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Im SAP-Umfeld tummelt sich eine rege und für SAP äußerst wertvolle Gemeinschaft von Entwicklern, technischen Experten und Integrationsspezialisten. Das SAP Developer Network entstand aus dem Wunsch, diese Community zu unterstützen. SAP ermittelte die Anforderungen der Entwickler und Experten, und folgende Punkte kristallisierten sich heraus. Gewünscht wurde:

  • eine Plattform für die standortunabhängige Zusammenarbeit, keine weitere Website mit SAP-bezogenen Inhalten
  • technische Informationen über die neuesten SAP-Technologien, etwa SAP NetWeaver und SAP xApps
  • Werkzeuge für die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch zwischen internen und externen SAP-Experten
  • einen einfachen Zugang zu Werkzeugen und Beispielcode aus SAP- und Community-Quellen
  • Online-Training einschließlich Videoaufzeichnungen und so genannter “Webinars” sowie andere Multimedia-Angebote

Als es darum ging, diese Vorgaben im Angebot des SDN, umzusetzen, bot sich die einmalige Gelegenheit, nach dem Prinzip “Eat our own dog food” zu verfahren, sprich, das eigene Produkt zu verwenden. SAP baute das SDN-Portal daher auf Basis der Technologien von SAP NetWeaver auf. Welche andere Softwareplattform bietet schließlich die notwendige Flexibilität und eine angemessene Funktionstiefe für die Anwender? Zudem sahen die Verantwortlichen in dieser Vorgehensweise eine gute Möglichkeit, um die Stärken von SAP NetWeaver an einem praktischen Beispiel darzustellen.
Mit Hilfe von SAP Enterprise Portal (SAP EP) und weiterer Komponenten von SAP NetWeaver stellte SAP die gesamte Basisfunktionalität zur Verfügung, um Daten zu veröffentlichen, zu pflegen, zu suchen sowie Informationsforen und verschiedenste Medien einzubinden. Damit kombiniert sind einfach zu verwaltende Mechanismen für Sicherheit, Single-Sign-On und die Integration mit anderen SAP-NetWeaver-Technologien. Die Portalfunktionalität wird ergänzt durch das SAP-ViewPoint-System für die semantische Navigation und Personalisierung sowie ein extern bereitgestelltes System für das Web-Log-Publishing.

Ein Portal mit klarem Mehrwert

Da SDN als Portal für eine Community gedacht war, musste SAP rollenbasierte Berechtigungen, browserübergreifende Unterstützung, Content-Management-Funktionalität und einfache Möglichkeiten für das Online-Publishing entwickeln. Darüber hinaus bestand Bedarf nach Collaboration-Funktionen, einer intuitiv bedienbaren Benutzeroberfläche und kurzen Antwortzeiten.
Die Entscheidung für SAP Enterprise Portal lag nahe – nicht nur weil die Verantwortlichen die eigene Lösung bis ins Detail kannten, sondern auch weil sich die Anforderungen nur schwer mit einer anderen Community-Plattform abdecken ließen.
SAP implementierte auf Basis von SAP Enterprise Portal das SAP Knowledge Management, um Services für die Klassifizierung von und die Suche nach Inhalten bereitzustellen. Als Repository kam SAP Content Management hinzu. So entstanden robuste Content-Management-Funktionen für die Versionierung, für Abfrage-basierte Klassifizierungen, Diskussionsgruppen und Anwender-Feedback, das Einstellen, die Prüfung und Freigabe von Inhalten sowie die Zuordnung von Eigenschaften, etwa Zielgruppen oder verwandte Themen.
Mit der Suchmaschine des SAP Enterprise Portal (TREX) steht Anwendern des SDN zudem eine einfache, aber leistungsfähige Suche nach Text und Eigenschaften zur Verfügung.

Technische Voraussetzungen

Die SDN-Schnittstelle
Die SDN-Schnittstelle

Das Erscheinungsbild des SAP Developer Network unterscheidet sich stark vom “vorkonfigurierten” SAP EP. Anwender, die das SDN zum ersten Mal sehen, können oftmals kaum glauben, dass es in SAP EP implementiert wurde. Das liegt an dem neuen Ansatz des “generischen Layouts”, den SAP mit SAP EP 6.0 einführte. Damit ist es möglich, unterschiedliche Seitenlayouts für verschiedene Rollen zu definieren. Im SDN steht unter “About” der Code für diese Funktion zum kostenlosen Herunterladen zur Verfügung.

Die SDN-Hardwarelandschaft
Die SDN-Hardwarelandschaft

Für die Java- und JSP-Komponenten verwendet SDN die SAP J2EE Engine des SAP Web Application Servers. Auf Seiten der Hardware betreiben zwei Webserver (Portal und Portal2) die HTTP-Server, das Portal, das Content-Management und den Applikationsserver. Zwei Datenbankserver (Persistence1 und Persistence2) betreiben einen Hochverfügbarkeitscluster für die Microsoft SQL-Server-Datenbank, auf der das Portal läuft. Der LDAP1-Server ist für die Verzeichnis- und Suchdienste zuständig

Unterschiedlichste Anwendergruppen unter einem Dach

Der eigentliche Nutzen des SDN ist nicht die Plattform an sich, sondern die Art und Weise, wie SAP damit Funktionen und Services für die Entwicklergemeinschaft erstellt. Wie viele andere umfangreiche Portale besteht die Herausforderung für das SDN darin, eine ungeheure Menge an Inhalten und Services auf eine Weise bereitzustellen, die neuen Anwendern einen einfachen Einstieg zu allen verfügbaren Ressourcen erlaubt und erfahrene Nutzer schnell zu den benötigten Informationen führt.
Dank SAP EP und den zugehörigen Produkten begegnet das SAP Developer Network diesen Herausforderungen mit verschiedenen Funktionen:

  • Für alle größeren Bereiche des SDN lassen sich eigene Homepages erstellen. Sie fassen das Angebot für neue Anwender zusammen und bieten den Erfahrenen einen schnellen Zugang.
  • Es gibt verschiedene Ebenen von Suchfunktionen. Sie reichen von der einfachen Textsuche nach Schlüsselbegriffen oder dem Datum zu anspruchsvollen Suchvorgängen über Klassifizierungen, oder einer zentralen Suche in mehreren Quellen mit Anzeige einer Ergebnisliste.
  • Die Klassifizierungen sind Abfrage-basiert.
  • Eingestellte Inhalte werden über Dimensionen automatisch klassifiziert.
  • Der Zugang zu geschützten Inhalten und Funktionen basiert auf Rollen.
  • Diskussionsforen ermöglichen eine freie Kommunikation und Kooperation.
  • Newsletter informieren über Inhalte.
  • Weblogs halten Basisfunktionen bereit, damit Anwender Inhalte selbst veröffentlichen können. Dieses Angebot ist integriert mit der O’Reilly Weblog-Site.
  • Single Sign-On zu anderen Inhalten im Web macht das SDN zum zentralen Zugangsknoten zu Informationen aus verschiedenen Quellen, wie iView-Studio, SAP Service Marketplace, O’Reilly Safari Bookshelf, Yahoo- und SAP-Community-Diskussionen.
  • E-Learning-Inhalte, einschließlich aktueller Sitzungen von Veranstaltungen wie der SAP TechEd und ASUG-Konferenzen, werden über Streaming-Technologie bereitgestellt.
  • Ein Download-Bereich auf FTP-Basis (File Transfer Protocol) bietet Zugang zu Beispielcode und Entwicklerwerkzeugen.
  • Der semantische Navigations- und Personalisierungsbereich DevToday basiert auf der neuen SAP-ViewPoint-Technologie.

Von der Planung bis zum produktiven Einsatz des SAP Developer Networks vergingen etwa sechs Monate – technisch umgesetzt war das Portal viel rascher. Das Ergebnis dieses Projekts ist für jeden sichtbar. Anwender können zudem den Code herunterladen, der für zahlreiche Funktionen genutzt wurde.
Anregungen und Kommentare per Mail oder über das Diskussionsforum im SDN

Quelle: SAP Insider

Marc Sochan