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Die Rolle der Personalabteilung hat sich in vielen erfolgreichen Unternehmen gewandelt. Firmen setzen heute verstärkt auf moderne HR-Technologien, die Vorteile für das gesamte Unternehmen mit sich bringen.

Dabei stehen besonders cloudbasierte Lösungen hoch im Kurs. Unternehmen können damit genau die Spitzenkräfte gewinnen und binden, die sie benötigen, um auch künftig weiter zu wachsen – in einem Umfeld, das sich immer schneller wandelt.

Steve Hunt, Vice President of Customer Value bei SAP/SuccessFactors, stellte auf der SAPInsider-HR-2015-Konferenz in Las Vegas sieben wichtige Tipps vor, die Führungskräften im Personalwesen dabei helfen, talentierte Mitarbeiter zu gewinnen und zu binden.

Keine Angst vor Veränderungen

„Vor Veränderungen an sich haben wir keine Angst. Was uns Angst macht, sind die negativen Auswirkungen, die schlecht umgesetzte Veränderungen häufig zur Folge haben. Dazu gehören beispielsweise Kontrollverlust und Unsicherheit. An sich aber sind wir Veränderungen gegenüber positiv eingestellt“, sagte Hunt. „Aus evolutionspsychologischer Sicht zeichnet sich der Mensch durch die Fähigkeit aus, sich an neue Gegebenheiten anzupassen – oder sein Umfeld so zu verändern, dass es seinen Bedürfnissen entspricht.“

Neue Technologien schaffen Arbeitsplätze

Ein weiterer Irrglaube, den Hunt entkräftete, ist die weit verbreitete Ansicht, die Entwicklung neuer Technologien führe zum Wegfall wichtiger Arbeitsplätze. „Technologien übernehmen Routinearbeiten, für die nur geringe Qualifikationen benötigt werden“, sagte er. „Das Angebot an Jobs für ungelernte Arbeitskräfte und Stellen für hochqualifizierte Fachkräfte hat sich verändert. Technologien, das Wirtschaftswachstum und die Globalisierung schaffen zusätzliche Arbeitsplätze für gut ausgebildete Fachkräfte.“

Hunt erklärte, dass Unternehmen heute trotz der unsicheren Wirtschaftslage unter einem chronischen Fachkräftemangel leiden. Dies sei auf den demografischen Wandel zurückzuführen. So sank die Geburtenrate in den 1970er und 1980er Jahren deutlich. „Um ihren Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern zu decken, müssen Unternehmen mit Hochdruck daran arbeiten, Fachkräfte zu gewinnen, weiterzubilden und zu binden.“

Wünsche wie vor 100 Jahren

Entgegen gängiger Annahmen hat weder die Digitalisierung noch der Eintritt der Millennials in die Arbeitswelt Auswirkungen darauf, was wir uns von unserem Job wünschen. Einer Studie der Gesellschaft für Arbeits- und Organisationspsychologie SIOP (Society for Industrial and Organizational Psychology) zufolge haben sich die Wünsche von Arbeitnehmern im Hinblick auf ihren Job in den letzten 100 Jahren kaum gewandelt. „Nach wie vor möchten wir fair behandelt und respektiert werden. Wir wünschen uns eine sinnvolle Arbeit, die uns herausfordert, finanzielle Sicherheit, einen langfristig sicheren Arbeitsplatz und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Beruf und Privatleben. Außerdem möchten wir uns persönlich weiterentwickeln.“

Abgesehen davon gibt es jedoch deutliche Unterschiede. So haben Arbeitnehmer heute weniger Verständnis für eine überholte Firmenpolitik, veraltete Einstellungsverfahren und Unternehmenskulturen, die moderne Ansichten nicht zulassen – zum Beispiel, was Themen wie Frauen am Arbeitsplatz und die Nutzung von Mobilgeräten und sozialen Medien betrifft.

Neue Wege gehen

Spitzenunternehmen schaffen Voraussetzungen für erfolgreichen Wandel, indem sie offen für neue Prozesse sind, so Hunt. „Verlassen Sie sich nicht auf althergebrachte Prozesse. Heute sind ganz andere Dinge möglich als beispielsweise noch vor vier Jahren“, erklärte er.

Die Personalabteilung strategisch in das Unternehmen einbinden

HR-Software ist derzeit in aller Munde, doch die Technologie ist eigentlich nebensächlich. Worum es in Wirklichkeit geht, ist die Abstimmung der HR-Prozesse auf die Unternehmensziele: wirtschaftliches Wachstum und eine Steigerung des Gewinns. „Häufig zählen nicht die HR-Prozesse selbst, sondern die Ergebnisse, die damit erzielt werden“, sagte Hunt. „Gehen Sie deshalb sicher, dass Ihre HR-Mitarbeiter wissen, welche Vorteile sich durch die Veränderungen für das gesamte Unternehmen ergeben.“

Technologie führt nicht zwangsläufig zum Erfolg

Obwohl jedes Unternehmen Zugang zu den gleichen Technologien hat, erzielen einige bessere Ergebnisse als andere. Dies ist ein Punkt, der Hunt besonders wichtig war. „Je nach Herangehensweise und Anwendung kann eine Technologie einen Wandel bewirken oder aber kaum einen Einfluss haben“, erklärte er.

Erfolgreiche Unternehmen stellen sich zudem strategische Fragen wie:

  • Wie wollen wir Leistung definieren?
  • Wie wollen wir Leistung messen?
  • Wofür wollen wir Leistungsdaten verwenden?
Veränderungen zur Steigerung von Mitarbeiterzufriedenheit und Produktivität

Es ist klar, was sich im Personalwesen verändern muss. Das Talentmanagement muss so flexibel gestaltet werden, dass es mit dem rasanten Wandel mithalten kann. Unternehmen müssen die Wünsche und Bedürfnisse hochqualifizierter Bewerber kennen und ihnen gerecht werden. Und sie müssen neue Technologien nutzen, um Veränderungen anzustoßen, die zur Motivation ihrer Mitarbeiter beitragen. Außerdem muss die Personalabteilung Führungskräfte ermuntern, in Sachen Personalmanagement neue Wege zu gehen. Schafft es die Personalabteilung, diese Veränderungen umzusetzen, wird sie zum strategischen Faktor für das Unternehmen.

Hunt ist Arbeits- und Organisationspsychologe und arbeitet daran, die Produktivität seiner Mitarbeiter zu steigern. In seinem Vortrag auf der Konferenz SAPInsider HR 2015 erläuterte er die zentrale Rolle der Personalabteilung in einem geschäftlichen Umfeld, das sich rasant verändert.

Folgen Sie Susan Galer auf Twitter unter @smgaler.