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Formenbau bei Reifen Ihle

Wolfgang Reif kennt den Reifenmarkt wie kaum ein anderer. Der Geschäftsführer von Reifen Ihle aus Günzburg ist seit über 46 Jahren im Geschäft. Sein Erfolgsrezept: Flexibilität, um auch kurzfristig auf die Anforderungen des Markts zu reagieren. Die jahrelange Erfahrung und ein engagierter Kundendienst helfen ihm dabei, die Nachfrage sofort zu bedienen. Ein eigener Fuhrpark versorgt beispielsweise Kunden und Filialen ad hoc mit Reifen und Zubehör. Außerdem bietet Reifen Ihle einen mobilen Einsatzservice für Spediteure, deren Fahrzeuge übers Wochenende auf dem Hof bleiben. „Der Kunde kann in eine unserer Filialen kommen oder wir kommen direkt zu ihm“, erläutert Reif. In der Region Bayrisch-Schwaben gibt es zusätzlich einen Pannenservice. „Wir verkaufen Reifen zum bestmöglichen Preis und bieten dazu einen umfassenden Service an“, betont der Geschäftsführer.

Maßgeschneiderte Branchensoftware

Seit 2007 unterstützt die SAP-Business-All-in-One-Lösung Tradesprint die Geschäftsprozesse des Unternehmens. Die SAP-Branchensoftware der cormeta ag ist speziell auf den Reifenhandel ausgerichtet und enthält wichtige Funktionen und Prozesse. Sie löste bei Reifen Ihle eine heterogene IT-Landschaft mit mehreren Insellösungen ab, deren zahlreiche Schnittstellen einen hohen Pflegeaufwand verursacht hatten.

Ein wichtiges Kriterium für die Auswahl der neuen Software: „Wir wollten eine Lösung, die sowohl unser Reifenhandelsgeschäft in der Zentrale Günzburg als auch unsere Filialen unterstützt“, berichtet Stefan März, Leiter Controlling bei Ihle. Der Reifenspezialist entschied sich für Tradesprint. Die Lösung überzeugte unter anderem damit, dass sie sich bereits in der Branche bewährt hat. Für Tradesprint sprach außerdem das integrierte Service-Cockpit.

Für Ihle-Geschäftsführer Wolfgang Reif war der hohe Integrationsgrad der Software ausschlaggebend: „Die Branchenlösung verhilft uns zu effizienteren Prozessen. Wir arbeiten wirtschaftlicher und sparen Kosten. Und das wirkt sich wiederum positiv auf die Kunden aus.“ Heute kann Ihle unter anderem Nachlässe und Gutschriften wesentlich besser abrechnen. Und schließlich verringerte sich durch die Integration auch der Pflegeaufwand für die Software.

„Schaltzentralen“ für Vertrieb und Service

Im Mittelpunkt der Reifenhandelssoftware stehen zwei zentrale anwenderspezifische „Schaltzentralen“, die den Umgang mit der Lösung vereinfachen: sogenannten Cockpits. Während das Vertriebs-Cockpit auf die Prozesse im Reifenhandel zugeschnitten ist, deckt das Service-Cockpit die Abläufe im Kundendienst ab. So unterstützt Tradesprint die Ihle-Mitarbeiter ganz gezielt bei ihrer jeweiligen Tätigkeit. „Das Großhandelsgeschäft wird über das Vertriebs-Cockpit abgewickelt. Das Geschäft mit dem Endverbraucher in den zwölf Filialen ist bei uns über das Service-Cockpit abgebildet,“ erklärt März.

Die Verkaufsabteilung Reifengroßhandel in der Ihle-Zentrale Günzburg sieht im Vertriebs-Cockpit sämtliche relevanten Informationen zu Kunden, Artikeln und Bestellaufträgen in nur einer Maske. Das „Klicken“ durch diverse Anwendungen und Bildschirmmasken gehört damit der Vergangenheit an. Auch wichtige Produktdaten wie Reifendurchmesser, -breite und Speed-Index lassen sich anzeigen. Über das Cockpit ist zum Beispiel auf einen Blick ersichtlich, wie viele Reifen eines Typs oder einer Größe in den Lagern von Ihle vorrätig sind.

Das Service-Cockpit hingegen bündelt verschiedene Abläufe aus dem Dienstleistungsbereich unter einer einheitlichen Einstiegsmaske. Damit lassen sich Werkstattaufträge und Reparaturen in den Filialen komfortabel erledigen. So erzeugt die Lösung beim Anlegen eines Auftrags automatisch die Aufgabenbeschreibung für den Monteur. „Heute gelangen die Mitarbeiter viel schneller zu ihren Informationen rund um einen Auftrag“, freut sich Ihle-Chef Reif.

„Im Service-Cockpit von Tradesprint ist der komplette Geschäftsprozess übersichtlich abgebildet. Von der Auftragsannahme bis zur Rechnungsstellung an den Endkunden ist alles enthalten.“ Einige Funktionen wie die Einbindung der mobilen Service-Fahrzeuge übernahm Cormeta auf Anregung von Ihle ins Cockpit. Sie stehen heute im Standard der Lösung zur Verfügung.

Überblick auf Knopfdruck

Verfügbarkeit wird bei Ihle groß geschrieben. Auf den 30.000 Quadratmetern überdachter Lagerfläche sind immer die gängigsten Reifen vorrätig. Die Filialen betreiben kleine Konsignationslager, die nach Bedarf aufgefüllt werden. Die Lagerhaltung wird über Mindestbestände in SAP geführt. Um eine hohe Lieferbereitschaft zu gewährleisten, sind diese Mindestbestände allerdings großzügig bemessen. Das Credo von Ihle: Lieber einen Reifen zuviel auf Lager, als einen unzufriedenen Kunden.

Der Vorteil der neuen Lösung in der Lagerhaltung: „Mit Tradesprint können wir jetzt wesentlich besser und effizienter die Umschlagshäufigkeiten ermitteln. Wir wissen, welche Produkte laufen und welche Lagerhüter sind“, erläutert Reif. „In der Lagerhaltung haben wir einen besseren Überblick über alle Filial-Lager, und das auf Knopfdruck“, ergänzt Stefan März.

Die zeitnahe Reichweitenauswertung hat aber noch einen weiteren Nutzen für Ihle: Die eigene Reifenproduktion weiß nun genau, welche Bestände aufgefüllt werden müssen und kann die Fertigung optimal planen.

Den Reifen ins Rollen gebracht

Anfang April öffnete unter Tradesprint außerdem der Web-Shop für das B2B-Geschäft. Die Einkäufer der Ihle-Kunden prüfen über die Shop-Lösung die Verfügbarkeit der Artikel und können rund um die Uhr online bestellen. Der Vorteil der SAP-Integration für Ihle: Die Auftragsdaten für eine Bestellung wandern direkt ins SAP-System. Auch hier muss nichts doppelt erfasst werden.

Im Moment läuft also alles rund bei Reifen Ihle, das Software-Profil passt perfekt. Doch die EDV-Runderneuerung ist mit der SAP-Einführung im Rechungswesen, Vertrieb und Service längst nicht abgeschlossen. Das Unternehmen arbeitet bereits am nächsten Projekt, dem elektronischen Datenaustausch mit den Reifenherstellern. Außerdem steht die Anbindung der Produktion an das SAP-System auf dem Plan.