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Lufthansa nutzt SAP Simple Finance für ein Central Journal, BSH deckt Betrüge via SAP Fraud Management auf und RWE setzt im Wandel auf das SAP Shared Service Framework: Auf dem SAP-Forum für Finanzmanagement und GRC stehen die Praxis und der Austausch mit Experten im Vordergrund.

Kaum etwas beschäftigt Unternehmen derzeit mehr als die digitale Transformation. Welche Voraussetzung muss eine Infrastruktur erfüllen, welche Fähigkeiten der Mitarbeiter sind erforderlich, wie lässt sich Geschwindigkeit in die Prozesse bekommen? In immer höherem Takt tauchen neue Geschäftsmodelle auf, neue organisatorische Strukturen und neue Lösungen in der IT sind gefragt. „Alte Geschäftsmodelle funktionieren nicht mehr, neue Modelle sind nötig, neue Partnerschaften“, erläutert Christoph Ernst, Head of Center of Excellence for Finance bei SAP. Der nächste – oder besser parallele – Schritt der digitalen ist die Finance-Transformation.

SAP-Forum für Finanzmanagement und GRC: über 20 SAP-Kunden berichten über SAP Simple Finance, SAP Fraud Management bis hin zum Closing Cockpit

Um sich grundlegend über den bevorstehenden Anpassungsprozess im Finanz- wie Risikomanagementbereich zu informieren, bietet das SAP-Forum für Finanzmanagement und GRC eine gute Möglichkeit zum Austausch mit Experten von Kunden- wie von Anbieterseite. Im Mittelpunkt stehen die Themenforen für Government, Risk und Compliance (GRC), Accounting und Financial Close, Controlling und Reporting sowie Treasury and Operations.

Wenn Thomas Benthien, Global Director Finance and Innovation bei Unilever seine Monatsabschlüsse um 30 bis 60 Prozent beschleunigt und Transparenz über die Zahlen in über 40.000 Kostenstellen weltweit schafft, verfolgt er unter anderem ein wichtiges Ziel: Neue Geschäftsprozesse in ganz neuen Bereichen sollen schnell umgesetzt werden (weitere Informationen im Video). Mit dieser Anforderung steht er nicht alleine da. So testet etwa Lufthansa in einem Projekt aktuell als erstes deutsches DAX-Unternehmen das Central Journal in SAP Simple Finance. Zwar ist das Projekt noch in der Blue-Print-Phase und noch nicht produktiv, doch verspricht die Konsolidierung der Finanzdaten aus mehreren unterschiedlichen Quellen einen schnelleren Blick in die aktuelle Finanzsituation in den Ländergesellschaften auf granularer Ebene. Das Beispiel zeigt, dass SAP Simple Finance selbst in Unternehmen eingesetzt werden kann, die nicht über eine ERP-Instanz verfügen, sondern mehrere im Einsatz haben. Gerade vor dem Hintergrund, dass in Kürze die Version 2.0 von SAP Simple Finance geplant ist, dürfte die Lösung auch für andere Unternehmen interessant werden. „Die Bereiche Accounting (FI) und Controlling (CO) sind erstmals physisch verknüpft, das Cash Management wird vollständig ausgeliefert und die Planung wurde weiter flexibilisiert“, erläutert SAP-Finanzspezialist Ernst die Neuerungen: „SAP Simple Finance befähigt Unternehmen, mitzusteuern und zu gestalten.“

Auch RWE steht vor einem Umbruch. Die Kernenergie steht vor dem Aus. Das bedeutet für den Energiekonzern vor allem, das Unternehmen neu aufzustellen und umzuorganisieren. Das SAP Shared Service Center Framework hilft dabei, etwa den Bereich Finance im Shared Service Center anzusiedeln und standortübergreifend Kernprozesse zu vereinheitlichen und zu integrieren. Die Lösung verspricht laut SAP geringere Verarbeitungskosten und mehr Effizienz und Transparenz, schafft aber vor allem die Möglichkeit, Best Practices vergleichsweise einfach in der gesamten Organisation zu implementieren. Eine Schlüsselfunktion in Zeiten des Wandels.

Erstmals mit GRC: „Wo Chancen sind, sind auch Risiken“

Erstmals mit im Portfolio der jährlichen Veranstaltung ist das Thema Risikomanagement. „Wo Chancen sind, sind auch Risiken“, steht für Christoph Ernst außer Frage. Deshalb geht es diesmal auch um die operationalen Risiken, die sich etwa aus Währungsunsicherheiten, Schwankungen von Rohstoffpreisen oder eigenen Prozessen für das Unternehmen ergeben. Zudem ist es heute möglich, Betrügereien schneller zu entdecken. Bosch Siemens Hausgeräte (BSH) hat etwa im Rahmen seiner Analyse mittels SAP Fraud Management herausgefunden, dass zwei bis drei Prozent der Zahlungen an das Unternehmen verdächtig waren. Eine Musterkennung hat Abweichungen von der Norm identifiziert und so BSH auf finanzielle Risiken aufmerksam gemacht. Im Allgemeinen lässt sich durch SAP Fraud Management etwa auch herausfinden, ob Bilanzen nicht korrekt waren, Boni unberechtigt ausbezahlt wurden oder nicht erbrachte Dienstleistungen in Rechnung gestellt wurden.

Sowohl für die Teilnehmer als auch für SAP bietet die Veranstaltung die Chance, Lösungen zu diskutieren und sich auszutauschen. SAP-Finanzexperte Ernst: „Es ist ja nicht nur wichtig, Interesse für die Lösungen zu wecken, sondern auch, Funktionalitäten zu diskutieren und vor Ort Feedback einzusammeln. Dafür haben wir Entwickler vor Ort, die direkt in die Diskussionen einsteigen können.“