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Im November 2015 veröffentlichten die Experten von IDC Research zehn Prognosen, wie sich der weltweite Markt für Big-Data- und Analytics-Lösungen entwickeln würde. Lassen Sie uns ein knappes Jahr später doch einmal nachprüfen: Welche Einschätzungen sind auch heute noch realistisch? Und vor allem: Was wollen – und brauchen – die Unternehmen wirklich?

Wenn Daten das Öl des digitalen Zeitalters sind, geht es den Unternehmen eigentlich hervorragend: Die Quellen scheinen unversiegbar. Doch worauf es nun ankommt, ist das passende Werkzeug zur Veredelung – damit sich die virtuellen Ölvorkommen auch wertschöpfend nutzen lassen. Moderne Analyselösungen sind der Schlüssel dafür.

Die Studie IDC FutureScape: Worldwide Big Data and Analytics 2016 Predictions geht davon aus, dass Unternehmen bis zum Jahr 2020 gleich 100 Mal mehr Daten für wertschöpfende Zwecke verwenden werden als heute. Ob der Faktor 100 nun stimmt oder ob es doch „nur“ das 80-Fache sein wird, ist im Grunde unerheblich. Fakt ist: Es bringt nichts, einfach nur massenweise Daten anzuhäufen – und dann nur wenig damit anzufangen. Aus Big Data muss Smart Data werden, also intelligent gefilterte, relevante und einfach konsumierbare Information. Es geht eben nicht allein um die Daten selbst, sondern auch darum, wie sie aufbereitet werden und wie gut sie zugänglich sind. Analysetools mit intuitiver Bedienung und modernem Look & Feel sind dabei entscheidend. Mit ihrer Hilfe entsteht Wissen, aus dem sich sofort fundierte Entscheidungen ableiten lassen.

Das neue Paradigma heißt „live“

Apropos „sofort“: Live-Resultate sind das A und O für Datenanalysen in der Digitalära. Wer für die Finanzplanung beispielsweise erst stundenlange Konsolidierungsprozesse durchführen muss, kann es in vielen Fällen auch gleich ganz sein lassen. Ohne In-Memory-Technologie wird Big Data zur Hürde statt zur Chance. Konsequenterweise schätzt IDC denn auch, dass bis 2020 etwa 90 Prozent aller Datenbanken auf speicheroptimierten Technologien basieren werden. Das halte ich für eine durchaus realistische Schätzung.

Die Digitalisierung fordert also von den Unternehmen, schneller und flexibler zu reagieren. Das gelingt natürlich am besten, wenn auch die eigene Software schnell und flexibel ist. Und hier kommt die Cloud ins Spiel. IDC sagt voraus, dass die Investitionen in cloudbasierte Big-Data-Analytics-Lösungen in den nächsten Jahren 4,5 Mal schneller ansteigen werden als die für On-Premise-Lösungen. Das mag sein – aber man sollte aus dieser Statistik nicht die falsche Schlussfolgerung ziehen. Cloud wird On-Premise nicht ablösen. Vielmehr werden Unternehmen ihre bestehende On-Premise-Landschaft gezielt um Cloud-Tools ergänzen. In zahlreichen Gesprächen mit Kunden aller Branchen merke ich das immer wieder. Damit eine solche hybride Landschaft ihre Vorteile ausspielen kann, braucht es eine nahtlose Integration zwischen sämtlichen Systemen – ganz gleich, wo diese installiert sind oder von welchem Hersteller sie stammen.

Demokratisierung der Datenanalysen

Der aus meiner Sicht wichtigste Trend geht in der IDC-Studie jedoch fast schon unter: Self-Service-Analytics. Über Jahre, ach – Jahrzehnte, hinweg waren die Mitarbeiter aus den Fachbereichen auf ihre Kollegen aus der IT angewiesen, wenn sie aufwendigere Analysen oder Berichte erstellen wollten. Diese Zeit neigt sich dem Ende entgegen. Laut IDC werden die „Investitionen in grafische Self-Service-Tools zur Erkennung und Aufbereitung von Informationen“ 2,5 Mal schneller ansteigen als die in klassische Lösungen. Kein Wunder: Einfach zu bedienende und sofort verständliche Tools ermöglichen es inzwischen, selbst komplexe Berechnungen ohne tiefe Fachkenntnisse zu erstellen und die Ergebnisse in ansprechender Form darzustellen. Und zwar auch vom Tablet oder gar dem Smartphone aus. Dem Top-Management wiederum stehen heute Tools wie SAP Digital Boardroom zu Verfügung, mit denen es alle zentralen Kennzahlen jederzeit in Echtzeit im Blick behält.

Aber was wird sich in den Unternehmen konkret verändern, wenn Analysen nicht mehr zur Domäne der IT gehören, sondern demokratisch werden? Damit beschäftige ich mich in meinem nächsten Beitrag. Ich würde mich freuen, wenn Sie dann wieder dabei wären!

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