
Jeder kennt Facebook, „Gefällt mir“-Buttons sind mittlerweile auf fast jeder Website zu finden. Viele besitzen ein privates Profil, um über räumliche Grenzen hinweg Freunde zu kontaktieren. Die Verbreitung von Inhalten durch Anwender machen Unternehmen sich zunutze: Wer die Social Media-Klaviatur geschickt spielt, sorgt für die freiwillige Verbreitung eigener Inhalte und steigert Aufmerksamkeit und Sympathie.
Doch wer das 1×1 von Facebook nicht beherrscht, geht im Informations-Wust unter. SAP.info zeigt in einer Serie, welche Chancen für Unternehmen in Facebook stecken. Im ersten Teil stellen wir Ihnen vor, wie eine erfolgreiche Facebook-Page erstellt wird.
Facebook Page erstellen
Für Unternehmen bietet Facebook so genannte Pages. Facebook Pages sind leicht erstellbar, kostenlos und im Gegensatz zu Facebook Profilen nicht für Privatpersonen. Unternehmen finden hier einen Platz, um sich und ihre Produkte zu präsentieren und Kunden zu binden. Pages sind grundsätzlich öffentlich und werden einzeln von Suchmaschinen erfasst.
Klicken Facebook-User den „Gefällt mir“-Button der Seite, erhalten sie Push-Nachrichten auf ihrer Pinnwand oder dem „Neuigkeiten-Feed“ und verbreiten diese an ihre Freunde – ein lohnender viraler Effekt. Zudem ist eine Interaktion möglich, beispielsweise durch Beantwortung von Kommentaren der User. Dieser Link führt direkt zur Facebook Seitenerstellung.
Gestaltung: einheitliche Vielfalt
Der Facebook-Look der Seite ist vorgegeben, Bild und Infobox auf der linken Seite sind individuell gestaltbar, genauso wie die Bildergalerie oben. Die Reihenfolge der Bilder ist jedoch zufällig. Daher sollten Fotos gewählt werden, die unabhängig der Anordnung wirken – ein gutes Beispiel ist die Page von mymuesli.
Zudem lassen sich Unterseiten erstellen – etwa für Fotos, Videos, Musik, Events, etc. – die weiteren Content enthalten und der Seite Individualität verleihen. Seit Ende März geschieht dies nicht mehr über die Programmiersprache Static FBML (Facebook Markup Language), sondern via iFrame. War es zuvor recht einfach eigene HTML-Codes, inklusive Erweiterungen mit CSS, FBML oder FBJS (Facebook Java Script), einzubinden, ist iFrame anspruchsvoller, kann aber auch mehr. Dynamischen Inhalten, Java Script und detaillierten Trackingfunktionen steht jetzt nichts mehr im Wege.
Als kostenlose und leicht zu bedienende Alternativen nennt Mike Lieser, CTO von Hike Social Apps, in einem Gastbeitrag auf allfacebook.de, diese Apps:
- iFrame App for Facebook Pagesvon Wildfire Interactive
- iFramewrapper von ShopShare
- Static HTML For Pages von Involver
- iFrame Tab Builder von 247GRAD
Mobile SDK
Für weitergehende Anforderungen hält Facebook verschiedene Software-Entwicklungskits (SDK) bereit: Neben dem JavaScript SDK wird auch ein PHP SDK angeboten, mit dem PHP-basierte Web-Apps für Facebook fitgemacht werden. Mit dem iOS SDK wird der Facebook-Support für mobile Apple-Geräte sichergestellt, gleiches leistet das Android SDK für die Android-Plattform.
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Vanity URL & Administration
Für jede Page ist mindestens ein Administrator nötig. Neu ist, dass eine Page jetzt unabhängig vom privaten Profil verwaltbar ist. Auch das Kommentieren anderer Seiten im Namen der Page, anstatt des Profilnamens, ist möglich. Wichtig für Unternehmen: Da Seiten nicht mehr an das Profil gekoppelt sind, kann dem ursprünglichen Administrator die Betreuung entzogen werden.
Haben mindestens 25 Personen “Gefällt mir” geklickt und sich so als Fans der Seite geoutet, kann eine eigene Vanity URL, eine „schöne URL“, erstellt werden. In dieser muss der Produkt- oder Firmenname enthalten sein. Slogans, Beschreibungen, Symbole oder Genres wie „Automobil“ oder „Computer“ sind nicht erlaubt. Für erfolgreiches SEO ist eine Vanity URL in jedem Fall empfehlenswert.
Fans gewinnen: Feuern auf allen Kanälen
Um Fans für die Seite zu generieren, sollten zuerst Email-Adressbücher durchsucht werden, um den Facebook-Bekanntenkreis aufzustocken. Werbung für die Facebook Page kann auf der eigenen Webseite stattfinden, in verwandten Gruppen und Foren auf Facebook und anderswo oder über Crossmedia, indem Newsletter, Twitter, Youtube sowie weitere Dienste einbezogen werden. Es gibt Tools, die Twitter-Tweeds automatisch auf der Page veröffentlichen oder umgekehrt Statusmeldungen direkt an Twitter weiterleiten. Mit YouTube Video Box müssen Videos nicht mühsam einzeln eingebunden werden.
Wer Werbung direkt auf Facebook schalten möchte, dem stehen zwei Varianten zur Verfügung: Self-Service-Anwendungen sind einfach in der Umsetzung, Engagement Ads werden beim Facebook Sales-Team für etwas höhere Preise gebucht. Durch den hohen Kenntnisstand von Facebook über seine Mitglieder, sind klar umrissene Zielgruppenansprachen möglich.
Ganz wichtig: Die eigene Webseite und Inhalte mit Facebook verbinden. Über Open Graph gelingt dies, indem beispielsweise der „Gefällt mir“-Button eingebunden wird. Im Folgenden stellen wir Ihnen die wichtigsten Social Plugins des Open Graph vor.
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Open Graph & Social Plugins
Mittels des Open Graph wird das gesamte Netz „sozial“. Das offene Protokoll besitzt mit Graph API eine komplett neue Schnittstelle und setzt auf den Industriestandard OAuth 2.0. Social Plugins können ohne Nutzung von SDKs in Websites integriert werden und verknüpfen deren Inhalte mit Facebook. Wer sich auf eine Website begibt sieht somit, wem die Seite gefällt oder welche Artikel empfohlen werden, ohne Facebook aufzurufen. Gleichzeitig zieht jede Interaktion, die über ein Social Plugin ausgeführt wird, einen entsprechenden Post bei Facebook und damit auch Aufmerksamkeit nach sich. Social Plugins sind ebenfalls in Facebook Pages integrierbar.
Hier die bekanntesten Plugins, um Inhalte im sozialen Netz zu verbreiten:
- Gefällt mir Button: ermöglicht Anwendern Inhalte von Webseiten mit einem Click über ihr Facebook-Profil zu teilen. Klickt man den Button für eine gesamte Webseite, besteht eine dauerhafte Verbindung zwischen Seite – beziehungsweise der dazugehörigen Facebook Page – und dem eigenen Profil. Push-Nachrichten der Website erscheinen anschließend im Neuigkeiten-Feed auf Facebook.
- Kommentare: bindet eine Kommentar-Box auf der Webseite ein. Nutzer können zudem entscheiden, ob der Kommentar gleichzeitig auf Facebook veröffentlich werden soll. In dem Fall erscheint der Kommentar auch im Neuigkeiten-Feed bei Freunden.
- Activity Feed: zeigt die neuesten Aktivitäten auf der Website, beispielsweise welche Inhalte geteilt oder mit „gefällt mir“ markiert wurden. Aktivitäten von Freunden werden dabei vor denen anderer Facebook-Nutzer angezeigt.
- Empfehlungen: zeigt dem Nutzer personalisierte Informationen zur Webseite, beispielsweise welche Artikel in letzter Zeit von Freunden verbreitet wurden. Ist man ausgeloggt, stammen die Empfehlungen von den Facebook-Mitgliedern insgesamt.
- Gefällt mir Box: zeigt an, inklusive Profilbilder, wem die Seite gefällt und welche Posts zuletzt veröffentlicht wurden.
- Live Stream: Diese Funktion ist hauptsächlich für Live-Events gedacht und bietet unter anderem eine Gruppenchat-Funktion in Echtzeit. Livestream wurde schon bei Konzerten und Bundestagswahlen eingesetzt.
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Tracking
Wenn die Seite steht, möchte man natürlich auch wissen, ob sie bei der Facebook-Community Anklang findet. Auf die eigene Page beschränkt aber dennoch informativ ist Facebook Insights, eine von Facebook selbst angebotene Applikation zum Tracking. Alternativen die auch Seiten miteinander vergleichen sind Facemeter (Beta-Phase), ein Tracking-Angebot von allfacebook.de, Tobetracker, PageLever oder das bewährte Google Analytics. Sieben weitere, zum Teil kostenpflichtige, Tools stellt die Social Media Agentur SimpyZesty auf ihrer Webseite vor.
Und weiter geht’s
Eine Facebook Page erstellen und effektiv mit der eigenen Homepage verbinden ist notwendig, aber nicht ausreichend. Es bedarf zusätzlich eines ausgereiften Konzeptes, wie und welche Inhalte auf der Seite präsentiert werden sollen und was die Erfolgskriterien sind. In den Folge-Artikeln auf SAP.info finden Sie daher demnächst Beispiele für erfolgreiches Facebook-Marketing, Strategien, gezielte Werbeaktionen und Maßnahmen zur Ermittlung des ROI. Zudem erfahren Sie, was Facebook Google+ voraus hat und welche Potentiale in Facebook Places, Deals, Games, Web-Shops sowie Credits schlummern.