Besonders die Konsumgüterindustrie und der Handel profitieren davon, Produkte einzeln und in Verpackungseinheiten eindeutig zu kennzeichnen und die auf den RFID-Etiketten gespeicherten Daten in ihre Supply Chain Management (SCM)- und Enterprise Resource Planning (ERP)-Lösungen einzubinden. Mit der neuen Software können Warenfluss und Lieferketten präziser überwacht und geplant werden.
Die Lösung umfasst die neue SAP Auto-ID Infrastructure, SAP Event Management (SAP EM) aus der Logistiklösung mySAP Supply Chain Management (mySAP SCM) sowie die Komponente SAP Enterprise Portal (SAP EP) aus der Integrations- und Anwendungsplattform SAP NetWeaver. Über den SAP Web Application Server (SAP Web AS), ebenfalls Teil der SAP NetWeaver-Plattform, lässt sich die Java-basierte Lösung nahtlos in jede SAP- und auch fremde Systemumgebungen integrieren. Auto-ID Konnektoren in SAP R/3 (Version 4.6c und höher) sowie in mySAP ERP binden die RFID-kodierten Daten direkt in die Geschäftsprozesse ein.
“Das ist eine stabile Infrastruktur, mit der sich RFID-Daten mit einer breiteren Palette von Geschäftsanwendungen und -prozessen nutzen lassen, als es die meisten verfügbaren Einzellösungen ermöglichen”, betont Steve Banker, Service Director für Supply Chain Management bei der ARC Advisory Group, einem internationalen Analysten- und Beratungshaus. “Wenn ein Unternehmen zur Verbesserung seiner Geschäftsprozesse RFID nutzen will, sollte es diese Technologie auch unternehmensweit integrieren.” Gemeinsam mit ihren Technologie- und Beratungspartnern bietet SAP individuell angepasste Lösungen, von der Entwicklung neuer Geschäftsszenarien über die Integration von RFID-Hardware bis zur Modellierung von Prototypen und der abschließenden Implementierung.
Pionierarbeit im RFID-Bereich
SAP erforscht seit 1998 die Einsatzmöglichkeiten von RFID und hat auch die Standardisierung des EPC Netzwerkes (Electronic Product Code) für eine international einheitliche, herstellerunabhängige Produktkennzeichnung mitgestaltet. Seit März 2003 arbeitet SAP mit über 60 führenden Handels-, Konsumgüter- und Pharmaunternehmen im RFID Customer Council zusammen. Dieser hat SAP bei der Entwicklung der ersten RFID-gestützten Logistiklösung unterstützt. Unter anderem wurden gemeinsam die Voraussetzungen aus technischer und aus Kundensicht ermittelt, damit RFID-gestützte Geschäftsprozesse ihren größtmöglichen Nutzen entfalten.
Der Einsatz der RFID-Technologie im Rahmen der METRO Group Future Store Initiative, zu deren Gründungsmitgliedern SAP zählt, bewies im vergangenen Jahr erstmals die Praxistauglichkeit und -relevanz RFID-basierter Geschäftsprozesse. Zusammen mit METRO Group, Intel und 40 weiteren Technologie-, Dienstleistungs- und Konsumgüterunternehmen implementierte SAP neue RFID-Technologie für den Einzelhandel im ersten METRO Group Future Store, der im April 2003 in Rheinberg bei Duisburg eröffnet wurde. Rund 1.700 unterschiedliche Produkte, die in dem Supermarkt angeboten werden, sind mit RFID-Etiketten versehen. Mit ihnen lässt sich der Standort eines Produktes jederzeit exakt bestimmen und eine ebenso flexible wie effiziente Lieferkette vom Essener METRO-Zentrallager zum Rheinberger Supermarkt steuern.
Für ihre Rolle im METRO Group Future Store-Projekt zeichnete das Wall Street Journal Europe SAP kürzlich mit dem European Innovation Award aus. SAP realisierte die gesamte Softwarearchitektur des Supermarkts sowie die Schnittstelle zwischen Datenerfassung und dem Back-End. Dabei kommt eine Beta-Version der SAP Auto-ID Infrastructure zum Einsatz. Die Verfolgung und Standortbestimmung einzelner Waren ist durch die Integration der RFID-Daten mit dem SAP Event Management möglich. Über das SAP Enterprise Portal erhalten die Mitarbeiter des METRO Group Future Store Zugriff auf die Informationen und können sie mit Hilfe des SAP Business Information Warehouse (SAP BW) analysieren.
“Unsere RFID-Lösung verbindet virtuelle Produktinformationen mit realen Waren”, erläutert Claus Heinrich, Vorstandsmitglied der SAP. “Diese präzisen und in Echtzeit verfügbaren Daten eröffnen einen geschlossenen Kreislauf zwischen der Erfassung der Daten und deren Aufbereitung in aussagekräftige Informationen sowie eine weitgehende Automation von Transaktionen und Geschäftsprozessen. Unternehmen sind in der Lage, flexibler auf Marktveränderungen zu reagieren. RFID ist ein wichtiger Baustein für adaptive Lieferketten.”
Quelle: SAP AG