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Kürzere Produktlebenszyklen, zunehmende Komplexität, kundenindividuelle Konfigurationen: In der Fertigungsbranche ist zunehmend die Konzentration auf Kernkompetenzen gefragt. Oft werden Produktions- und Lieferprozesse daher an externe Partner vergeben. SAP Consulting unterstützt bei der Definition, der Bewertung und der Kontrolle solcher Supply-Chain-Netzwerke.

Kürzere Produktlebenszyklen und der Wunsch des Kunden nach individueller Konfiguration erhöhen die Komplexität in der Produktion. Ein Beispiel: Der Laptop vom Onlineanbieter, zusammengestellt nach den gewünschten Leistungsmerkmalen und dem persönlichen Geldbeutel des Kunden, ist schon nach wenigen Jahren veraltet. Im Umkehrschluss setzt das die Hersteller unter enormen Druck: „Verspätet sich eine Markteinführung oder haben Unternehmen im schnelllebigen Hightechumfeld gar einen Trend verpasst, so können sie nicht mehr die erhofften Gewinnmargen erzielen oder ihre Marktanteile ausbauen“, greift Boris Kopp, Solution Architect für SCM-Themen bei SAP Consulting, dieses Beispiel auf. Von dieser Entwicklung sind vor allem die Hersteller von Investitionsgütern und Produkten für das Endkundensegment betroffen, aus dem Maschinenbau, der Hightech- oder der Automobilindustrie.

Chancen und Risiken komplexer Supply-Chain-Netzwerke

Um die steigende Komplexität in ihrer Fertigung zu beherrschen, lagern diese Unternehmen daher häufig einen Großteil der Wertschöpfung am Enderzeugnis an externe Komponentenzulieferer und Auftragsfertiger aus. Allerdings steigt damit die Komplexität der Lieferkette. Langfristige Lieferverträge, Globalisierungseffekte und die nicht unerheblichen Anforderungen an die Integration der externen Partner erschweren die Kontrolle und verringern die Flexibilität und Transparenz. Umfangreiche Supply-Chain-Netzwerke mit einer Vielzahl interner und externer Partner bergen zudem das Risiko von Versorgungsengpässen durch hohen Abstimmungsbedarf und lange Lieferzeiten zwischen den Standorten: „Langwierige Planungsprozesse und komplizierte Planungsmethoden können so dem gewünschten Nutzen einer Auslagerung entgegenwirken – nämlich mit der Verkürzung der Produktlebenszyklen Schritt zu halten“, so Kopp.

Eine Hoovers-Studie zeigt, dass in der Fertigungsindustrie die Supply-Chain-Kosten rund 60 bis 70 Prozent der Gesamtkosten eines Unternehmens ausmachen. Auch kleine Einsparungen dort tragen damit sichtbar zum Unternehmensergebnis bei. Haupttreiber dieses hohen Kostenanteils ist die Bestandsverwaltung über alle Produktionsstufen. Einerseits sollten für sinkende Lagerkosten die Bestände möglichst niedrig sein. Andererseits müssen Versorgungsengpässe über Sicherheitsbestände zuverlässig abgepuffert werden. „Werden die Produkte der externen Auftragsfertiger oder Komponentenlieferanten nicht vertragsgemäß abgerufen, hat dies häufig hohe Vertragsstrafen zur Folge. Ähnlich hoch sind meist auch die Kosten für Stillstand in der Eigenfertigung als Ursache von Engpässen, die sich aus einer fehlenden Transparenz in der Planung ergeben können“, beschreibt Boris Kopp die beiden Extreme.

Strukturiertes Vorgehen bei Planung und Aufbau sichert den Erfolg

Wie lassen sich nun aber die Wertschöpfungspotenziale solch komplexer Supply-Chain-Netzwerke bestmöglich ausschöpfen? SAP setzt hierzu in den vergangenen Jahren sehr stark auf den Aufbau sogenannter „Responsive Supply Networks“. Durchgängige, integrierte und konsistente Planungsprozesse wirken sich entscheidend auf die Kosten der Supply Chain aus. Eine engere Zusammenarbeit und Abstimmung mit internen und externen Partnern über einheitliche Plattformen und standardisierte Schnittstellen bringt hohe Planungssicherheit und Transparenz für alle beteiligten Partner. Werkzeuge zur Feinplanung in Anwendungen wie SAP Supply Chain Management (SAP SCM) können zudem den Nutzungsgrad von Ressourcen aus der Lieferkette verbessern – für Produktion, Beschaffung und Logistik.

Kurz gesagt: Der Erfolg einer SCM-Einführung steht und fällt mit der Bereitstellung geeigneter Planungswerkzeuge. Boris Kopp: „SCM-Planungsprozesse bei Kunden der Fertigungsbranche sind sehr unterschiedlich und kundenindividuell.“ Wird das nicht frühzeitig berücksichtigt, kann sich die Einführung verzögern und somit das Projekt verteuern. „Eine weitere Herausforderung ist die Komplexität der SCM-Planungsprozesse. Optimierungs-Algorithmen in der Planung liefern meist gute Ergebnisse. Der Anwender muss die implementierte SCM-Lösung aber auch leicht bedienen können und die Ergebnisse verstehen, sonst geht ihre Akzeptanz schnell verloren.“

Unternehmen, die ihr Liefernetzwerk auf eine neue Basis stellen wollen, sollten daher bereits vor der Designphase

  • SCM-Sollprozessabläufe und  -Zielarchitektur definieren, um den Umfang der SCM-Implementierung abzustecken und
  • durch ein frühes Prototyping mit vorkonfigurierten, branchen-/ branchensegmentspezifischen SCM-Szenarien ihre Anforderungen und die benötigten Prozesse kostengünstig validieren und somit das Implementierungsrisiko senken.

Diese Inhalte liefert SAP Consulting mit dem Beratungs-Service  „Prozess- und Architektur-Assessment für SCM“ beziehungsweise den SCM-Prototyping-Services. Als ein weiteres Ergebnis wird eine kundenindividuelle Roadmap für die Implementierung dieser SCM-Prozesse festgelegt und geprüft,

  • welche SAP-SCM-Lösungen die Anforderungen der Fachbereiche am besten abdecken und
  • welche SCM-Implementierungsservices dem Kunden helfen können, die Lösungen kostengünstig einzuführen.

Weitere Informationen:
Wer mehr über das Wertschöpfungspotenzial optimierter Lieferketten erfahren möchte, kann sich per E-Mail direkt an Boris Kopp von SAP wenden.