Nachdem ihre ursprünglichen Karrierepläne zerbrachen, entdeckte Preeti Singh ihre eigenen Fähigkeiten und arbeitet nun als Software-Entwicklerin bei SAP.
Preeti Singh war am Boden zerstört, als ihre Karrierepläne zerbrachen. Nachdem sie ihren Abschluss in Informatik an einer technischen Hochschule in Bangalore gemacht hatte, war Preeti fest entschlossen, der indischen Armee beizutreten, genauso wie ihr Vater. Aufgewachsen auf einem Armeestützpunkt als Tochter eines Offiziers, glaubte sie, dies sei ihr Los, ihre Bestimmung, ihr angestammtes Recht.
Andere Karrieremöglichkeiten kamen für Preeti nicht in Frage. Das Letzte was sie wollte, war es, ein kleines Zahnrad in der Maschinerie einer indischen IT-Firma zu werden. In ihrer Vorstellung hatten die Arbeiter dort kein Leben, eingeengt in ihren Büros am Tag und gezwungen, jeden Abend stundenlang nach Hause zu pendeln. „Das kam mir total langweilig und sinnlos vor“, sagt Preeti.
Am Rande der Verzweiflung – aber sie gab nicht auf
Für die ehrgeizige 24-Jährige schien das Leben als Computerspezialistin bei der indischen Armee viel spannender zu sein. Preeti bestand ihre militärischen Prüfungen sowie die ärztlichen Untersuchungen. Doch als sie erfuhr, dass sie nur auf Platz 23 von 150 Bewerberinnen für lediglich zwei offene Stellen gelandet war, war sie der Verzweiflung nahe. Zu allem Übel kam eine schwere Verletzung am Sprunggelenk hinzu, die eine Karriere im Militär ernsthaft gefährdete.
Trotz aller Enttäuschungen gab Preeti nicht auf und entschied sich, ihre Zeit zu nutzen, um sich weiterzubilden. Sie begann eine Ausbildung bei SAP Labs India, die es ihr ermöglichte, Erfahrung als Softwareentwicklerin zu sammeln und sich gleichzeitig auf ihren Master vorzubereiten. Während ihrer Ausbildung im „Scholars@SAP program“ rotierte Preeti alle sieben Monate zwischen verschiedenen Softwareentwicklungsprojekten und besuchte an den Wochenenden Vorlesungen auf dem SAP Campus in Bangalore.
Zu diesem Zeitpunkt wandelten sich ihre Ansichten. In einem IT-Unternehmen zu arbeiten und mit 40 anderen Studenten zu studieren entpuppte sich als etwas völlig anderes, als sie sich vorgestellt hatte. „Es war erfrischend, neu und interessant. Es kam mir vor wie ein verlängertes Studentenleben in der Unternehmenswelt”, erzählt sie strahlend.
Preeti gehört jetzt dem Team an, das die Beschaffungssoftware der SAP, SAP Supplier Relationship, entwickelt. Ihre Aufgabe ist es, die Kunden dabei zu unterstützen, ihre Beschaffungsprozesse zu vereinfachen und zu verbessern. Um am Ball zu bleiben, muss sie sich mit den neusten Technologien wie SAP HANA, UI5 oder SAP Fiori befassen. „Ich liebe die Arbeit als Entwicklerin, weil sie mit so viel Erfindergeist verknüpft ist,“ sagt Preeti und fügt hinzu: „SAP gibt dir die Freiheit, das zu verfolgen, was du wirklich tun möchtest.“
Die Kämpferin in sich entdeckt
Während dieser Zeit fing sie mit dem Kickboxen an – es war einer der vielen Kurse, die den SAP-Mitarbeitern in Bangalore angeboten werden. Es war die perfekte Wahl für Preeti. Schon als Kind hatte sie sich zum Ziel gesetzt, eine Frau zu werden, die in jeder Situation auf sich selbst aufpassen kann. Trotz anhaltender Schmerzen im Rücken und im Sprunggelenk sowie einem schwachen Immunsystem kämpfte sich Preeti durch die körperlich anstrengenden Übungsstunden.
Schon als Kind hatte sie sich zum Ziel gesetzt, eine Frau zu werden, die in jeder Situation auf sich selbst aufpassen kann.
Nach der ersten Stunde konnte sie kaum noch laufen, doch sie bekam den Kopf frei, wurde ruhiger und entdeckte die Kämpferin in sich. Sie beschloss, sich ein Jahr lang dem Kickboxen zu widmen und zu schauen, wo es sie hinführen würde. Nach diesem Jahr fügte sich für sie alles zu einem Gesamtbild zusammen, erzählt Preeti. „Mein gesamter Lebensstil hat sich gewandelt und ich habe mich sowohl körperlich als auch mental verändert. Du lernst, dich und deinen Körper besser zu verstehen. Du bemerkst Veränderungen in deinen Essgewohnheiten, deiner Arbeitsweise und in der Art und Weise, wie du mit dir selbst umgehst.“ Das Kickboxing hat Preeti auch enger mit ihren Kollegen zusammengeschweißt, die das gleiche Interesse teilen und mit denen sie manchmal in den Arbeitspausen neue Schritte ausprobiert.
Inzwischen hat die schüchterne, aber kampfbereite Preeti keine Angst mehr, es mit einem größeren, männlichen Kollegen auf der Matte aufzunehmen.
Es gelang ihr nicht nur, ihre Sprunggelenksverletzung auszuheilen: „Ich fühle mich intellektuell gefordert und bin sehr zufrieden mit meinem Lebensstil und mit meinem Team.“ Preeti sagt, ihr sei endlich klar geworden, dass sie nun all die Dinge gefunden hat, die sie sich als Offizierin gewünscht hatte: Motivation, physische und mentale Stärke, Begeisterung und Zufriedenheit im Beruf. Preeti: „Es ist nicht die Karriere, die dich definiert, du definierst deine Karriere.”
Weitere Informationen: Scholar@SAP Vocational Training Program
Video: Alex Januschke and Natalie Hauck, SAP Development University