SAP NetWeaver Exchange Infrastructure (SAP NetWeaver XI) versteht sich als Vermittler zwischen SAP und Nicht-SAP-Lösungen und stellt den Informationsaustausch sicher. Die Komponente verfügt zwar über diverse Möglichkeiten, den Datenaustausch zu überwachen, jedoch lediglich in Hinblick auf Konvertierung und Verteilung. Hat SAP NetWeaver XI einen Datensatz erfolgreich in ein gewünschtes Format umgewandelt und an das SAP-Backend versendet, so ist die Aufgabe aus Sicht der Komponente erfolgreich und fehlerfrei abgeschlossen.
Für die Geschäftsprozesse eines Kunden ist es darüber hinaus jedoch von entscheidender Bedeutung, ob das Zielsystem die übermittelten Informationen auch korrekt verarbeitet. Die Überwachung dieses Vorgangs ist keine native Aufgabe von SAP NetWeaver XI. Hier ergänzt der REALTECH BackendBooster for SAP NetWeaver XI optimal die Funktionen der Datendrehscheibe.

Der REALTECH BackendBooster bietet Mechanismen zur differenzierten Prozesssteuerung, etwa ein Monitoring auf Ebene der Geschäftsabläufe. Im laufenden Betrieb überwacht also SAP NetWeaver XI den Datenaustausch, der REALTECH BackendBooster die korrekte Verbuchung der Daten in SAP. Somit wird beim Kunden der durchgängige und reibungslose Betrieb der Kernprozesse sichergestellt.
Datenaustausch und Datenkontrolle
Im REALTECH BackendBooster werden hierzu Schnittstellen definiert, die die Geschäftsprozesse des Kunden abbilden. In diesen Schnittstellen ist beispielsweise hinterlegt, wer für einen Geschäftsprozess verantwortlich ist, um ihn im Fehlerfall zu benachrichtigen. Vom BackendBooster automatisch generierte Schnittstellen enthalten alle technischen Definitionen, etwa die verwendete Lademethode. Welche Daten letztendlich an welche Schnittstelle geliefert werden, lässt sich im REALTECH BackendBooster frei definieren – im Gegensatz zum ALE Monitor, dem Standard-Werkzeug zum IDOC-Monitoring im SAP-Backend.
Der ALE Monitor besitzt nur wenige Filterkriterien, etwa IDOC-Nummer, Erstellungsdatum, Partnersystem oder Nachrichtentyp. Der REALTECH BackendBooster hingegen zieht sämtliche Nutzdaten der IDOCs, wie Buchungskreis, Verkaufsorganisation oder Werk als Differenzierungsmerkmal heran. Werden beispielsweise mehrere Verkaufsorganisationen in einer SAP-Lösung verwaltet, lassen sich mit dem REALTECH BackendBooster unter anderem die Auftragsdaten intelligent verteilen. Tritt ein Verbuchungsfehler bei einem IDOC der Verkaufsorganisation X auf, alarmiert der BackendBooster den verantwortlichen Anwender. Je nach Zuständigkeiten benachrichtigt das Werkzeug in einem solchen Fall aber auch mehrere Personen aus verschiedenen Bereichen. Auf diese Weise unterstützt die Lösung auch komplexe und verflochtene Unternehmensprozesse.
Innerhalb des REALTECH BackendBoosters überwacht der Interface Monitor alle definierten Schnittstellen. Er analysiert die im SAP-Backend vorhandenen Daten anhand der im BackendBooster spezifizierten Kriterien – und überwacht somit deren Verbuchungsstatus. Fehler im Verbuchungsprozess leitet der REALTECH BackendBooster direkt an den für den Vorgang zuständigen Fachbereich zur Analyse und Korrektur weiter.
Fehleranalyse und Korrektur
In der Regel werden die Daten von SAP NetWeaver XI objektweise – in diesem Fall also als BAPI oder IDOC – an den REALTECH BackendBooster übergeben. Für SAP NetWeaver XI ist die Datenübertragung hiermit bereits erfolgreich abgeschlossen. Der BackendBooster verteilt nun diese Daten an die für die Geschäftsprozesse jeweils definierten Schnittstellen. Hierbei übermitteln die Schnittstellen die Daten wiederum objektweise an den Verbuchungsprozess und überwachen diesen. Alle Schritte werden protokolliert und stehen für Auswertungen im BackendBooster zur Verfügung. Tritt bei einer Verbuchung ein Fehler auf, informiert der BackenBooster den verantwortlichen Anwender. Die Quelldaten des fehlerhaften Objekts speichert der BackendBooster für die Problemanalyse und Korrektur in persistenten Tabellen zwischen. Die Anwender, die im Monitor des BackendBoosters den Fehler analysieren, haben somit folgende Möglichkeiten:
- Den Verbuchungsvorgang nochmals initiieren. Dies ist sinnvoll wenn beispielsweise beim vorherigen Verbuchungsversuch eine Sperrsituation vorlag.
- Die Daten korrigieren und dann den Verbuchungsvorgang nochmals initiieren. Diese Vorgehensweise macht Sinn wenn die Quelldaten falsch sind, wenn etwa ein falsches Werk angegeben wurde.
- Den Verbuchungsvorgang bei schlechter Datenqualität mit der alternativen Lademethode “Call Transaction” nochmals initiieren. Der Anwender kann somit die Verbuchung online überwachen und – in den selben Schritten wie von einer manuellen Bearbeitung “gewohnt” – durchführen.
- Das fehlerhafte Objekt ablehnen. Dies löst gegebenenfalls einen weiteren Prozess aus, etwa die Benachrichtigung des Prozessverantwortlichen oder eine Rückmeldung an SAP NetWeaver XI.
Diese Aktionen lassen sich beliebig oft wiederholen – bis der Fehler beseitigt ist. Der Anwender bewegt sich hierzu in seiner vertrauten SAP-Umgebung. Dabei spielt es keine Rolle, mit welcher Technik die Daten im Backend verbucht werden. Ob IDOC, BAPI, Call Transaction oder kundenindividuelle Lademodule – die Oberfläche zur Überwachung und Fehlerkorrektur bleibt gleich.
Unabhängig von RFC oder ALE bietet der REALTECH BackendBooster erstmals die Möglichkeit, die Verbuchung von SAP-Daten durchgängig über eine zentrale Oberfläche zu überwachen. Bislang ließen sich RFC-basierte Prozesse – also Abläufe in SAP NetWeaver XI – oder ALE-basierte Prozesse im SAP-Backend nur getrennt betrachten.
Massendatenhandling in ABAP
Dass der Interface Monitor vollständig in ABAP-Code innerhalb des SAP-Backends implementiert ist, ermöglicht den direkten Rückgriff auf alle SAP-Ressourcen. Innerhalb des SAP-Backends bietet der REALTECH BackendBooster eine eigene, integrierte Entwicklungsumgebung für die Wartung und Pflege von Schnittstellenprogrammen in ABAP.
Die Schnittstellenprogramme müssen nicht aufwändig manuell geschrieben werden, sondern lassen sich im REALTECH BackendBooster durch einfache Konfiguration automatisch generieren. Die Definition der Schnittstellen auf Meta-Ebene ist für den Entwickler übersichtlich und leicht zu warten. Es sind hierfür keine oder nur geringe Programmierkenntnisse notwendig. Das Coding wird aus einer Kombination von Templates jederzeit reproduzierbar erstellt.
Der REALTECH BackendBooster verzichtet aus Performance-Gründen bewusst auf Zwischenschritte, die eine Transformation der Daten in verschiedene Zwischenformate, etwa XML, notwendig machen. Das Massendatenhandling findet innerhalb des nativen ABAP-Codings statt und wird direkt an die Lademethode der jeweiligen SAP-Lösung weitergegeben. Das Prozessmonitoring ist applikations-übergreifend und bietet eine offene API-Schnittstelle zum Austausch von Statusinformationen auch mit externen Anwendungen.
Unabhängig von der Lademethode kann der BackendBooster die zu transportierenden Daten vor der Verbuchung nochmals auf Fehler überprüfen. Fehlen etwa in den Quelldaten Informationen, die für eine korrekte Verbuchung erforderlich sind, liest er diese direkt aus dem SAP-Backend aus und fügt sie hinzu. Da der BackendBooster in das SAP-Backend integriert ist, ist hierzu kein performance-intensiver RFC-Aufruf via SAP NetWeaver XI notwendig.
