Geräte vernetzen, Prozesse digitalisieren, Sensordaten nutzen: Der CEO des Beratungshauses Crisp Research Carlo Velten rät Unternehmen zu einem IoT-Lab und dem Einsatz einer Cloud-Platform.
Herr Velten, stellen Sie sich vor, Sie haben den Geschäftsführer eines Unternehmens vor sich und er fragt sich, wie er ins Thema Internet of Things (IoT) einsteigen soll. Was raten Sie ihm?
Kaum jemand wird in den kommenden Jahren an dem Thema IoT vorbei kommen. Wichtig ist es, die Scheu davor zu verlieren und anzufangen. Denn vielfach sind die Dinge weniger abstrakt und komplex , als man initial glauben mag. Ich würde dem Geschäftsführer raten, ein kleines IoT-Lab auf den Weg zu bringen, in dem zwei oder drei Mitarbeiter zunächst einmal die technische Infrastruktur aufbauen. Etwas Speicherkapazität, Datenbanken, Analysesysteme und moderne Entwicklungsplattformen: Mehr gehört zu einer IoT-Grundausrüstung erst mal nicht. Im nächsten Schritt geht es darum, im Unternehmen Mitarbeiter zu identifizieren, die sich mit dem Thema schon auseinandergesetzt haben und den ein oder anderen relevanten Use Case vor Augen haben. Ideal wäre, wenn hier nach und nach Services für die Fachbereiche entstehen würden. Denn besonders über die Akzeptanz in den Fachbereichen wird das Thema IoT an Fahrt gewinnen.
Welche drei Faktoren müssen erfüllt sein, damit IoT im Unternehmen erfolgreich wird?

Wichtig ist, dass das Management hinter IoT steht. Die strategische Entscheidung muss gefallen sein, dass sensorgestützte Prozesse und Produkte dem Unternehmen zuträglich sind und hier investiert werden soll. Zweitens muss ich auf fähige Mitarbeiter aus den Bereichen Innovationsmanagement oder der Produktentwicklung zurückgreifen können, die sich des Themas annehmen und im Unternehmen vorantreiben. Mein Tipp: Einfach ein erstes konkretes Projekt starten und dann die Aktivitäten im Rahmen eines IoT-Lab sukzessive ausbauen. Wichtig ist es, dann die Erfahrungen und Erfolge im Unternehmen breit zu teilen und zu diskutieren. Denn die guten Ideen für IoT-basierte Innovationen wachsen Bottom-Up in den unterschiedlichen Abteilungen und Fachbereichen. Drittens muss das Unternehmen von IT-Seite für die Entwicklung und den Betrieb von IoT-Workloads und IoT-basierten Produkten gerüstet sein. Es braucht besondere Speicher- und Rechenkapazitäten für Log- und Sensor-Daten, Datenbanken und Analysesysteme für die Echtzeitverarbeitung sowie Tools zur Visualisierung. Noch dazu müssen diese Systeme hoch skalierbar sein, denn es ist ja nicht absehbar, wie stark entsprechende Services angenommen werden. Daher spielen im IT-Backend Cloud-Plattformen, wie unter anderem die SAP HANA Cloud Platform, eine wichtige Rolle bei der Umsetzung von IoT-Projekten. Denn die Cloud-basierten Plattformen haben den Vorteil, dass große Anfangsinvestments entfallen und die Mannschaft direkt loslegen und produktiv sein kann.
Ist genügend Wissen in den Unternehmen vorhanden?
Ein Unternehmen wird nicht umhin kommen, interdisziplinär zu arbeiten. Ingenieure, Designer, Experten für User Experience auf der Seite der technischen Produktentwicklung müssen sich mit den Softwareentwicklern und IT-Architekten an einen Tisch setzen. Nur so ist es möglich, wirklich innovative und kundenfreundliche IoT-Produkte und -Dienstleistungen zu entwickeln. Dabei ist die Lernkurve anfangs recht steil. Viele Unternehmen fangen ja derzeit erst an, sich dem Thema zu nähern. Die Technologien, angefangen bei der Sensorik bis zu Cloud-basierten Analyse-Plattformen sind für viele Anwender Neuland. Hier können IT-Dienstleister in den ersten Phasen hilfreich wirken – oder natürlich auch die interne IT, sofern diese sich zum Thema IoT bereits fit gemacht hat.
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