´98 Ende Juni in Madrid kündigte die SAP die Entwicklung einer Strategic Enterprise
Management-Lösung (SAP SEM) an, die auf dem System R/3 basiert. Dabei handelt es sich um
eine Sammlung integrierter Applikationen, die Vorstände und Manager großer
multinationaler Konzerne in die Lage versetzen, den Wert ihres Unternehmens zu erhöhen.
SAP SEM besteht aus vier neuen Anwendungen – Business Planning and Simulation (BPS),
Business Consolidation and Sourcing (BCS), Corporate Performance Monitor (CPM) und
Stakeholder Relationship Management (SRM) -, die Managern die richtigen Informationen zum
richtigen Zeitpunkt bieten. „Die SEM-Applikationen der SAP sind ein Durchbruch im
Bereich des wertorientierten Managements. SAP SEM stellt ein Informationssystem dar, das
Unternehmen in die Lage versetzt, sich auf diejenigen Dinge zu konzentrieren, die
firmenweit einen Mehrwert schaffen", erklärt Kagermann. SAP SEM wird ab dem vierten
Quartal 1998 verfügbar sein.
„Fit fürs Informationszeitalter"
Die SAP beteiligt sich an der Initiative „Fit fürs Informationszeitalter",
die Anfang Juli im Berliner Schloß Bellevue von Bundespräsident Roman Herzog und
Topmanagern der Informations- und Kommunikationsindustrie ins Leben gerufen wurde. Die
beiden Eckpfeiler der Initiative sind zum einen Angebote im Bildungswesen und zum anderen
die Förderung von Unternehmensgründern. Die SAP als Mitglied der Initiative hat es sich
zur Aufgabe gemacht, sowohl Existenzgründungen als auch eine zukunftssichere Ausbildung
an Hochschulen und Berufsschulen zu unterstützen. Konkret heißt das: Die SAP fördert
die Einrichtung von vier Lehrstühlen für Gründungs- und Innovationsmanagement. Bereits
zum Wintersemester dieses Jahres soll an der Technischen Universität Dresden, der
Universität Karlsruhe, der Berliner Humboldt-Universität sowie der neu gegründeten
International University in Germany Bruchsal der Lehr- und Forschungsbetrieb in dem neuen
Fachgebiet aufgenommen werden. Darüber hinaus stellt die SAP 170 kostenlose
Installationen des SAP-Softwaresystems R/3 für Universitäten und Fachhochschulen sowie
kostenlose R/3-Installationen für ausgewählte Berufsschulen in Baden-Württemberg zur
Verfügung.
IQ-Initiative macht Tempo
Neues auch von der Initiative „Höherer Unternehmens-IQ": Nach nur vier
Wochen konnte die R/3-Installation bei der mittelständischen Axmann Fördertechnik GmbH
aus Sinsheim den Produktivbetrieb aufnehmen. Die Firma hatte ein vorkonfiguriertes
Ready-to-Run R/3-System (RRR) im Rahmen der SAP-Mittelstandsinitiative gewonnen. Das
Gesamtsystem bestand aus SAP-Software im Wert von 500.000 DM und Hardware des Herstellers
NCR im Wert von 300.000 DM. Die SAP-Berater konnten den projektierten Termin nicht nur
einhalten, der Startschuß zur Nutzung der R/3-Module FI und CO (Finanzwesen und
Controlling) fiel sogar einen Monat früher als geplant. Zur SAP-Mittelstandsinitiative
„Höherer Unternehmens-IQ" gibt es eine eigene Internet-Seite unter
http://www.sap.com/iq. Dort wird der Fortschritt von Projekten im Mittelstand quasi
„live" dokumentiert.
„Enjoy R/3" startet im September
Im September startet die SAP unter dem Motto „Enjoy R/3" eine Initiative mit
dem Ziel, die Nutzung von R/3 für die Endanwender noch weiter zu vereinfachen. In einem
Wettbewerb werden alle Endanwender von R/3 aufgerufen, Verbesserungsvorschläge für die
Nutzung von R/3 zu geben. Die Endanwender sollen in die Lage versetzt werden, die Arbeit
mit R/3 intuitiv zu erlernen. Dabei soll auch der Spaß am Umgang mit R/3 stärker in den
Vordergrund rücken. Unter den Teilnehmern der Initiative verlost die SAP drei Volkswagen
„New Beetle". Ausführliche Informationen zu „Enjoy R/3" sind auf der
SAP-Homepage unter http://www.sap.com/enjoy
erhältlich.
Vergleich Q2 1998 und Q2 1997 (in Mio. DM)
Q2 1998 |
Q2 1997 |
Veränd. abs. |
Veränd. in % |
|
Prod.-umsatz |
1.396 |
920 |
476 |
52 |
Berat.-umsatz |
513 |
280 |
233 |
83 |
Schul.-umsatz |
229 |
150 |
79 |
53 |
Sonst. Umsatz |
37 |
20 |
17 |
85 |
Gesamtumsatz |
2.175 |
1.370 |
805 |
59 |
Gewinn v. St. |
521 |
401 |
120 |
30 |
Zahl der Mitarb. (30. Juni) |
16.976 |
11.084 |
5.892 |
53 |
Entwicklung wichtiger Kennzahlen 1998 (in Mio. DM),
quartalsweise
Q1 1998 |
Q2 1998 |
Q3 1998 |
Q4 1998 |
1998 |
|
Prod.-umsatz |
1.065 |
1.396 |
|||
Berat.-umsatz |
408 |
513 |
|||
Schul.-umsatz |
197 |
229 |
|||
Sonst. Umsatz |
12 |
37 |
|||
Gesamtumsatz |
1.682 |
2.175 |
|||
Gewinn v. St. |
311 |
521 |
Entwicklung wichtiger Kennzahlen 1997 (in Mio. DM), quartalsweise
Q1 1997 |
Q2 1997 |
Q3 1997 |
Q4 1997 |
1997 |
|
Prod.-umsatz |
677 |
921 |
914 |
1.585 |
4.097 |
Berat.-umsatz |
242 |
279 |
318 |
412 |
1.251 |
Schul.-umsatz |
103 |
150 |
147 |
180 |
580 |
Sonst. Umsatz |
10 |
20 |
38 |
21 |
89 |
Gesamtumsatz |
1.032 |
1.370 |
1.417 |
2.198 |
6.017 |
Gewinn v. St. |
181 |
401 |
251 |
834 |
1.667 |
Gewinn- und Verlustrechnung (1. Halbjahr)
SAP Konzern
(in Mio. DM)
1. H. 1998 |
1. H. 1997 |
|||
Umsatzerlöse |
3.857 |
2.402 |
||
Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen |
9 |
0 |
||
Sonstige betriebliche Erträge |
85 |
48 |
||
3.951 |
2.450 |
|||
Aufwendungen für Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren |
-10 |
-7 |
||
Aufwendungen für bezogene Leistungen |
-446 |
-241 |
||
Materialaufwand |
-456 |
-248 |
||
Personalaufwand |
-1.467 |
-913 |
||
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen |
-119 |
-89 |
||
Sonstige betriebliche Aufwendungen |
-1.111 |
-645 |
||
Betriebsaufwand |
-2.697 |
-1.647 |
||
Betriebsergebnis |
798 |
555 |
||
Beteiligungsergebnis |
1 |
1 |
||
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens |
0 |
0 |
||
Abschreibungen auf Finanzanlagen |
-1 |
0 |
||
Zinsergebnis |
34 |
26 |
||
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit |
832 |
582 |
Die vorliegenden Zahlen wurden nach HGB ermittelt.
Gewinn- und Verlustrechnung (2. Quartal)
SAP Konzern
(in Mio. DM)
2. Q. 1998 |
2. Q. 1997 |
|||
Umsatzerlöse |
2.175 |
1.370 |
||
Erhöhung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen |
3 |
0 |
||
Sonstige betriebliche Erträge |
43 |
25 |
||
2.221 |
1.395 |
|||
Aufwendungen für Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren |
-5 |
-3 |
||
Aufwendungen für bezogene Leistungen |
-249 |
-143 |
||
Materialaufwand |
-254 |
-146 |
||
Personalaufwand |
-778 |
-477 |
||
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen |
-65 |
-49 |
||
Sonstige betriebliche Aufwendungen |
-618 |
-337 |
||
Betriebsaufwand |
-1.461 |
-863 |
||
Betriebsergebnis |
506 |
386 |
||
Beteiligungsergebnis |
0 |
1 |
||
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens |
0 |
0 |
||
Abschreibungen auf Finanzanlagen |
-1 |
0 |
||
Zinsergebnis |
16 |
14 |
||
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit |
521 |
401 |
Die vorliegenden Zahlen wurden nach HGB ermittelt.