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Mobilität, Cloud, SAP HANA, GeORG: SAP-Geschäftsführer Klaus Sickinger schildert, wie österreichische Unternehmen und Verwaltungen 2014 von IT-Innovationen profitieren können.
Herr Sickinger, Sie sind seit Mai 2013 Geschäftsführer von SAP Österreich. Was sind Ihre wichtigsten Erkenntnisse aus den ersten Monaten?

Klaus Sickinger: Ich bin seit 2008 bei SAP Österreich in verschiedenen Führungspositionen tätig. Aber als Geschäftsführer betrachte ich das Marktgeschehen jetzt natürlich aus einer neuen Perspektive. Die wichtigste Erkenntnis ist, dass am Markt zurzeit viel Bewegung herrscht – aus meiner Sicht ein positives Vorzeichen für das Jahr 2014.

Denn beispielsweise beschäftigen sich immer mehr SAP-Kunden mit neuen und innovativen Technologien für Enterprise Mobility und dem Einsatz von Cloud-Lösungen. Oder sie werten die Nutzenpotenziale des In-Memory-Computings mit der Datenbank SAP HANA aus, die sich durch die Echtzeitverarbeitung von Daten oder Ad-hoc-Analysen auf Rohdatensätze erzielen lassen. Einige Kunden haben im abgelaufenen Jahr 2013 bereits SAP-HANA-Projekte initiiert.

Innovation bedeutet zudem, gemeinsam mit Kunden kreative Ideen und Konzepte für neue Anwendungen zu erarbeiten. Eine geeignete Methode hierfür ist das „Design Thinking“, bei dem sich Softwaredesign und -entwicklung konsequent an den Bedürfnissen der Endanwender orientieren. Das kommt sehr gut an. Allein 2013 haben wir in Österreich mit Kunden mehr als 30 Design-Thinking-Workshops durchgeführt. Ich rechne damit, dass diese Zahl in diesem Jahr noch weiter steigen wird.

Was sind die Gründe für das rege Interesse an neuen IT-Technologien?

Sickinger: Österreichische Firmen haben die Zeit in den Krisenjahren genutzt und die Basis für künftiges Wachstum gelegt – durch eine Konsolidierung und Standardisierung der IT-Infrastrukturen und -Landschaften. Investitionen in moderne IT-Lösungen und -Technologien sind unverzichtbar, um die geplante Expansion in Zukunft zielgerichtet umsetzen und die nötigen Geschäftsprozesse zügig aufbauen zu können. Allerdings prüfen die Unternehmen sehr genau, wofür sie Geld ausgeben.

Ganz konkret gefragt: Welche Anforderungen haben die österreichischen Kunden für 2014 an SAP herangetragen?

Sickinger: Das hängt davon ab. Großen Industriekonzernen geht es in erster Linie darum, ihre Kernprozesse in der Produktion, der Logistik oder beispielsweise dem Transportwesen durch den Einsatz innovativer Lösungen zu optimieren, um sie effizienter zu steuern.

Bei den mittelständischen Firmen in Österreich finden wir eine andere Situation vor. Im Anlagenbau, der Metallverarbeitung oder der Automobilbranche gibt es Nischenanbieter, die international sehr erfolgreich sind und sogar in den Krisenjahren neue Märkte erschlossen haben. Zur Unterstützung der weiteren geschäftlichen Entwicklung benötigen diese Unternehmen eine zukunftssichere und stabile ERP-Lösung, in der branchentypische Prozesse voreingestellt sind und die sich schnell und zu überschaubaren Kosten implementieren lässt. Wir arbeiten hier eng mit den Partnern aus dem SAP-Ökosystem zusammen.

Das Thema „Time to Value“ ist auch bei vielen Kundenentscheidungen spürbar, immer häufiger entscheiden sich Unternehmen für diese vorkonfigurierte Software mit passgenauen Inhalten und fixen Servicepaketen. Großen Anklang finden in Österreich die SAP „Rapid Deployment Solutions“ (RDS), denn diese Schnellstartlösungen für verschiedene Branchen und Bereiche können sofort installiert und teilweise in weniger als zwölf Wochen in Betrieb genommen werden.

Wie sieht die Situation beim E-Government aus, wo Österreich in Europa ja eine führende Position einnimmt?

Sickinger: In Österreich gibt das Bundeskanzleramt den Takt bei strategischen E-Government-Initiativen vor. Ziel ist es, durch einheitliche IT-Strukturen die Bundes- und Landesbehörden sowie Kommunen eng miteinander zu vernetzen und den Informationsfluss zwischen den Verwaltungen zu beschleunigen. Wir unterstützen diese Vorhaben seit Jahren. Einen wichtigen Baustein für die E-Government-Strategie bildet der neue „Gemeinde-Organisator“, kurz GeORG genannt. Mit dieser modernen Lösung, die in Zusammenarbeit mit dem Partner Comm-Unity entstand, können auch sehr kleine Gemeinden und Kommunen ihre Geldströme und Verwaltungsabläufe auf der Basis stabiler SAP-Prozesse abbilden.

Was ist das Besondere an dieser Lösung?

Sickinger: GeORG beinhaltet alle wichtigen Komponenten eines modernen Verwaltungssystems, etwa für ein mehrdimensionales Rechnungswesen, das Controlling, die Immobilienverwaltung und die Planung des Gemeindehaushalts. Die Software fungiert zugleich als zentrale Drehscheibe für Bürgerservices. So lässt sich das zentrale Melderegister integrieren, das Unternehmensregister wie auch lokale Melderegister und Adress-, Wohnungs- und Gebäuderegister. Auch das FinanzOnline-Portal der Finanzverwaltung und das Informationsportal STATISTIK AUSTRIA können eingebunden werden.

Technisch gesehen handelt es sich beim GeORG um eine SAP-basierte Softwareplattform, die im Rechenzentrum unseres Partners betrieben und kostengünstig als Software-as-a-Service (SaaS) bezogen werden kann. Der Gemeinde-Organisator hat für SAP Österreich zudem einen Leuchtturmeffekt: Auch Verwaltungen aus anderen Ländern sind sehr daran interessiert. Auch hier sind wir gespannt, was das Jahr 2014 bringen wird!

Weitere Informationen:
SAP mit starkem Gesamtjahr 2013 – hier Pressemitteilung lesen.