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Gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg hat die SAP eine neue Software zum flächendeckenden Ausbau von Krebs-Screening-Programmen in Afrika entwickelt.

Die neue Anwendung soll helfen, den Prozess für die Diagnose und Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs zu verbessern und zu visualisieren. Der rollenbasierte Prototyp basiert auf der SAP HANA Cloud Platform und wurde vom SAP Design & Co-Innovation Center in enger Zusammenarbeit mit SAP Custom Development entwickelt.

Hohe Sterblichkeitsrate durch Gebärmutterhalskrebs in Kenia

In ärmeren Regionen ist Gebärmutterhalskrebs die am zweithäufigsten auftretende Krebsart und weltweit sogar die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache. In Kenia jedoch ist Gebärmutterhalskrebs aufgrund mangelnder Medizintechnik und entsprechend ausgebildeter Ärzte die Todesursache Nr. 1. Obwohl sich das Risiko einer Erkrankung durch Vorbeugung und Früherkennung relativ einfach verringern lässt, haben die wenigsten Frauen in Kenia Zugang zu entsprechenden Screening-Programmen. Hinzu kommt, dass HIV-infizierte Frauen ein 6- bis 20-mal höheres Risiko haben, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken.

Das ETiCCS-Projekt

Um auch den Frauen in Kenia eine bessere Vorsorge zu ermöglichen, sind Ärzte und Krankenschwestern dringend auf neue Screening-Methoden angewiesen. Das Universitätsklinikum Heidelberg hat deshalb das Projekt ETiCCS (Emerging Technologies in Cervical Cancer Screening) ins Leben gerufen. Ziel ist es, auf der Basis neuer Technologien und Methoden ein flächendeckendes Screening in medizinisch unterversorgten Regionen einzuführen.

Schwerpunkt des ETiCCS-Projekts ist zunächst eine einjährige Studie, an der 800 Frauen teilnehmen. Die Pilotmaßnahme wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und vom Moi Teaching and Referral Hospital in Eldoret in Kenia durchgeführt. Geplant ist, Frauen in ländlichen Gebieten künftig Test-Sets zur Verfügung zu stellen, mit denen sie selbst Proben entnehmen und an Labors übermitteln können. Damit sollen die Voraussetzungen für ein flächendeckendes Screening aller Frauen in Kenia geschaffen werden.

SAP unterstützt das ETiCCS-Projekt mit einer neuen Software

Das bisherige papiergebundene Screening-Verfahren ist mit hohen Risiken verbunden: Daten können verloren gehen oder werden doppelt erfasst. Das Universitätsklinikum Heidelberg wandte sich deshalb an SAP, um gemeinsam eine digitale Lösung für die Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge in medizinisch unterversorgten Ländern wie Kenia zu entwickeln.

Das folgende Video (Englisch) gibt einen kurzen Überblick über das Gesamtprojekt:

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Entwicklung eines cloudbasierten Prototyps

Der erste Prototyp ist aus mehreren Design-Thinking-Workshops hervorgegangen, die gemeinsam mit dem Team des Design & Co-Innovation Center im SAP AppHaus Heidelberg durchgeführt wurden. In diesen Workshops formulierten die Wissenschaftler des Universitätsklinikums Heidelberg gemeinsam mit den SAP-Experten die Herausforderungen, mit denen sich Schwellenländer bei der Durchführung flächendeckender Krebsvorsorgeprogramme konfrontiert sehen. Dem SAP-Team gehörten Designer und Experten aus den Bereichen HANA Cloud Platform, Produktexperten für das Gesundheitswesen sowie Fachleute der Abteilungen Corporate Social Responsibility und Custom Development an.

Im Rahmen dieser Pilotmaßnahme entwickelte und implementierte SAP eine mobile App, die an die SAP HANA Cloud Platform angebunden ist. Über diese Anwendung werden die für die Patientenakten erhobenen Daten auf einer Cloud-Plattform gespeichert, auf der auch die Testergebnisse hinterlegt werden. Sie ermöglicht Pflegern in medizinisch unterversorgten Regionen die Dateneingabe vor Ort und einen einfachen Zugriff auf Patientendaten, während die Testergebnisse vom Projektteam am Universitätsklinikum Heidelberg überwacht werden können. Damit die Lösung auch in Umgebungen ohne stabile Internetverbindung genutzt werden kann, besteht die Möglichkeit, Daten im Offline-Modus in die App einzugeben und zweimal täglich über einen USB-Stick mit der Cloud-Plattform zu synchronisieren.

Weitere Informationen:
Pressemitteilung Universitätsklinikum Heidelberg
Fallstudie (Englisch)

Dieser Artikel wurde ursprünglich auf SAP User Desing Experiences Services veröffentlicht.