Karie Willyerd, Workplace Futurist bei SuccessFactors, hat sechs Tipps, wie Sie Ihre beruflichen und persönlichen Ziele erreichen.
Wie stellen Sie fest, welchen Karriere-Tipps oder welchem Karriere-Berater Sie vertrauen können? Handelt es sich um einen HR-Experten, der ein Buch darüber geschrieben hat, wie man attraktive Arbeitsplätze für Spitzenkräfte schafft? Oder um einen Experten für berufliche und persönliche Entwicklung, der in seinem Buch beschreibt, wie man heute neue Fähigkeiten für das Büro von morgen erwirbt? Karie Willyerd ist Workplace Futurist bei SuccessFactors und Mitautorin der Bücher The 2020 Workplace: How Innovative Companies Attract, Develop, and Keep Tomorrow’s Employees Today und Stretch: How to Future Proof Yourself for Tomorrow’s Workplace. Zuvor hat sie an der Entwicklung der heutigen SAP-Jam-Plattform mitgewirkt und war Chief Learning Officer bei Sun Microsystems.
Bei der Konferenz SuccessConnect 2015 hielt Willyerd einen Vortrag mit dem Titel Future Proof Yourself for Tomorrow’s Workplace. Folgende Tipps hatte sie für die Teilnehmer:
1. Konzentrieren Sie sich auf die Projekte, die für Ihre Entwicklung wichtig sind
Sie arbeiten derzeit an fünf bis sieben Projekten. Denken Sie über diese Projekte nach und stellen Sie sich die Frage: Wo stehe ich gerade? Bei den meisten Projekten geht es um Dinge, die einfach erledigt werden müssen. Aber ein oder zwei Ihrer Projekte haben eine nähere Betrachtung verdient, denn sie sind für Ihre berufliche Laufbahn wichtig. Sie haben Lust, Ihr Wissen zu vertiefen, indem Sie einen Zertifizierungskurs belegen oder sich eine Viertelstunde lang mit einem Experten austauschen. Zu priorisieren was auf Ihrer To-do-Liste steht, ist der entscheidende erste Schritt. Allein durch das Nachdenken, werden Sie mehr lernen.
2. Holen Sie das richtige Feedback von den richtigen Personen ein
Die Personen, die wirklich viel nützliches Feedback für Sie haben, sind Ihre Kollegen. Deshalb wird die Bewertung Ihrer Kollegen auch am strengsten ausfallen. Schaffen Sie eine gewisse Distanz zwischen Ihnen und den Kollegen, die Sie auswählen. Für die Personen, die Ihnen Feedback geben, soll es sicher sein, aber nicht für Sie selbst. Bitten Sie die Person, die Ihre derzeitige oder angestrebte Rolle perfekt ausübt, um Rückmeldung. Dann werden Sie hilfreiches Feedback erhalten.
3. Wählen Sie Ihre fünf Feedback-Geber aus
Zu diesen fünf Personen zählt weder Ihr Mentor, noch Ihr Chef. Es sind fünf Kollegen, die Ihnen helfen werden, sich beruflich und persönlich weiterzuentwickeln. Wenn Ihnen spontan fünf Personen einfallen, ist das okay. Aber sobald Sie Ihre Liste fertiggestellt haben, versuchen Sie, sich mindestens vier Mal pro Jahr mit jeder Person zu treffen.
4. Verlassen Sie Ihre Komfortzone
Wenn Sie Angst haben zu scheitern, dann werden Sie den nächsten Schritt nicht tun. (Erinnern Sie sich an den Titel von Willyerds zweitem Buch? Stretch: How to Future Proof Yourself for Tomorrow’s Workplace). Sie sind sich nicht sicher, ob Sie den Job wirklich machen können. Aber wenn Sie in Ihrer Komfortzone bleiben, erreichen Sie die nächste Stufe nicht und werden nicht zu dem, was Sie sein könnten. Treiben Sie Ihre eigene Weiterentwicklung voran. Nehmen Sie an einem Freiwilligenprojekt teil, machen Sie eine Reise oder halten Sie ein Seminar. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Erfahrungen zu sammeln. Sie können viele Dinge tun, die Ihnen helfen, über sich hinauszuwachsen.
5. Fragen Sie Ihren Chef: „Was werde ich bei dieser Aufgabe lernen?“
Ich sage nicht, dass Sie weiterhin für einen launischen Vorgesetzten arbeiten sollen. Und ich sage auch nicht, dass Sie weiterhin für einen bequemen Chef arbeiten sollen. Denn bei keinem dieser Vorgesetzten werden Sie sich weiterentwickeln. Ein guter Chef wird Ihnen helfen, Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten weiter auszubauen. Ich kenne zum Beispiel eine Frau, die erstaunlich lange Zeit in einer Rolle geblieben ist, weil ihr Manager regelmäßig Maßnahmen ergriff, die ihr halfen, sich weiterzuentwickeln. Sie dachte, dass sie so etwas nirgendwo sonst finden würde. Es ist so einfach und es kostet die Firma kein Geld, wenn Manager den Arbeitsbereich so abstecken, dass der Mitarbeiter etwas lernt. Fragen Sie Ihren Chef, ob er erwartet, dass sie etwas Bestimmtes lernen.
6. Kündigen Sie Ihre Ziele an und gewinnen Sie Unterstützer
Nehmen wir einmal an, Sie entscheiden sich, Großes zu erreichen. Dann müssen Sie den Leuten helfen, damit sie anders über Sie denken. Ich kannte mal einen Mann, der beschloss, sich von seinem wohlverdienten Ruf des Zuspätkommens zu verabschieden. Sechs Monate lang erschien er pünktlich zu allen Meetings und trotzdem änderte sich nichts an seinem Ruf. So begann er, vor jedem Meeting zu verkünden, dass es noch ein paar Minuten vor Beginn sei, und schlug mit Begeisterung vor, einfach etwas früher anzufangen. Sobald Sie in eine Schublade gesteckt wurden, bleiben Sie auch darin. Helfen Sie Ihren Kollegen, Sie wieder aus dieser Schublade rauszunehmen. Kündigen Sie Ihre geplante Veränderung an und ziehen Sie die Veränderung dann durch.
Holen Sie sich, was Sie brauchen
Nach der Breakout Session ging Willyerd nochmals auf Punkt 2 ein. Sehen Sie sich das Video an, das Ihnen zeigt, wie Sie sich das Feedback holen, das für Sie hilfreich ist.

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