Viele Unternehmen stehen vor dem Dilemma, IT-Kosten verringern zu müssen, während gleichzeitig Investitionen in neue Lösungen notwendig sind. Bislang kommt die Innovation zu kurz, worauf SAP-Vorstandssprecher Henning Kagermann auf der diesjährigen SAPPHIRE in Orlando hingewiesen hat: Im Durchschnitt fließen 60 Prozent der IT-Budgets in Wartung und Instandhaltung und 30 Prozent in die Integration. Lediglich zehn Prozent ihres IT-Budgets geben Unternehmen für die Entwicklung und innovative Lösungen aus. SAP NetWeaver bietet einen Ausweg: Mit der Plattform lassen sich Wartungs- und Integrationskosten reduzieren – Geld, das bei gleichem oder gar geringerem IT-Budget für Innovationen zur Verfügung steht.
SAP NetWeaver ist eine umfassende Integrations- und Applikationsplattform, die alle Anwender, Informationen und Geschäftsprozesse technologie- und unternehmensübergreifend zusammenführt. In diesen drei Bereichen ermöglicht die Plattform die vollständige Unternehmensintegration. SAP NetWeaver ist außerdem die technologische Plattform für alle SAP-Anwendungen, die in der mySAP Business-Suite gebündelt sind, sowie die Plattform der SAP zur Realisierung einer Enterprise Services Architecture (ESA). Die ESA ist ein Bauplan für umfassende und Web-Services-basierende Geschäftsanwendungen, die es Unternehmen erlaubt, auf Änderungen flexibel zu reagieren. Web Services sind auf offenen Standards basierende funktionale Einheiten, die sich beispielsweise zur Entwicklung neuer Prozessketten lose aneinander koppeln lassen.
Flexibel auf Marktveränderungen reagieren

Ohne in neue Geschäftsprozesse und damit Anwendungen zu investieren, schaffen es Unternehmen nicht, flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren. Es reicht für sie nicht aus, ihre heterogene IT-Landschaft lediglich weiterzuentwickeln. Der Integrationsaufwand dafür ist zu hoch, da Schnittstellen, unterschiedliche Anwendungen und Plattformen integriert und eine einheitliche Datenbasis geschaffen werden müssen. SAP NetWeaver nimmt Unternehmen diese Integrations-Arbeit ab.
Die offene Integrations- und Applikationsplattform der SAP bietet Standardschnittstellen und Interoperabilität mit IBM WebSphere und Microsoft .NET. Damit schützt sie bestehende Investitionen. SAP NetWeaver stellt mit dem SAP Web Applikation Server (SAP Web AS) außerdem einen Anwendungsserver bereit, der sowohl Java-2-Enterprise-Edition-basierte (J2EE) als auch ABAP-basierte Web-Anwendungen und Web Services unterstützt. Darüber hinaus bietet der SAP Web AS eine Entwicklungsumgebung für Java und ABAP.
Waren früher mehrere verschiedene Integrationswerkzeuge die Regel, bildet bei SAP NetWeaver der SAP Web AS eine gemeinsame Grundlage für eine “integrierte” und umfassende Plattform zur Integration auf den drei Ebenen Anwender, Informationen und Prozessen. Die Folge: reduzierte Komplexität und geringere Kosten – etwa aufgrund der gemeinsamen Administration, die das Potenzial entsprechender Maßnahmen bei den Einzelwerkzeugen überschreitet.
Anwendungen bedarfsgerecht zusammenstellen
Die Vorteile von SAP NetWeaver gehen jedoch über den reinen Integrationsaspekt hinaus. Denn die Web-Services-Technologie ermöglicht es Unternehmen, basierend auf dem SAP Web AS ohne großen Aufwand bestehende Anwendungen zu ändern oder eigene Anwendungen zu entwickeln, die unabhängig von der vorhandenen Applikationsarchitektur ausgeführt werden. Sie greifen lediglich auf vorhandene Web Services zurück, die sich flexibel auswählen oder anpassen lassen. Der Aufbau der gesamten SAP-Technologie in Form kleiner Komponenten erleichtert es Unternehmen, ihre Geschäftsmodelle und -prozesse rasch zu ändern. Diese Möglichkeit ist wichtig, wenn es etwa gilt, neue Geschäftspartner mit einzubeziehen, das Produktangebot auszuweiten oder Geschäftsbereiche auszugliedern, die nicht zum Kerngeschäft zählen – um so letztlich schneller auf Marktveränderungen zu reagieren.
Buy statt Build

So können Unternehmen gezielt bestimmte Prozesse in Hinblick auf einen vorher definierten Return on Investment (ROI) verändern oder Prozesse zügig neu zusammenfügen. Unternehmen gestalten dadurch ihre IT-Projekte kürzer und flexibler und vermeiden große, aufwändige Projekte. Zum Beispiel ließ sich mit der Enterprise Services Architecture bei einem Kunden aus dem Bereich Consumer Products die Projektlaufzeit für Design, Implementierung, Test und Go Live neuer Geschäftsprozesse von geschätzten sechs bis neun Monaten auf drei Monate verringern. Die SAP-Kunden nehmen deshalb das Angebot an und setzten zunehmend auf SAP NetWeaver.
Erzielte Einsparungen lassen sich wiederum in Innovation und neue Geschäftslösungen investieren, die schnell einen hohen ROI liefern. Einen guten ROI zu erzielen bedeutet, die gesamten Investitionen bereits innerhalb von ein bis zwei Jahren wieder zurückzuerhalten. Mit SAP NetWeaver lässt sich der Grad an Innovation und die Geschwindigkeit, mit der Neuentwicklungen angegangen werden, eigenständig steuern – und damit der ROI beeinflussen. So haben Unternehmen die Möglichkeit, in IT-Projekte entsprechend ihrer Entwicklungsressourcen und technologischen Voraussetzungen einzusteigen. Zum anderen entscheiden sie selbst, ob sie ein, zwei oder alle drei Integrationsebenen zusammen einführen.
Für SAP NetWeaver sind vorkonfigurierte Inhalte (Business Content) für alle drei Integrationsebenen lieferbar. So erhält beispielsweise der Käufer der Employee Self-Services im Rahmen der Lösung mySAP Human Resources vorkonfigurierte Business Packages mit Portalinhalten zum Einspielen in das SAP Enterprise Portal. Der Business Content beschleunigt die Implementierung und reduziert damit Projektlaufzeiten und Kosten. Unternehmen müssen diese Inhalte nicht mehr selbst entwickeln und verringern die damit verbunden Risiken zur Projektlaufzeit und der entsprechenden Wartung im laufenden Betrieb.
Kapazität auf Abruf
Die SAP-Anwendungen laufen mit SAP NetWeaver auf einer Rechner- und Netzwerkinfrastruktur, welche hierdurch wesentlich flexibler nutzbar wird. Dies bedeutet, dass SAP NetWeaver mehr Flexibilität bei einer gegebenen Infrastruktur bietet, seien es Mainframes, Client / Server-Architekturen oder andere.
SAP NetWeaver unterstützt darüber hinaus Blade Server und sorgt in diesem Zusammenhang dafür, dass Prozesse bedarfsgesteuert verarbeitet und technische Ressourcen mit maximaler Effizienz verwaltet werden. Dies ermöglicht es Unternehmen etwa in Stoßzeiten, Rechenleistung zwischen verschiedenen Blade Servern zu verteilen. Benötigt beispielsweise die Finanzbuchhaltung Rechenleistung nur zu bestimmten Zeiten, sind die Serverressourcen zu ruhigeren Zeiten nicht ausgelastet. Mit Blade Servern lässt sich bestehende Rechenleistung flexibel für Stoßzeiten nutzen, indem die notwendigen Rechnerressourcen bedarfsgerecht verteilt werden. Damit sinkt die Anzahl der benötigten Server und daraus resultierend die Kosten für Betrieb und Wartung. Voraussetzung dafür ist allerdings SAP NetWeaver und eine flexible Softwarearchitektur wie die Enterprise Services Architecture, die es SAP-Kunden erlaubt, jeden Web Service auf jedem beliebigen Server zu verwenden. Hard- und Software sind in dieser Kombination optimal aufeinander abgestimmt. Hinzu kommt: Unternehmen sind dazu in der Lage, die komplette mySAP Business Suite auf einer einzigen Blade-Farm zu betreiben und müssen nicht einzelne Anwendungen fest auf bestimmten Servern laufen lassen.
SAP stellt nicht nur Anwendungen bereit, sondern eine standardisierte Anwendungsplattform aus SAP NetWeaver und der mySAP Business Suite, die es Unternehmen erlaubt, den Software-Lebenszyklus komplett zu managen. Mit dieser Anwendungsplattform haben Unternehmen selbst die Möglichkeit, neue Prozesse zu modellieren und die dazu passenden Anwendungen zu entwickeln – und somit das Potenzial ihrer IT-Infrastruktur optimal auszuschöpfen.