Die direkte Integration bietet sich insbesondere für Unternehmen mit weniger komplexen Geschäftsumgebungen an. Firmen mit einem komplexeren Geschäfts- und Systemumfeld empfiehlt sich das Device Management über einen externen Partner, um unterschiedliche Gerätetypen verschiedener Anbieter erfolgreich zu bündeln. Ziel der Zusammenarbeit zwischen SAP und Intel ist ein neues Konzept, bei dem Unternehmen RFID-Daten direkt in ihre Backend-Systeme integrieren können. Die Lösung kann dabei auf jeder Intel-basierten Backend-Hardware, wie etwa Server, sowie auf Frontend-Geräten wie Desktops, Notebooks und RFID-Lesegeräte beliebiger Hersteller implementiert werden. Damit wird eine Art „Plug&Play“-Umgebung für RFID geschaffen, die auch die Verbreitung von RFID-Technologien vorantreiben sollte. Intel wird zudem die Technologie bereit stellen, die eine Device Management-Lösung auf Basis der SAP NetWeaver-Plattform ermöglicht.
Unternehmen, die heute RFID-Technologien implementieren, stehen vor verschiedenen Herausforderungen. Dazu zählen die komplexe Integration proprietärer und offener Technologien, neue Standards sowie komplexe Systemarchitekturen durch die Vielfalt von Hardwarekomponenten und damit auch die Gesamtkosten der Lösung. Der neue Ansatz von SAP und Intel hilft Unternehmen, diese Herausforderungen zu meistern. RFID-Lesegeräte können zukünftig unmittelbar aus einer Geschäftsanwendung wie beispielsweise dem Lagermanagement heraus gesteuert werden. Dies reduziert die Kosten, erhöht die Prozessgeschwindigkeit und verringert den Aufwand für die Hardwarekonfiguration und -wartung. Durch die Kooperation werden Firmen außerdem in der Lage sein, Datenerfassungsgeräte mit und ohne Eigenintelligenz1 unterschiedlicher Hersteller in einer integrierten RFID-Lösung zu kombinieren. Ziel ist es, Lesegeräte so mit mehr Intelligenz auszustatten und die nahtlose Integration der Geräte in jede Systemumgebung, wie beispielsweise die SAP Auto-ID Infrastructure, zu ermöglichen. Die zusätzliche Intelligenz für die Lesegeräte erleichtert es Unternehmen, verschiedene Hardware-Erfassungssysteme, wie etwa Sensoren, Aktoren und RFID-Lesegeräte, kombiniert zu steuern.
„Die Einbindung von RFID in Geschäftsprozesse wird das Datenvolumen deutlich steigern“, erklärt Abhi Talwalkar, Vice President und General Manager der Intel Digital Enterprise Gruppe. „Um Geschäftsprozesse noch flexibler zu gestalten und die Kosten zu senken, müssen intelligente Systeme eine fundierte Basis für präzise Entscheidungen liefern. Der neue Plattform-Ansatz von Intel basiert auf offenen Standards sowie auf einer enger Abstimmung mit Hochleistungssystemen und der SAP. Dies wird Kunden signifikante Vorteile eröffnen.“
Erweiterung von Partnerschaften
Bestehende Partner von Intel und SAP werden eine zentrale Rolle bei der Markteinführung dieses innovativen Konzeptes spielen. Das gilt insbesondere für existierende Kooperationen zwischen SAP und Anbietern von Device Management-Lösungen. Der neue Ansatz von SAP und Intel soll vor allem den direkten Datenaustausch zwischen Lesegeräten und Geschäftsanwendungen verbessern. Intel wird seine Lesegeräte mit der erforderlichen Intelligenz ausstatten, damit RFID-Informationen direkt in SAP-Systeme eingebunden werden können. Dennoch wird es weiterhin erforderlich sein, die unterschiedlichen RFID-Geräte zu steuern, zu kontrollieren und zu verwalten. Daher sind die bestehenden Device Management-Kooperationen, die eine enge Integration dieser Steuerungs- und Überwachungs-Funktionen in die SAP Auto-ID Infrastructure ermöglichen, von hoher Bedeutung.
„Diese Kooperation ist ein wichtiger Schritt in der Weiterentwicklung unserer Vision von adaptiven Unternehmensnetzen und Real World Awareness“, betont Claus Heinrich, Vorstandsmitglied der SAP. „RFID hilft, Informationen in Echtzeit zu erfassen und die Daten direkt in Business-Anwendungen einzubinden. Damit können Geschäftsprozesse in Echtzeit gesteuert werden. Gleichzeitig erweitern wir unser RFID-Partnernetzwerk, so dass unsere Kunden die RFID-Lösung einsetzen können, die am besten auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist.“
Mit der geplanten Lösung können auch Prozesse entlang der Logistikkette wie Lagerverwaltung, Transport und Materialwirtschaft auf Basis von mySAP Supply Chain Management (mySAP SCM) und RFID unterstützt werden. Dafür ist auch eine bessere Integration von Endgeräten sowie Partnerlösungen für das Geräte-Management vorgesehen. Weiterhin geplant sind eine Zertifizierung von Standard PML-Nachrichten (Physical Markup Language) für RFID-Geräte sowie eine auf SAP NetWeaver basierende Plattform für Steuerungs- und Management-Lösungen von Partnern, mit einer ähnlicher Benutzerführung wie bei einer SAP-Lösung. Intel wird eine Standard-Architektur liefern, die es Unternehmen ermöglicht, RFID-Geräte direkt in die Geschäftslösungen von SAP zu integrieren. Darüber hinaus haben Kunden Zugang zum Intel RFID-Labor in München und erhalten durch die Intel Solution Service Organisation Serviceleistungen.
Quelle: SAP AG