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Viele Unternehmen sind gezwungen, ihre SAP-Landschaften immer wieder aufzurüsten. Denn durch Unternehmenswachstum muss die aktuelle IT-Infrastruktur eine höhere Anzahl von SAP-Anwendern, Transaktionen und Lösungen unterstützen. Wird hier nicht technologisch nachgelegt, kann das System an Performanz verlieren. Mehr Anwender und neue Lösungen belasten die IT, letztendlich geht dem Unternehmen hiermit Produktivität verloren.
Wann immer die verantwortlichen IT-Manager eine Server-Infrastruktur aufrüsten, gilt es abzuwägen. Parametern wie Zuverlässigkeit und Leistung steht eine möglichst niedrige Total Cost of Ownership (TCO) der SAP-Services gegenüber. Die TCO zu verringern, kann sich allerdings als recht schwierig erweisen. Wird die bestehende IT-Landschaft um neue Server ergänzt, erhöht sich in aller Regel der Platz-, Energie- und Kühlbedarf im Rechenzentrum. Zusammen mit anderen indirekten Kosten, etwa einer erhöhten Komplexität des Server-Managements und der Administration, lässt sich mit mehr Servern die IT-Infrastruktur unter Umständen nicht kosteneffektiv aufrüsten.
Eine Alternative bietet die Konsolidierung der IT-Landschaft auf weniger und leistungsfähigere Server. Hier gilt es für IT-Manager zu klären, welche Server in Frage kommen, um ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis zu erzielen.

Engpässe vermeiden

Direct-Connector-Architektur im Vergleich
Direct-Connector-Architektur im Vergleich

Der Opteron-Prozessor von AMD bietet einige Vorteile für den performanten Betrieb von SAP-Anwendungen. Beispielsweise lassen sich mit der Direct-Connect-Architektur und der HyperTransport-Technologie des AMD64 Engpässe vermeiden, die bei herkömmlichen Front-Side-Bus-basierten Systemen immanent sind, denn die Prozessoren, der Speicher sowie die I/O-Geräte sind mit jedem Kern verbunden. Durch die direkte Verbindung dieser entscheidenden Systemkomponenten kann ein AMD-Opteron-basierter Server die Daten effizienter im System bewegen. Das Resultat: Höhere Transaktionsraten und kürzere Antwortzeiten. In Summe versorgen somit weniger Server eine größere Zahl an Anwendern.
Anfang 2004 beispielsweise musste Microsoft sein Enterprise-Resource-Planning ausweiten. Allerdings waren die Server, auf denen SAP R/3 bislang lief, schon in die Jahre gekommen und in ihrer Kapazität voll ausgelastet. Das bei Microsoft für die Enterprise-Application-Services zuständige Team rechnete daher mit einem größeren Leistungsabfall, längeren Dialog-Antwortzeiten, längeren Batch-Processing-Jobs, häufigeren “Out-of-Memory”-Fehlern aus dem Ad-hoc-Reporting und Anwenderprozessen, sowie einer extrem hohen CPU-Auslastung innerhalb der SAP-Umgebung. Die SAP-Lösung von Microsoft unterstützt weltweit Kernprozesse in Finanz- und Personalwesen sowie in der Lieferkette des Unternehmens. Das Team wollte daher negative Einflüsse auf die Geschäftsprozesse unbedingt ausschließen.
Microsoft verglich daher den Vier-Prozessor-Server HP ProLiant DL585 mit AMD-Opteron-Prozessoren mit zwei älteren x86-basierten Single-Core Acht-Prozessor-Servern. Es zeigte sich, dass der HP ProLiant DL585 in Verbindung mit einem Upgrade auf die 64-Bit-Versionen von SAP R/3 sowie des Windows Servers und des SQL-Servers, bis zu 40 Prozent mehr Verkaufsaufträge bearbeitete und Batch-Jobs bis zu 38 Prozent schneller erledigte. Daher ersetzten die IT-Spezialsiten bei Microsoft die vorhandenen sechs Acht-Prozessor-Maschinen durch drei HP ProLiant DL 585 mit den AMD-Prozessoren. Insgesamt wurde die Anzahl der Applikations-Server somit von neun auf sechs reduziert. Microsoft geht von einem deutlich verringerten Administrationsaufwand und reduzierten Kosten für die Softwarelizenzierung aus. “Die HP-ProLiant-Server mit AMD-Opteron-Prozessoren bieten eine bessere Performanz und höhere Transaktionslasten. Wir haben daher mit ihnen unsere Serverlandschaft optimiert und die Kosten reduziert,” erläutert Mike Hatch, Application Architect bei Microsoft.

Verbesserte SAP-Auslastung

AMD selbst wiederum betreibt seine SAP-R/3-4.6C-Lösung ebenfalls auf den HP-ProLiant-Servern, mit Windows als Betriebssystem. Im vergangenen Jahr hatte sich aufgrund des Unternehmenswachstums die Zahl der SAP-Anwender – hauptsächlich im Verkauf und Versand – um 250 Prozent erhöht. Im gleichen Zeitraum verdreifachte sich das Datenvolumen, die Zahl der Dialogschritte pro Tag legte um die Hälfte zu.
Parallel zu einem SAP-Upgrade ersetzte AMD die älteren x86-basierten Single-Core Acht-Prozessor-Server durch Vier-Prozessor-Server mit Dual-Core AMD-Opteron-Prozessoren. Die Dialog-Antwortzeiten verkürzten sich hiernach um rund 30 Prozent, die bei der Anwendungsverarbeitung benötigte CPU-Zeit reduzierte sich fast um zwei Drittel, die Antwortzeiten der Datenbanken um ein Drittel. Diese Leistungsverbesserung wurde erzielt, obwohl die Last um 56 Prozent gestiegen war. Selbst bei hohen Auslastungszeiten verbesserten sich die Antwortzeiten für die Endanwender. “Auf unserer HP-ProLiant-Plattform laufen nun alle unsere Transaktionen deutlich schneller”, bilanziert Walter Smith, Director of Global IT Infrastructure and Shared Services bei AMD.
Sowohl Microsoft als auch AMD selbst erzielten also deutlich bessere Antwortzeiten, nachdem sie ihre SAP-Systemlandschaft auf AMD-Opteron-Prozessoren umgestellt hatten. Außerdem unterstützen die Opteron-Prozessoren die kürzlich veröffentlichte 64-Bit-Software von SAP und sind damit eine gute Wahl als Plattform für weitere SAP-Module.

Weniger Platz-, Energie- und Kühlbedarf

Wird eine SAP-Lösungslandschaft mit zusätzlichen Servern bestückt, können höhrere Kosten im Rechenzentrum entstehen. Denn weitere Server verbrauchen mehr Strom und auch der Bedarf an Kühlung und Platz steigt. In vielen Rechenzentren ist die Anzahl der Server, die aufgestellt werden können, durch den Platz, den Stromverbrauch und die Wärmeabfuhr begrenzt. Ist diese ausgeschöpft, muss das Unternehmen weitere, teure Fläche schaffen.
Jeder Dual-Core AMD-Opteron-Prozessor bieten mehr Leistung pro Watt, als vergleichbare x86-Prozessoren. In einer typischen 2P-Serverkonfiguaration verbrauchen AMD-Opteron-Prozessoren 190 Watt, verglichen mit 300 Watt für einen Dual-Core-x86-Prozessor. Aufgrund des geringeren Energiebedarfs der AMD-Opteron-Prozessoren wird das Kühlen des Rechenzentrums erleichtert. Auch wird die wertvolle Bodenfläche maximiert, weil sich die Racksysteme mit mehr Servern bestücken lassen.

Hohe Verfügbarkeit

Ein weiteres Hauptanliegen der IT-Manager ist neben der Leistung und dem Preis der Server auch deren Zuverlässigkeit. SAP-zertifizierte Server von Egenera, Fujitsu Siemens Computers, HP, IBM und Sun mit AMD-Opteron-Prozessoren erfüllen alle von SAP festgelegten Anforderungen. Die Hersteller bieten darüber hinaus Software-Werkzeuge an, die zur Zuverlässigkeit der Server beitragen und es ermöglichen, neuere und ältere Modellen in einem zu verwalten.
Bei AMD stand bei der Auswahl der Server für die SAP-Umgebung die Möglichkeit im Vordergrund, alte Geräte neben neuen zu betreiben. Nach Angaben von Walter Smith waren mit HP ProLiant Servern mit AMD-Opteron-Prozessoren keine Änderungen an den Management-Tools und -Prozessen notwendig. “Unser Team nutzte bereits den HP Systems Insight Manager und das Integrated Lights-Out (iLO) Advanced Pack, so dass es nicht neu geschult werden musste. Außerdem konnten wir dieselben Lösungen für Storage, Backup und Recovery verwenden. Das senkt unsere Betriebskosten.”

SAP-Benchmark-Ergebnisse

SAP benchmark results
SAP benchmark results

SAP-zertifizierte Server mit Dual-Core AMD-Opteron-Prozessoren bieten einen erheblichen Leistungsanstieg gegenüber den x86-basierten Servern. Bei den zweistufigen Standard-Application-Benchmark-Tests der SAP-Vertriebslösung erzielten die AMD-Opteron-basierten Systeme die drei besten Werte auf Vier-Prozessor-Servern und Zwei-Prozessor-Servern. (Ergebnisse vom 24. Februar 2006) Weitere Informationen oder aktuelle Benchmarks unter www.sap.com/benchmark)

Benchmarks
Benchmarks

Im zweistufigen SAP-SD-Standard-Application-Benchmark erzielte der HP ProLiant DL585 mit vier Dual-Core AMD-Opteron-Prozessoren, auf dem SAP R/3 Enterprise unter der Microsoft Windows Server 2003 Enterprise Edition (64-Bit) und dem SQL-Server 2000 (32-Bit) lief, Rekordwerte von 1.772 SD-Benchmark-Usern beziehungsweise 8.900 SAPS (SAP Application Performance Standard). Im Vergleich verbuchten die x86-basierten Dual-Core-Prozessoren auf einem Vier-Prozessor-Server 1.345 SD-Benchmark-User oder 6.750 SAPS. Dual-Core AMD-Opteron-basierte Server bieten somit eine bis zu 32 Prozent höhere User- und SAPS-Leistung als x86-basierte Server. Beim Upgrade einer SAP-Lösungs-Umgebung bedeutet dies einen deutlich geringeren Bedarf an Servern.

Mark Finkernagel