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Am 1. Dezember 2014 geht die SAP HANA-basierte Mode-ERP-Lösung SAP Fashion Management in Release 1.0 für den Einzelhandel und Großhandel offiziell an den Start. Für Herbst 2015 ist die vertikale Gesamtlösung geplant, die den Produktionsprozess mit abdeckt.

Als Sportartikelhersteller adidas vor 90 Jahren seine ersten Turnschuhe verkaufte, war klar, dass das ein Händler übernehmen wird. Heute gehen die Fußballschuhe, Jogginghosen und Schweißbänder auch in eigenen Läden über den Tresen. Bei Modehäusern wie etwa H&M, Zara, Esprit, s.Oliver, Bonita oder Tom Tailor war es genau umgekehrt: Zunächst gab es „nur“ eigene Shops. Inzwischen sind die Jacken, Hosen und Kleider auch über andere Verkaufskanäle wie Franchise, Kaufhäuser und im eigenen Onlineshop zu haben. Immer mehr Modeunternehmen decken größere Teile der Wertschöpfung von der Rohstoffbeschaffung über die Fertigung des Produkts bis hin zum Verkauf an den Verbraucher ab. Diese „Vertikalisierung“ liegt im Trend.

SAP Fashion Management: Lösung für die gesamte Wertschöpfungskette

„Mit SAP Fashion Management im Zusammenspiel mit unserer Handelslösung SAP Retail bedienen wir bis jetzt den Einzelhandel und Großhandel auf einer Plattform. Wir reduzieren damit signifikant die Komplexität sowohl auf der Geschäftsprozess- als auch auf der Systemseite, um unsere Kunden in der Herausforderung eines wahren Omnichannel-Geschäfts optimal zu unterstützen“, erläutert Christoph Schröder, der bei SAP die weltweite Geschäftsentwicklung für Fashion-Software betreut. Im nächsten Schritt wird die nächste „Wertschöpfungsstufe“ hinzukommen. Die Anforderungen der im Modebereich komplexen Produktion wird SAP zusammen mit den bisherigen Funktionalitäten in einem System abbilden. „Eine vertikale Lösung gibt es auf dem Markt bis dato nicht“, erläutert Schröder von SAP Fashion Management. Der USP: Die Lösung ermöglicht es Kunden, ihre individuelle Wertschöpfungskette flexibel abzubilden.

Am 1. Dezember 2014 kommt zunächst einmal die Lösung für den Einzelhandel und Großhandel in Release 1.0 auf den Markt. Sechs Kunden, darunter die Modelabels Giorgio Armani, Tommy Hilfiger, Luxottica sowie adidas haben in den letzten 24 Monaten an der Entwicklung der Software mitgearbeitet. Von der Planung über die Beschaffung bis hin zur Distribution und dem Verkauf ermöglicht die SAP HANA-basierte Lösung Transparenz über alle verfügbaren Vertriebskanäle – wie Internetshop, Filiale und Großhandel. Im dritten Quartal des kommenden Jahres ist geplant, die letzte Wertschöpfungsstufe ins Produkt mit aufzunehmen.

Für vertikalisierte Modeunternehmen wie adidas oder Luxottica bedeutet das, dass sich sowohl der Sportartikelhersteller als auch der Weltmarktführer im Brillensegment von der Lösung SAP Apparel and Footwear Solution (SAP AFS) trennen könnten und somit nur noch ein System für zwei zusammenwachsende Welten nutzen müssten – für eigene Filialen, Franchise den Verkauf über die Kaufhäuser sowie den Onlinekanal.

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