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Allgemein anerkannte Industriestandards tragen entscheidend zur Entwicklung integrierter Lösungen bei und helfen, die Flexibilität in der Fertigung zu erhöhen sowie gleichzeitig die Kosten für Fertigungssysteme zu senken. Die dadurch frei werdenden Mittel können damit in innovative und wachstumsfördernde Maßnahmen fließen. Mit ihrer Standardisierungsinitiative spricht SAP ein wichtiges Problem an, vor dem Fertigungsunternehmen weltweit derzeit stehen: Die fehlende Verständigung über die Einführung definierter Standards behindert den effizienten Daten- und Informationsaustausch zwischen „Shop Floor“-Lösungen, also Produktionssystemen, und Geschäftsanwendungen.
Im ersten Schritt hat SAP jetzt ihre Kunden und Partner aufgerufen, sich aktiv an der Definition eines Zeitplanes für die breite Übernahme vorhandener Standards für die Prozessindustrie zu beteiligen und konkret die Akzeptanz des Standards ISA95 zu unterstützen. Die Initiative soll zudem die Definition noch ausstehender Standards für die Fertigung forcieren, bei denen eine Einigung derzeit aussteht. Hierfür startet SAP ab Juni 2004 mit Kunden und unabhängigen Softwareherstellern aus der Fertigung eine Serie interaktiver Workshops. Des Weiteren ist anlässlich der SAP TechEd Konferenz im Oktober 2004 ein entsprechendes Industrietreffen geplant.

Breite Unterstützung aus der Industrie

Führende Lösungsanbieter für die Fertigungsindustrie haben ihre Unterstützung für die SAP-Initiative zugesagt, darunter DuPont Engineering, Siemens, Rockwell Automation, Emerson Process Management, Honeywell, OSISoft, die Geschäftsbereiche Wonderware and ArchestrA von Invensys, Apriso, Lighthammer Software Development sowie die FORCAM GmbH, PSI-BT Business Technology for Industries AG, die MPDV Mikrolab GmbH und die ABB Group. „Wir begrüßen und unterstützen Herstellerinitiativen zur Übernahme verbindlicher Standards für das Management operativer Fertigungsprozesse“, betont Ray Walker, Principal Consultant bei DuPont Engineering. „Wir unterstützen Standards wie ANSI/ISA95. Sie sind entscheidend, um in der Fertigung in Echtzeit zusammen arbeiten zu können.“
„SAP genießt hohes Ansehen in der Fertigungsindustrie und ist für ihr ausgereiftes Lösungsangebot im Bereich Fertigung weltweit anerkannt. Wenn SAP spezifische Standards unterstützt, hat dies zusätzliches Gewicht“, ergänzt Bob Mick, Vice President für Emerging Technology beim Analystenhaus ARC. „Wenn Standards wie ISA95 in SAP-Lösungen Eingang finden, wird das die industrieweite Verbreitung erheblich beschleunigen.“

SAP-Unterstützung für bestehende Standards

SAP spielt eine aktive Rolle bei der Verbreitung und Unterstützung verschiedener Industriestandards etwa für den Datenaustausch, darunter RosettaNet (HighTech), Chem eStandards (Chemie), UCCNet (Konsumgüter und Handel), papiNet (Papierverarbeitung), HL7 (Gesundheitswesen) sowie PIDX (Öl und Gas). Um die Kompatibilität von Anwendungen und Geschäftsprozessen zu fördern, arbeitet SAP eng mit branchenspezifischen und industrieübergreifenden Standardisierungsgremien zusammen, darunter ACORD (Versicherungen), AIAG (Automobil), CWM (Business Intelligence), GCI (Konsumgüter und Einzelhandel), HR-XML (Personalmanagement), OPC (Prozessindustrien), SPEC2000 (Luft- und Raumfahrt sowie Verteidigung), S.W.I.F.T. (Banken), TWIST (Vermögensverwaltung), VICS (Lieferkettenmanagement) und XBRL (Buchhaltung und Bilanzierung).
„Für Unternehmen zählen ein möglichst effizienter Betrieb und geringe Lagerbestände. Damit übernimmt die Produktion zunehmend die Rolle eines Puffers, über den Schwankungen in der Lieferkette ausgeglichen werden“, erklärt Claus Heinrich, Vorstandsmitglied der SAP. „Daher ist die enge Verbindung zwischen zentralen Fertigungsprozessen und anderen Geschäftsabläufen unverzichtbar, um eine wirklich anpassungsfähige Organisation zu erreichen. Die weit verbreitete Heterogenität bei Produktionssystemen macht es für Softwareanbieter zwingend erforderlich, sich auf verbindliche Standards zu einigen. Nur so können Interoperabilität und ein reibungsloser Informationsfluss zwischen Fertigungssystemen erreicht werden, die von Unternehmen bereits eingesetzt werden oder noch implementiert werden sollen.“

SAP NetWeaver unterstützt Flexibilität in der Fertigung

Standards bilden den notwendigen Rahmen für übergreifende Lösungen. Für die Einbindung verteilter IT-Systeme in Lösungen für echtzeitfähige Produktionsprozesse ist darüber hinaus eine Integrationsebene unabdingbar. Die Technologieplattform SAP NetWeaver unterstützt die Zusammenarbeit von SAP- und Fremd-Systemen und spielt eine Schlüsselrolle in dem SAP-Programm „Shop Floor to Top Floor“. Integration ist die zentrale Voraussetzung für die Umsetzung der SAP-Vision eines „Adaptive Manufacturing“. Ziel ist es, den Informationsaustausch zwischen bestehenden Einzellösungen für Fertigungssteuerung und Unternehmensanwendungen zu verbessern. Hierdurch werden höhere Flexibilität und Anpassungsfähigkeit in der Fertigung erreicht. Firmen können so auf Daten aus Fertigungssystemen in Echtzeit zugreifen, sie schnell auswerten und an Mitarbeiter in der Fertigung verteilen, ohne dass individuelle und damit teure Adaptoren entwickelt werden müssen. Damit würden auch die Betriebskosten (TCO) deutlich reduziert.
SAP wird im September 2004 ein weiteres Partnerprogramm ins Leben rufen mit dem Ziel, über den reinen Datenaustausch hinaus die Integration von SAP-Lösungen für die Fertigungsindustrie mit Produktionsanwendungen auf Basis von SAP NetWeaver zu fördern. Das Partnerprogramm baut auf der Initiative „Powered by SAP NetWeaver“ auf. Ihm gehören Partnerfirmen an, die Lösungen auf Basis von SAP NetWeaver entwickeln.

Quelle: SAP AG