Walldorf/München — Die SAP AG, weltweit führender Anbieter von betriebswirtschaftlicher Anwendungssoftware, hat ihren dynamischen Wachstumskurs im 3. Quartal 1998 wie geplant fortgesetzt. Der Umsatz im 3. Quartal erhöhte sich gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode um 43% auf 2,0 Mrd. DM. Die Kosten stiegen unter Berücksichtigung von Rückstellungen für das Mitarbeiterbonusprogramm STAR in Höhe von 9 Mio. DM um 46% auf 1,7 Mrd. DM. Der Gewinn vor Steuern nahm um 50% auf 376 Mio. DM zu. In den ersten neun Monaten wuchs der Umsatz um 54% auf 5,9 Mrd. DM. Der Gewinn vor Steuern erhöhte sich um 45% auf 1,2 Mrd. DM.
Trotz der Auswirkungen der
anhaltenden Wirtschaftskrise in Japan und der zunehmend negativen Währungseinflüsse hat die SAP ihr schnelles Wachstum im 3. Quartal wie geplant fortsetzen können. Die überaus positive Resonanz der Kunden auf die SAP-Produkte sowie auf die zuverlässige Durchführung der SAP-Projekte hat maßgeblich zu dem guten Ergebnis geführt. Ausgehend von der hohen Vergleichsbasis des Vorjahres geht der Vorstand von einer Verlangsamung des Wachstums im 4. Quartal aus. Dazu dürfte auch die nachlassende Dynamik der “Jahr 2000” getriebenen Nachfrage beitragen. “Vor diesem Hintergrund sind wir zuversichtlich, im laufenden Geschäftsjahr das Ergebnis vor Steuern und ohne Berücksichtigung des STAR-Programms um 30 bis 35% sowie den Umsatz um circa 40% steigern zu können”, sagt Prof. Dr. Henning Kagermann, Vorstandssprecher der SAP AG.
Das Umsatzwachstum im 3. Quartal
ist durch die Währungsverschiebungen um 7 Prozentpunkte gebremst worden. Die Rückstellungen für das Mitarbeiterbonusprogramm STAR (“Stock Appreciation Right”) belaufen sich in Summe per Ende September 1998 auf 44 Mio. DM. Ohne Berücksichtigung des STAR-Programms hätte das Ergebnis vor Steuern in den ersten neun Monaten um 50% (anstatt um 45%) zugelegt und die Kosten wären anstatt um 58% auf 4,9 Mrd. DM um 57% gestiegen. Die Brutto-Umsatzrendite gab auf 21% nach 22% in den ersten neun Monaten 1997 nach. Im 3. Quartal wäre der Gewinn vor Steuern ohne STAR um 53% anstatt um 50% gestiegen.
Hohes Wachstum in Amerika und Europa
Die aufgrund der Wirtschaftskrise in Japan beeinträchtigte Umsatzentwicklung im asiatischpazifischen Raum (APA) wurde von hohen Zuwächsen in den anderen Regionen aufgefangen. So stieg der Umsatz in der Vertriebsregion Amerika in den ersten neun Monaten um 65% auf 2,7 (1,6) Mrd. DM. In der Region Europa, Naher Osten und Afrika nahm der Umsatz um 58% auf 2,6 (1,7) Mrd. DM und im asiatischpazifischen Raum (APA) um lediglich 4% auf 537 (515) Mio. DM zu. Der Anteil der außerhalb von Deutschland erzielten Umsätze erhöhte sich auf 81% nach 79% in den ersten neun Monaten 1997. Im Quartalsvergleich stieg der Umsatz in Amerika um 55% auf 994 (641) Mio. DM und in der Region Europa, Naher Osten und Afrika um 50% auf 866 (576) Mio. DM.
Im 3. Quartal hat die
Wirtschaftskrise in Japan das Geschäft im APA-Raum
stark beeinträchtigt. Für den Umsatzrückgang in dieser Region ist vor allem die Entwicklung in Japan verantwortlich, während das Geschäft in den übrigen Subregionen weitgehend nach Plan verlief. Insgesamt gab der Umsatz in der asiatischpazifischen Region im 3. Quartal um 20% auf 161 Mio. nach 200 Mio. DM im Vorjahresquartal nach. Bei unveränderten Wechselkursen in dieser Region wäre der Umsatz um 2% gestiegen. “Nach gründlicher Analyse der gegenwärtigen Situation in Japan gehen wir dort nicht von einer schnellen Normalisierung aus”, sagt Prof. Dr. h.c. Hasso Plattner, Vorstandssprecher der SAP AG. “Langfristig beurteilen wir die Wachstumschancen der SAP in Japan wie im übrigen Asien unverändert positiv, so daß wir keine Abstriche an unserem Engagement in dieser Region vornehmen”, betont Plattner.
Umsatz mit R/3 steigt um 49%
Der
Großteil des Umsatzes in den ersten neun Monaten entfiel auf die Produkterlöse, die um 45% auf 3,6 (2,5) Mrd. DM stiegen. Der Beratungsumsatz wuchs um 76% auf 1,5 (0,8) Mrd. DM und der Schulungsumsatz um 65% auf 659 (400) Mio. DM. Der Produktanteil am Umsatz betrug damit 62% nach 66% in den ersten neun Monaten 1997. Der Umsatz mit R/3, dem Hauptprodukt der SAP, wurde im Berichtszeitraum um 49% auf 3,5 (2,3) Mrd. DM gesteigert.
Die Zahl der in der SAP-Gruppe Beschäftigten zum 30. September 1998 hat sich um 6.332 oder 53% auf 18.330 erhöht, wobei der stärkste Anstieg im Bereich Forschung & Entwicklung zu verzeichnen war (plus 60%). Seit Anfang des Jahres hat die SAP weltweit 5.474 neue Mitarbeiter eingestellt, davon allein 1.740 in Deutschland.
Entwicklungsinitiative und Solution Maps angekündigt
Vor mehr
als 15.000 Teilnehmern und 260 Ausstellerfirmen an der
bislang größten Anwenderkonferenz SAPPHIRE ´98 Mitte September in Los Angeles hat die SAP die neue Dimension der SAP-Produktpalette sowie die sogenannten Solution Maps für die 17 Branchenlösungen der SAP vorgestellt. “Vor sechs Jahren hat die SAP mit R/3 den Markt für betriebswirtschaftliche Software revolutioniert. Heute bewegen wir uns immer weiter in Richtung neuer Anwendergruppen und konzentrieren uns zunehmend darauf, die Erfahrungen unserer Kunden mit SAP in vielen Bereichen noch weiter zu verbessern”, hebt Plattner hervor. “Im Rahmen unserer Initiative EnjoySAP vereinfachen wir die Software und gestalten sie intuitiver, so daß sie die Arbeitsumgebung der Anwender in natürlicher Weise ergänzt”, so Plattner weiter.
Im einzelnen hat die SAP folgende Produkte und Initiativen angekündigt:
“New Dimension” als Ergänzung zu R/3
SAP BW
Das SAP Business
Information Warehouse (SAP BW) ist seit dem 1. September allgemein am Markt verfügbar. Bei SAP BW handelt es sich um ein eigenständiges und von R/3 unabhängiges System zur Entscheidungsunterstützung und Geschäftsanalyse.
SAP SEM
Die auf dem System R/3 basierende Strategic Enterprise Management-Lösung (SAP SEM) wurde in Los Angeles vorgestellt. Bei SAP SEM handelt es sich um eine Sammlung integrierter Applikationen, die Vorstände und Manager großer multinationaler Konzerne in die Lage versetzen, den Wert ihres Unternehmens zu erhöhen. SAP SEM besteht aus vier neuen Anwendungen – Business Planning and Simulation (BPS), Business Consolidation and Sourcing (BCS), Corporate Performance Monitor (CPM) und Stakeholder Relationship Management (SRM) -, die Managern die richtigen Informationen zum richtigen Zeitpunkt bieten.
Supply Chain Management
Der
Advanced Planner and Optimizer (SAP APO) wird derzeit planmäßig an erste Kunden ausgeliefert. Die SAP nutzt in diesem Produkt neue Technologien für die schnelle Planungsoptimierung und –ausführung für variantenreiche Produktionsprozesse. Das in Los Angeles vorgestellte SAP Logistics Execution System (SAP LES) bietet eine umfangreiche Softwarelösung für Lagerverwaltung und Transport.
SAP FOcus on CUStomers
Mit der
neuen Initiative SAP FOcus on CUStomers (SAP FOCUS) stellte die SAP ihre Pläne für Softewarelösungen vor, mit denen Unternehmen die Beziehungen zu ihren Kunden in den Bereichen Vertrieb, Marketing und Service intensivieren und optimieren können. Dazu gehört SAP Sales, einschließlich der Software für die Vertriebsautomatisierung (Sales Force Automation SFA), das im vierten Quartal 1998 an erste Kunden ausgeliefert wird.
Industry Solution Maps
Als erstes Softwareunternehmen stellte die SAP zu jeder ihrer mittlerweile 17 Branchenlösungen je eine sogenannte Solution Map vor, eine Blaupause, die die funktionalen Anforderungen dieser Branchen auf verschiedenen Ebenen detailliert darstellt. Dabei werden die Produkte der SAP und ihrer Partner diesen Anforderungen konkret zugeordnet.
Neue Version des Personalwirtschaftssystems
Das Personalwirtschaftssystem SAP HR wird im vierten Quartal 1998 in der neuen Version 4.5 allgemein verfügbar sein. Sie enthält erweiterte Funktionalität in den Bereichen Competencybased Management, Self Service-Funktionen und Gehaltsabrechnung.
Die SAP kündigte
außerdem SAP Accelerated HR an, eine Lösung für die beschleunigte Implementierung des Personalwirtschaftssystems mit vorkonfigurierten Anwendungen und bereits installierten technischen Plattformen. SAP Accelerated HR ist zunächst in den USA und in Kanada verfügbar.
Vergleich Q3 1998 und Q3 1997 (in Mio. DM) |
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Entwicklung wichtiger Kennzahlen 1998 (in Mio. DM), quartalsweise | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Entwicklung wichtiger Kennzahlen 1997 (in Mio. DM), quartalsweise | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Gewinn- und Verlustrechnung (Januar bis September) SAP Konzern (in Mio. DM) |
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Die vorliegenden Zahlen wurden nach HGB ermittelt. |
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Gewinn- und Verlustrechnung (3. Quartal) SAP Konzern (in Mio. DM) |
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Die vorliegenden Zahlen wurden nach HGB ermittelt. |