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Auf SAP HANA-Basis entwickelt, auf mobilen Geräten über SAP Fiori einsetzbar, mit Vorhersagefunktionen ausgestattet und zudem mit Microsoft Excel verbunden: SAP Integrated Business Planning (SAP IBP) ergänzt die Planungssoftware Advanced Planning & Optimization (APO), die bis 2025 weiter unterstützt wird.

  1. SAP IBP ergänzt APO, ersetzt es aber nicht. Was macht SAP IBP aus?
  2. Aus welchen Modulen besteht SAP IBP?
  3. Welche Vorteile bietet SAP IBP gegenüber der bestehenden Lösung?
  4. Wie sieht die Roadmap aus?
  5. Wie unterstützt SAP Kunden auf dem Weg zu SAP IBP?

SAP IBP ergänzt APO, ersetzt es aber nicht. Was macht SAP IBP aus?

SAP IBP ist ein Planungstool für das Supply Chain Management, das Anforderungen aus dem Marketing, dem Vertriebsbereich etwa mit Budgetplanungen und der Produktionsplanung auf einer Plattform zusammenbringt. Gegenüber dem bestehenden und etablierten Tool SAP APO enthält es erstmals Vorhersagefunktionen, dessen Bedienoberfläche einfacher zu verstehen ist und deren Anwendungen  auch mobil eingesetzt werden können. Das neue Tool wurde nativ auf SAP HANA entwickelt, unterstützt mit der UI5-Technologie auch die Entwicklung von nutzerfreundlichen Oberflächen über SAP Fiori und berücksichtigt, dass in den Unternehmen bevorzugt Microsoft Excel als Arbeitsoberfläche eingesetzt wird. SAP IBP enthält also ein Excel-Add-On, über das sich der Nutzer bei der SAP HANA-Datenbank anmelden und dann direkt ins Planungsszenario einsteigen kann.

Aus welchen Modulen besteht SAP IBP?

Die Schaltzentrale von SAP IBP ist der Supply Chain Control Tower. Alle Warnungen, die in diversen Systemen anfallen, im APO, im CRM, im ERP und auch in Systemen, die nicht von SAP kommen, werden hier aggregiert und abgearbeitet. 37 Key Performance Indicators (KPIs) sind im System vordefiniert, weitere kundeneigene können geschaffen werden.

Das SAP IBP für Sales und Operation Planning, kurz SAP IBP S&OP gibt es sowohl On Premise als auch in der Cloud. Generell gilt: Cloud first, was die Entwicklung dieses Produktes angeht. Ziel des IBP-Ansatzes ist es, eine 3 D-Planung zu ermöglichen, also Verkauf, Vertrieb und Marketing auf der einen Seite mit den Anforderungen aus der Produktion und dem Finanzbereich zusammenzubringen und etwa mit kollaborativen Ansätzen durchzuplanen. Die Plattform SAP JAM kommt hier zum Einsatz.

SAP IBP for Demand ist das Modul für die Absatzplanung, das – anders als SAP APO – erstmals auch mit neuen Prognoseverfahren wie etwa ARIMA-Modellen und speziellen Mustererkennungsmechanismen in die Zukunft schauen und Vorhersagen über den Verkauf von Produkten in speziellen Zeiträumen machen kann.

Im Modul SAP IBP Inventory geht es vorrangig darum, Transparenz über Sicherheitsbestände zu bekommen. Um je nach der jeweiligen Absatzsituation und dem voraussichtlichen künftigen Verkauf dynamisch Sicherheitsbestände über die gesamte Supply Chain kontrollieren zu können, unterstützen die „Multi-Echelon“-Algorithmen von Smartops, einer Software, die SAP vor zwei Jahren erworben hat.

Die Informationen über die Lieferung von Teilen, die etwa für die Produktion nötig sind, laufen im Modul SAP IBP Supply zusammen. Hier wird gesichert, dass für die Produktion noch genug Material auf Lager ist. Es ermöglicht Lieferkettensimulationen, die eine Erweiterung des S&OP-Prozesses darstellen, die Planung von Kapazitätsengpässen. Diese können für die Nachfrage nach weiteren Angeboten freigegeben werden.

Welche Vorteile bietet SAP IBP gegenüber der bestehenden Lösung?

    • SAP IBP for Demand ist in der Lage, so genannte ARIMA-Modelle zu nutzen. Dieses Prognose-Modell ermöglicht etwa quantitative Analysen. Für SAP APO wurde das nie entwickelt und es waren lediglich Analysen möglich, die auf Zeitreihen basierten.
    • Kurzfristige Prognosen sind nun auf Tagesbasis möglich. Mit Hilfe des so genannten Demand Sensing ist somit eine schnellere Anpassung auf aktuelle Abverkäufe möglich.
    • Auf der Basis von Daten aus den Kassensystemen, Analysen von Marktforschern, aber auch mithilfe historischer Abverkaufsdaten wird es künftig möglich sein, Prognosemuster zu entwickeln und so besser als bisher vorherzusagen, wie sich der Verkauf einzelner Produkte in der Zukunft entwickeln wird.
    • Dadurch, dass SAP IBP nativ auf der In-Memory-Plattform SAP HANA entwickelt wurde, läuft es performanter als Systeme, die nachträglich die In-Memory-Technologie und Plattform nutzen.
    • Das Tabellenkalkulationsprogramm Microsoft Excel ist zwar das gängigste Analysetool in den Unternehmen, kann auch im SAP APO genutzt werden. In SAP IBP ist Excel als Standard-Analysetool berücksichtigt worden. Hier gibt es die komplette Sicht auf die aktuelle Planungssituation über SAP HANA.
    • Über die Kollaborationsplattform SAP JAM lassen sich Aufgaben wie die Budgetplanung steuern, Aufgaben verteilen, Meetings planen, Wissen hinterlegen, Dokumente teilen und so über Abteilungsgrenzen hinweg über Smartphone und Tablet zusammenarbeiten.

  • Von der transaktionellen Seite bis zur Analytik bietet ein „Real Time Dashboard“ eine Übersicht über den aktuellen Status von Projekten in der Lieferkette. Diese Funktion ist zudem mobil zu nutzen, über UI5 und SAP Fiori.
  • Systeme, die Warnmeldungen herausgeben, lassen sich in einer Weltkarte anzeigen.

Wie sieht die Roadmap aus?

Die bisherige SCM-Plattform SAP APO wird zwar bis zum Jahr 2025 weiter von SAP gewartet, doch wird sie langfristig nicht weiter entwickelt. Im nächsten Enhancement Package 4 (EHP 4) Anfang 2016 werden die Oberflächen mit Hilfe von SAP Fiori verbessert, erweiterte Verfügbarkeitsprüfungen möglich und es wird weitere Verbesserungen in der Nutzung von SAP HANA geben.

Anfang 2016 wird die Feinplanung, also SAP APO PP/DS, neben der Verfügbarkeit in APO zusätzlich im ERP integriert, also auch Teil der neuen Business Suite SAP S/4HANA. Das ist erst der Anfang von der Integration von SAP APO in SAP S/4HANADenn mit dem Enhancement Package 8 wird zum einen die Produktions- und Feinplanung ( PP/DS) im Zuge einer Logistik-Zusatzoption in SAP S/4HANA überführt. „APO lebt auch in SAP S/4HANA“, sagt Peter Bickenbach, SCM-Experte bei SAP.

Nach und nach können Kunden sich überlegen, Module des SAP IBP zu ergänzen und so ihre Planungsinstrumente weiter zu verbessern. Das erste Modul von SAP IBP war das Modul Sales & Operation Planning powered by SAP HANA. Das setzen inzwischen weltweit bereits über 50 Kunden ein, darunter Syngenta, Mondelez und Exxon Mobile.

Das komplette Set an Modulen für SAP IBP wird gegen Ende 2015 in der Cloud zur Verfügung stehen. Setzt ein Unternehmen komplett auf das Angebot aus der Cloud, entspricht das dem „Schulbuchansatz“, in dem sämtliche SAP IBP-Module in Verbindung mit der neuen Business Suite SAP S/4HANA zum Einsatz kommen.

Wie unterstützt SAP Kunden auf dem Weg zu SAP IBP?

Über den Consulting Service der SAP gibt es die Möglichkeit, eine individuelle und dynamische Roadmap gemeinsam zu entwickeln, also die Perspektive in Richtung SAP S/4HANA zu evaluieren, IBP on Demand zu diskutieren und den Transfer der Feinplanung ins ERP zu besprechen.

Etwas mehr als „Eingemachte“ geht es mit dem Aufbau einer „Model Company“. Dafür wird eine Systemlandschaft aufgebaut und auf Basis einer Masterkopie vom Kundensystem die Möglichkeiten geboten, einzeln Module von SAP IBP zu testen. Ziel ist es, einen Eindruck über die Möglichkeiten der Software zu bekommen, Prozesse zu testen, Kennzahlen zu nutzen, Dashboards aufzubauen – allerdings ohne kundenspezifische Konfigurationen zu nutzen. Dieses „Starterpaket“ dauert etwa 4 bis 6 Wochen.

Im Proof of Concept (POC) können „echte“ Kundendaten genutzt und ausgewählte Kundenbeispiele durchgespielt werden. Ein POC dauert etwa 8 bis 12 Wochen

Für den Fall der Fälle steht dann im Anschluss eine Rapid Deployment Solution zur Verfügung, die im Rahmen eines Festpreisansatzes die Implementierung der SAP IBP ermöglicht.

Die Informationen entstanden in Zusammenarbeit mit Peter Bickenbach, Leiter des Centers of Excellence für SCM, DACH, SAP Deutschland