Nach einem Busunfall in Japan haben sich das Telekom-Unternehmen NTT und SAP zusammengetan, um mit IoT-Technologie die Sicherheit auf den Straßen zu erhöhen.
Am 5. Januar 2016 kam ein Reisebus in Japan nach einem Skiausflug von der Straße ab. 14 Menschen starben. Nach mehreren tödlichen Unfällen mit Reisebussen auf Japans Straßen entwickelte sich eine landesweite Diskussion über die Sicherheit von Bussen und überarbeitete Fahrer.
NTT, das große japanische Telekommunikationsunternehmen, tat sich mit SAP zusammen, um solche Unfälle in Zukunft mithilfe des Internets der Dinge zu vermeiden. Das NTT-Forschungszentrum „NTT Labs“ investiert seit einigen Jahren in eine IoT-Strategie. Dabei entwickelte NTT zusammen mit Toray Industries die Weste „Hitoe“, die mit Sensoren ausgerüstet ist und Vitalparameter wie Herzschlag und Reaktionen des zentralen Nervensystems der Fahrer überwacht.
Weste übermittelt Daten an die SAP HANA Cloud Platform
Zusammen mit der Weste entwickelte NTT auch einen Algorithmus, der auf Basis der Vitaldaten den Grad der Müdigkeit des Fahrers abschätzt. Diese Daten werden an die SAP HANA Cloud Platform übermittelt, wo sie mit Daten zum Verkehrsaufkommen und Wetterbedingungen sowie GPS-Daten und Informationen von Geräten in anderen Fahrzeugen verknüpft werden.
Diese Analysen auf der SAP HANA Cloud Platform zusammen mit der IoT-Analyse der Hitoe-Daten sollen Busunternehmen helfen, Gefahren frühzeitig zu erkennen und Unfälle zu vermeiden.
Vernetztes Sicherheitssystem dank Internet der Dinge
Im Oktober wird die Keifuku Bus Company mit der Testphase für das neue vernetzte Sicherheitssystem beginnen. Das Unternehmen ist seit mehr als 70 Jahren auf dem Markt und beschäftigt heute rund 300 Mitarbeiter und betreibt 200 Busse. Bereits seit einigen Jahren nutzt Keifuku GPS-Daten, um seine Fahrgäste in einer mobilen App mit aktuellen Busfahrplänen zu informieren.
Doch erhöhte Sicherheitsanforderungen und stark gestiegene Strafzahlungen für deren Übertretung machten es für Personenbeförderungsunternehmen wie Keifuku notwendig, die Sicherheit der Fahrgäste verstärkt in den Mittelpunkt ihrer Geschäftsmodelle zu rücken. Keifuku will mit Hilfe der neuen Technologie den digitalen Transformationsprozess beschleunigen und so für die gesamte Branche ein Beispiel in Sachen vernetzter Sicherheit geben.
Gesundheitszustand des Fahrers in Echzeit überwachen
Sachihiro Amaya, President von Keifuku: “Dieses Projekt ermöglicht es uns, den Gesundheitszustand eines Fahrers in Echtzeit und dauerhaft zu überwachen. Sollte der Fahrer durch unübliche Bewegungen auffallen oder ein unvorhergesehenes Ereignis während der Fahrt eintreten, erfahren wir dies dank der Datenauswertung. Wir erwarten, dass uns dies dabei hilft, das Fahrzeug sicher zum Stehen zu bringen.“
Nach Abschluss des Feldversuchs Ende des Jahres hoffen SAP und NTT darauf, das Angebot ab dem Januar 2017 auszubauen und auch in Europa und den USA auszurollen.
SAP und NTT: mit IoT-Technologie Menschenleben retten
„Dies ist eine großartige Innovationsgeschichte und zeigt, wie SAP und NTT IoT-Technologien nutzen, um Menschenleben zu retten“, sagt Wen-Syan Li, Senior Vice President bei SAP IoT und strategische Projekte für Asien-Pazifik-Japan und China. „Unsere beiden Unternehmen arbeiten miteinander, damit die Personenbeförderung sicherer wird. Dadurch werden tragische Unfälle wie das Busunglück hoffentlich bald der Vergangenheit angehören. Hier geht es nicht allein um Gewinn, sondern um den Menschen.“
Weitere Informationen:
- SAP and NTT Enhance Global Partnership
- SAP Internet Of Things
- SAP Vehicle Insights
- SAP HANA Cloud Platform