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Mit seinem Expertenwissen sticht Wirtschaftsinformatiker und Ex-SAP-Entwickler Klaus Freyburger heraus. Dafür wurde er nun zum SAP-Mentor ernannt – der erste Deutsche von nur fünf Hochschuldozenten mit diesem Titel weltweit.

Wer sich für den Studiengang Wirtschaftsinformatik entscheidet, muss sich oft damit auseinandersetzen, dass er für einen Nerd gehalten wird. Doch es sind genau diese Menschen, die mit Herzblut in ihrem Fachgebiet aufgehen, die SAP-Mentor Klaus Freyburger an der Fachhochschule Ludwigshafen für spannende Projekte sucht. Statt nur in der Theorie stehen zu bleiben, werden Studierende durch die anwendungsbezogene Ausrichtung und enge Zusammenarbeit mit Projektpartnern direkt in praktische Anwendungsfelder eingebunden. Im Rahmen des SAP-„University Alliances“-Programmes wurden schon viele solche gemeinsamen Projekte realisiert. Freyburger profitiert von seiner jahrelangen Erfahrung als Entwickler beim Walldorfer Softwareunternehmen und gibt diese als Professor für Wirtschafsinformatik an seine Studenten weiter. Jetzt wurde er aufgrund seines Expertenwissens als SAP-Mentor ausgezeichnet – der erste Deutsche von nur fünf Hochschuldozenten mit diesem Titel weltweit.

SAP-Mentoren sind ein ausgewählter Kreis besonders engagierter Experten aus dem Kunden- und Partnernetz der SAP. Sie werden von Teilnehmern des SAP Community Network (SCN) nominiert und von der SAP ausgewählt. Als Technologen, Geschäftsleute, Berater, Blogger und Mitarbeiter haben Sie einen besonderen Bezug zur SAP und ihren Kunden- und Partnerunternehmen. Weltweit gibt es etwa 140 SAP-Mentoren, die sich alle dem Thema Innovation verschrieben haben. Sie geben ihre Kenntnisse und Ansichten an die SAP weiter und leisten so ihren Beitrag zu den Strategien und Produkten des Unternehmens.

Aus Facebook-Posts die Wählerstimmung ermitteln

Zusammen mit seinem Kollegen Haio Röckle und zehn Studenten entwickelte Klaus Freyburger vergangenes Jahr auf Basis von SAP HANA die „Database of Dreams“. Ziel war es eine Onlineplattform zu entwerfen, in der Träume gesammelt und nach Themengebieten kategorisiert werden. Das Besondere dabei:  Die Professoren hatten keinen Wissensvorsprung gegenüber ihren Studenten; alle saßen im gleichen Boot. Nach nur zwei Monaten intensiver Arbeit wurde das Projekt schließlich auf der Hausmesse der „SAPPHIRE“ in Orlando präsentiert. Weitere spannende Projekte wurden ebenfalls auf Basis der SAP-Rapid-Deployment-Lösung für Sentiment Intelligence mit SAP HANA umgesetzt. Studierende haben beispielsweise ein Programm entwickelt, das Facebook-Posts und Tweets zum Präsidentschaftswahlkampf 2012 in den USA nach semantischen und linguistischen Parametern auswertet und so unmittelbare Rückschlüsse auf die jeweilige Wählerstimmung erlaubt.

„Die Studenten sollen SAP-Berater in a nutshell werden“, sagt Professor Klaus Freyburger (Foto: privat).
„Die Studenten sollen SAP-Berater in a nutshell werden“, sagt Professor Klaus Freyburger (Foto: privat).

Der frisch ernannte SAP-Mentor sagt über sich selbst, er habe drei Leben: Im ersten studierte und promovierte er an der Universität Mannheim Mathematik. Nach seinem Studium arbeitete er elf Jahre in der SAP-Entwicklung in Walldorf und leitete die Entwicklung von SAP BW-BPS. Seit 2002 lehrt er als Professor für Wirtschaftsinformatik im Bereich Programmierung, Business Intelligence und IT-gestützte Unternehmensplanung an der Hochschule in Ludwigshafen am Rhein. Ein Anliegen ist ihm neben der fundierten theoretischen Ausbildung auch die praktische Anwendung mit realitätsnahen Fallstudien. Aufgrund seiner Verbundenheit zu SAP lag die Verwendung der SAP-Produkte sehr nah. Zu seiner Anfangszeit in Ludwigshafen war dort noch keine Business–Intelligence-Software von SAP im Einsatz. Durch den Kontakt zu seinem früheren Chef Heinz Häfner hat Freyburger erreicht, dass die Produkte aus Walldorf in dem Bereich nun ihren Weg zu den Studenten gefunden haben.

Der Titel „SAP-Mentor“ ist für Freyburger eher eine Fußnote. Er möchte lieber seine Vision verwirklichen, Studenten mit SAP-Software zusammenzubringen und sie langsam an das große Ganze heranzuführen. Zusammen mit seinem Kollegen Professor Tobias Hagen von der Hochschule Offenburg engagiert er sich im sogenannten „Business Intelligence Curriculum“. Neben dem didaktischen Konzept gehören dazu Aufbau und Pflege der Modellfirma „Global Bike Inc“ für Analysezwecke, Case Studies und Folien. In Vorbereitung ist außerdem eine Mitarbeit bei der Academy Cube, einer Initiative der EU, um die Jugendarbeitslosigkeit in den PIGS-Ländern (Portugal, Irland, Griechenland, Spanien) zu bekämpfen. SAP bietet Kurse an, um die jungen Talente zu fördern und neue Jobperspektiven zu eröffnen.

Studenten so früh wie möglich mit SAP-Technologie vertraut machen

Die Vision von Freyburger spiegelt sich auch in den Ansätzen der SAP University Alliances (UA) wider. Ziel ist es, weltweit Studenten schon so früh wie möglich mit neuester SAP-Technologie in Verbindung zu bringen, ihnen durch praxisnahe Erfahrungen die Angst vor der Technik zu nehmen und theoretische Konzepte mit SAP-Software zu entwickeln. „Die Studenten sollen SAP-Berater in a nutshell werden“, erklärt Freyburger. „Viele machen ja auch Praktika bei den Anwendern von SAP oder schreiben dort ihre Abschlussarbeiten und beginnen in diesem Umfeld ihre berufliche Laufbahn.“ Um die Qualität dieser Ausbildung möglichst hoch zu halten, bietet SAP spezielle Schulungen für Dozenten an, in denen Lehrende mit den notwendigen Fachkenntnissen ausgestattet werden. So ist auch Freyburger als Train-the-Trainer aktiv, um sein Fachwissen als ehemaliger SAP-ler zu vermitteln. Weltweit sind die UA in über 600 Institutionen in Forschung und Lehre aktiv und unterstützen Hochschulen, damit diese sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren können.

 

Titelbild: Shutterstock