Nicht Studenten sind die Startup-Gründer in Deutschland, sondern Menschen mit viel Lebens- und Berufserfahrung. Von SAP können sie dennoch einiges lernen. Dazu fand im Juni das erste Startery Camp für soziale Startups in Walldorf statt.
In Deutschland sind die meisten Startup-Gründer zwischen 25 und 34 Jahren alt. Sie haben bereits ein Studium abgeschlossen und erste Berufserfahrung gesammelt. Sogar ein Drittel der Gründer ist mit einem zuvor gestarteten Startup gescheitert. Doch das Wichtigste für ein erfolgreiches Startup ist eine innovative Idee und ein gutes Geschäftsmodell. Bei Letzterem unterstützt SAP und die Social Impact gGmbH soziale Startups und gemeinnützige Vereine.
Manuel Kreitmeir ist einer der Teilnehmer des ersten Startery Camp. Soziales Engagement hat er im Blut: Sein Vater, der Fernsehjournalist Michael Kreitmeir, gründete 1990 das Kinderdorf Little Smile in Sri Lanka. Als Kind lebte Manuel Kreitmeir längere Zeit auf der Insel im Indischen Ozean und wurde schon früh in das Projekt seines Vaters mit eingebunden. Nun tritt er in dessen Fußstapfen und startete das Eliya Tea Project. Es steht für direkt gehandelte Tees aus Sri Lanka und unterstützt mit jeder verkauften Packung soziale Projekte vor Ort. Kreitmeir kauft direkt bei den Teegärten, ohne Zwischenhandel. So werden faire Löhne sowie soziale Zusatzleistungen für die Arbeiter sichergestellt.

Kreativ zum erfolgreichen Geschäftsmodell
Im Juni nahmen 22 Social Startups und gemeinnützige Vereine am ersten Startery Camp der SAP in Walldorf teil. Zuvor wurden in einem öffentlichen Voting mit über 15.000 Teilnehmern und einer Fachjury von Social Impact und SAP die 20 Kandidaten des Camps gewählt.

Eine Woche lang gaben SAP-Mitarbeiter ihr Wissen an die Teilnehmer weiter: Workshops im Bereich Design Thinking, Business Model Canvas, Prototyping, Gameplan und Pitch Training standen auf dem Programm.
Kreativität und Feingefühl ist auch bei so manchem Startup gefragt. So etwa für die über 1000 Freiwilligen von German Now! Die Initiative aus Berlin bietet kostenlosen Deutschunterricht für geflüchtete Menschen, unabhängig von Herkunftsland oder offiziellen Status. Sprachbegeisterte Freiwillige können sich schulen lassen und unterrichten direkt in den Notunterkünften. Gleichzeitig bekommen Geflüchtete so die Chance direkt mit der deutschen Kultur und ihren neuen Nachbarn in Kontakt zu kommen. Die Koordination, Schulung und Begleitung der Freiwilligen wird unter anderem durch webbasierte Produkte und IT umgesetzt.
In 3 Minuten überzeugen

Am letzten Tag präsentierten zehn Stipendiaten des Startery Camp in der Alten Feuerwache in Mannheim ihre Projekte in dreiminütigen Pitches, wie sie es zuvor im Workshop gelernt hatten. Den Publikumspreis gewann das Recycling-Bildungsprojekt Recycle Up! Ghana. Der Staat in Westafrika ist eines der meist verschmutzten Länder der Welt. Das junge Team von Recycle Up! Ghana bildet Senior High Schüler in Camps zu Umweltexperten aus und unterstützt diese bei der Implementierung von Mülltrennanlagen in Schulen. Der gesammelte Plastikmüll wird an kooperierende Recyclingfirmen verkauft und Erlöse können direkt reinvestiert werden.
Startery wächst über Ländergrenzen hinaus
Vor fünf Jahren startete das gemeinsame Stipendienprogramm von SAP und Social Impact zur Unterstützung von Social Startups. Neben der Teilnahme am Workshop-Camp bekommen die Startups Stipendien und SAP-Mentoren geben ihr Know-How an die Sozialunternehmer weiter.
„Das erste Startery Camp in Walldorf war eine Inspiration für alle Teilnehmer – Start-ups und SAP Kollegen“, findet Gabriele Hartmann, Head of Corporate Social Responsibility MEE von SAP. „Und nach Sofia im letzten Jahr bereiten wir gerade für November die zweite Startery CEE in Warschau vor. Gerade in Osteuropa entstehen spannende Konzepte. Kennenlernen kann man auch diese Kandidaten über unsere Website. Bleibt neugierig!“

Weitere Informationen:
Der Deutsche Startup Monitor des Bundesverband Deutscher Startups e.V.