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Wenn Gretchen Lindquist, leitende Analystin im SAP-Security-Team der Energy Services Group bei Halliburton, ihre Erfahrungen mit und in der amerikanischen SAP-Anwendergruppe ASUG beschreibt, gerät sie leicht ins Schwärmen. Als Programmkoordinatorin der ASUG-Gruppe für Business Integration, Technology & Infrastructure (BITI) und als Programmvorsitzende der ASUG-Abteilung in Houston, Texas, hat sie eine direkte Verbindung zu SAP und Tausenden SAP-Anwendern.
Sowohl als Zuhörerin, als auch als Rednerin hat sie in den vergangenen fünf Jahren an vielen Veranstaltungen der ASUG teilgenommen – und mit den anderen Teilnehmern innovative Ideen fürs Geschäft, Wissen um neue Technologie und Erfahrungen ausgetauscht. “Bei ASUG gibt es auf allen Kompetenzstufen jemanden, der genau das gleiche tut wie ich selbst und der an einer Vernetzung interessiert ist. Auf allen Stufen kann jeder von jedem lernen”, so Lindquist.

Enge Bindung

Das Influence-Modell der ASUG
Das Influence-Modell der ASUG

Halliburton pflegt eine lange und tiefe Beziehung zu SAP und der ASUG. Das Unternehmen wurde 2003 von SAP als Customer Competency Center (CCC) zertifiziert und unterhält eine der größten globalen SAP-Instanzen auf der Welt. An 350 Standorten in 100 Ländern arbeiten mehr als 33 000 Anwender. Mit Mike Perroni, Vice President der Information Technology Group bei Halliburton, stellt das Unternehmen 2006 auch den ASUG-Vorsitzenden.
Die Mitgliedschaft in der Organisation bringt Halliburton harte Dollars, eingespart etwa an Beratungsleistung. Wann immer Lindquist und ihre Kollegen Fragen zur Produktionsunterstützung oder zu Sicherheitsreports, Tabellen und Utilities haben, zapfen sie die zahlreichen Ressourcen der ASUG an.
Zu diesen Ressourcen zählen auch die Influence Councils, die in direktem Kontakt mit SAP-Führungskräften stehen. Auch finden Treffen der Special Interest Groups (SIG) mit anderen ASUG-Mitgliedern statt, die an für Halliburton interessanten Themen arbeiten. Insgesamt umfassen die Aktivitäten auch Webcasts und Blogs zu Lernzwecken oder Konferenzen.
“Durch ASUG konnte ich mir ein Netzwerk von Kollegen im ganzen Land aufbauen und vieles lernen”, so Lindquist. Beispielsweise war ihr eine Präsentation sehr hilfreich, in der Hershey Foods schilderte, wie dort die Anforderungen des Sarbanes-Oxley Act umgesetzt werden. Auch von Microsoft hat Lindquist einiges über die Einhaltung von Kontrollrichtlinien gelernt.

Anregungen rund um Sicherheit

Lindquist selbst wiederum ist Mitglied der ASUG SIG “Security” und im Influence Council vertreten, das sich auf Sicherheitsaspekte bei SAP NetWeaver konzentriert. Wie in anderen ASUG Influence Councils bietet sich den Anwendern hier eine Gelegenheit, den Produktmanagern und Entwicklern von SAP direkt Feedback zu geben.
Verbesserungen an SAP-Produkten und Services wertet ASUG unmittelbar als Ergebnis der Influence Councils. So hat SAP beispielsweise aufgrund der Eingaben des Security-Influence-Councils Verbesserungen bezüglich der Leistungsfähigkeit und Nutzerfreundlichkeit an der zentralen Anwenderverwaltung (CUA) bei SAP NetWeaver vorgenommen. Dies ist von unmittelbarem Interesse für Halliburton, da das Unternehmen erst kürzlich die neue CUA implementiert hat.
Aufgrund des Feedbacks aus dem Council hat SAP auch die Passwort-Verwaltung bei SAP NetWeaver optimiert. Kunden und Anwender sind nun bei Parametern wie Länge oder Historie eines Passworts deutlich flexibler. Außerdem gibt es auf Anregung des ASUG-Councils einen neuen Prozess, um einen applikationsspezifischen Sicherheitsleitfaden zu erstellen.
“Geben und Nehmen wird im Security-Influence-Council groß geschrieben. Ich finde es sehr aufregend zu wissen, dass die Verbesserungen auf unseren Input zurückgehen”, freut sich Lindquist.

Anwender unter Anwendern

Lindquist besuchte erstmals im Jahr 2001 eine Konferenz der AUSG. Rasch wurde ihr hierbei klar, dass ein Austausch unter SAP-Anwendern viele Vorteile bringt. Kurz entschlossen meldete sie sich als Rednerin für 2001 an. “Jeder Mitarbeiter oder Berater von SAP kann natürlich erläutern, was ‘in der idealen Welt’ passiert und den Zuhörern sagen, sie sollten ‘sich vergegenwärtigen, dass es so ist’. Ein Anwender mit eigenen Erfahrungen kann ganz anders darüber sprechen und hat einen größeren Nutzen vom Austausch mit anderen Anwendern”, findet Lindquist.
Als Ergebnis ihres Engagements bei ASUG hat Lindquist gute Beziehungen zum SAP-Produktmanager “Security” aufgebaut. Sie steht in engem Kontakt zu anderen Mitarbeitern bei SAP und ASUG. Sie bearbeitet die Anrufe und E-Mails der ASUG und hilft dabei, Freiwillige zu gewinnen. Lindquist ist beispielsweise auch stark in die Planung der ASUG-Jahrestagung 2006 in Orlando einbezogen, der sich unmittelbar die SAPPHIRE `06 anschließt.
Als langjähriger SAP-Kunde verwendet Halliburton außer CUA auch mySAP ERP, SAP Business Information Warehouse, SAP Global Trade Services und SAP NetWeaver Mobile. Für die Zukunft plant Halliburton die SAP-Lösungen weiter zu konsolidieren, damit im ganzen Konzern dieselbe mySAP-ERP-Instanz verwendet wird.

Einblick in bestehende Lösungen

Ist das erst einmal geschafft, wird Lindquist für den Security-Support, die Einhaltung des Sarbanes-Oxley Act, diverse Kontrollaktivitäten und viele andere Aspekte der ERP-Integration verantwortlich sein. Bei ASUG vergleicht sie dann, wie Mitarbeiter in anderen Unternehmen die zugehörigen Fragestellungen angegangen haben. So hat sie beispielsweise innerhalb des Netzwerks schon die Erfahrungen mit einem Werkzeug für das Compliance-Monitoring diskutiert. “ASUG konzentriert sich sowohl auf große als auch auf kleinere Unternehmen. Ich werde mich auch weiterhin von dem inspirieren lassen, was andere getan haben”, schließt Lindquist ab.
Ihr Kollege Mike Perroni fasst die Bedeutung der ASUG folgendermaßen zusammen: “Anders als die SAPPHIRE, auf der SAP vor allem auch zukünftige Produkte vorstellt, bieten die Treffen und das Netzwerk der ASUG Einblicke in bestehende Lösungen – aus der Kundenperspektive, die sofort Rückwirkung auf die Praxis hat. Die Mitglieder der ASUG arbeiten bei gemeinsamen Fragestellungen direkt untereinander und mit SAP-Mitarbeitern zusammen. Das Influence-Modell der ASUG macht es möglich, direkt auf SAP-Produkte und Services einzuwirken. Damit ist die Organisation ein bedeutendes Werkzeug – sowohl für SAP als auch für SAP-Kunden”.

Sarah Z. Sleeper
Sarah Z. Sleeper