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„Mittelständische Unternehmen, die einen oder mehrere Shops beziehungsweise Filialen betreiben, stehen – vereinfacht gesagt – vor der Aufgabe, Daten zwischen der jeweiligen Kasse und dem Warenwirtschaftssystem auszutauschen und umgekehrt“, beleuchtet Ulrich Heep, Vorstandssprecher des SAP Business Partners Straton IT-Consulting, die Problematik. Konkret bedeutet dies, Daten aus einem Kassensystem, wie etwa Abverkaufszahlen und Filialumsätze, in das Business Management System SAP Business One der Zentrale zu übermitteln sowie aus der Zentrale unter anderem Preise, Aktionspreise und -artikel zu einer Kasse zu transferieren, erläutert er weiter.

Aus der Praxis für die Praxis

„Die bestehenden Kassen-Add-ons haben uns nicht vollends überzeugt“, bemerkt Heep. „Also haben wir mit POS Kasse eine eigene Zusatzlösung zu SAP Business One entwickelt, die sich an den Bedürfnissen unserer Kunden orientiert.“ Die Idee zu dem Add-on stammt nach Angaben von Straton IT-Consulting von Betrieben, die von SAP Business One überzeugt waren, zusätzlich aber eine Kassenanbindung benötigten. Für die Entwicklung des Add-ons konnte der SAP Business Partner die OEM-Version (Original Equipment Manufacturer) des Kassensystems Korona von Combase nutzen. POS Kasse ist deshalb zurzeit auch ausschließlich auf eine Anbindung an das Kassensystem Korona ausgelegt.
Hauptaufgabe der Zusatzlösung von Straton IT-Consulting ist, Kassendaten aus einem Kassensystem an SAP Business One zu koppeln und so eine lückenlose Datenverbindung zwischen beiden Systemen herzustellen. Dabei können Unternehmen nicht nur jederzeit auf aktuelle Verkaufszahlen zugreifen, sondern diese zusätzlich analysieren und bewerten. Auch im Filialbereich sind hiermit verschiedene Formen der Auswertung möglich. So liefert POS Kasse beispielsweise Informationen über die Filiale mit den höchsten Verkaufszahlen und Umsätzen ebenso wie über die am stärksten verkauften Artikel. Im umgekehrten Falle können jederzeit neue Preise oder neue Artikel in das Kassensystem eingespeist werden. Diese Änderungen können sowohl als übergreifende Preisänderungen als auch auf einzelne Artikel bezogen erfolgen.
Eine mittelständische Bekleidungsfirma etwa, die mehrere POS betreibt, ermittelt auf diese Weise die Verkaufszahlen der einzelnen Filialen sowie bestimmter Produkte. So hat die Zentrale stets die neuesten Daten und kann entsprechend reagieren, um beispielsweise kritische Warenbestände neu aufzufüllen oder Artikel aus dem Angebot zu nehmen sowie Preise anzupassen. „Damit erhalten selbst kleine Mittelständler aufschlussreiche Informationen über das Kaufverhalten ihrer Kunden“, verdeutlicht Heep.

Daten perfekt austauschen

Den individuellen Anforderungen des Unternehmens und der in den Filialen vorhandenen EDV-Struktur folgend, können die POS-Terminals sowohl in einer Linux- als auch in einer Windows-Umgebung betrieben werden. Aufgrund der offenen Standards sind die Kassensysteme so konfigurierbar, dass sie auch spezielle Anforderungen, wie etwa individuelle Kundengruppen-Auswertungen, optimal erfüllen. Die Terminals werden entweder über Touchscreen beziehungsweise Tastatur oder eine Kombination aus beidem bedient.
Der wichtige Datenaustausch zwischen den Kassenterminals und SAP Business One läuft über das Add-on POS Kasse und basiert auf dem anwenderfreundlichen XML-Format (Extensible Markup Language). Dabei werden eventuelle Änderungen an den Stammdaten aus der SAP-Mittelstandslösung auf den Terminals ebenfalls im XML-Format repliziert, also nachgebildet. Umgekehrt generieren die Kassensysteme Buchungsdaten ebenfalls im XML-Format und übertragen diese sofort an den Server. Dieses Modell garantiert höchste Ausfallsicherheit. „Ist nämlich die Verbindung zum Server einmal unterbrochen, können die Filialmitarbeiter ohne Störung weiterkassieren“, verdeutlicht Ulrich Heep das Prinzip. „Sobald die Netzwerkverbindung dann wieder hergestellt ist, wird der automatische Datenaustausch zwischen den Systemen umgehend aufgenommen.“
Die POS-Kassenlösung von Straton IT-Consulting ist zudem mittels SDK (Software Development Kit) voll in SAP Business One integriert und somit releasefähig. „Bei einem neuen Release von SAP Business One gehen einem Unternehmen also keinerlei Daten verloren“, versichert Heep. Auch hat die Zusatzlösung durch die Integration mittels SDK das „Look and Feel“ der SAP-Mittelstandslösung und ist deshalb für Anwender komfortabel zu bedienen, denn sie arbeiten durchgängig auf einer einheitlichen grafischen Benutzeroberfläche.

Klasse Kasse für SMBs

Das Kassensystem ist skalierbar und kann in Linux- wie Windows-Umgebungen gleichermaßen eingesetzt werden. So werden mit POS Kasse nicht nur Verbundlösungen von mehreren hundert Kassen, sondern auch Einzelsysteme und Kleinstinstallationen möglich. „Im Prinzip können alle Mittelständler, die am POS eine Kasse betreiben, diese Lösung einsetzen“, hebt Vorstandssprecher Heep hervor. Außer dem Einzelhandel nennt er als potenzielle Zielgruppe für die Lösung zudem öffentliche Institutionen wie Museen, Schwimmbäder, private Freizeitparks oder Kinos.
Die Installation und Konfiguration von POS Kasse im Rahmen eines SAP-Business-One-Projektes ist nach Angaben des Limburger IT-Dienstleisters in wenigen Tagen abgeschlossen. Die Dauer hänge dabei unter anderem von der Anzahl der Filialen sowie der Datenmenge ab, die in das System eingespielt werden müssen. Eine Mindest-Userzahl gibt es nicht. Preise beziehungsweise Preis-Modelle will Straton IT-Consulting derzeit noch nicht veröffentlichen, doch „die sind in jedem Fall für mittelständische Firmen sehr attraktiv“, verrät Ulrich Heep. „Und das sollte – neben den weiteren Vorteilen des Add-ons – potenziellen Interessenten die Kaufentscheidung wirklich leicht machen.”

Weitere Informationen:

www.straton-itc.de

Dr. Andreas Schaffry
Dr. Andreas Schaffry