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Ilka Wiskemann engagiert sich für SAP bei „Afrika Kommt!“ – eine Initiative, die jungen Afrikanern den Weg in deutsche Unternehmen bahnt. Zwei von ihnen sind die Kenianerin Yvonne Olouch und Eze David Maduka aus Nigeria.

Ilka und Yvonne engagieren sich bei „Afrika Kommt!“
Ilka Wiskemann und Yvonne Olouch

Als Eze David Maduka als einer unter mehr als hundert potenziellen Kandidaten zum Assessment in Kenias Hauptstadt Nairobi erschien, fiel der Nigerianer den Unternehmensvertretern von SAP, BOSCH und B. Braun Melsungen sofort auf. „Er war nicht nur smart, sondern auch außerordentlich elegant gekleidet“, sagt Ilka Wiskemann, die für eine Woche nach Nairobi gereist war, um den Auswahlprozess zu begleiten. Was zu Beginn niemand wusste: Maduka stammt aus einem kleinen Dorf in Nigeria mit 300 Einwohnern. „Als jeder im Dorf mitbekommen hatte, dass er nach Nairobi eingeladen worden war, haben alle Bewohner Geld zusammengelegt, damit er sich diesen Anzug kaufen konnte“, erinnert sich Wiskemann. Und klar war auch: Gelänge der Schritt in die „große“ westliche Unternehmenswelt, würde das ganze Dorf zusammen kommen und feiern.

Mein Herz schlägt für Afrika.

– Ilka Wiskemann

Es sind diese Momente, die die gelernte Diplom-Ökonomin Wiskemann bereits seit fünf Jahren motiviert, sich für die Initiative „Afrika kommt!“ zu engagieren, die vor knapp zehn Jahren der damalige Bundespräsident Horst Köhler mit ins Leben rief und deren Gründungsmitglied unter anderem SAP ist. Wiskemann organisiert das Projekt für SAP und sitzt im entsprechenden Arbeitskreis der GIZ, der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, die das Stipendienprogramm für die jungen Afrikaner plant, organisiert und bewertet. Wenn Wiskemann eine Woche für ein Assessment nach Nairobi reist, hat sie auch Arbeit für ihren eigentlichen Job bei SAP mit im Gepäck. Als globale HR Business Partnerin unterstützt sie die global für Digital Assets & IoT verantwortliche Managerin Tanja Rückert in allen HR-Angelegenheiten. Ist sie für „Afrika kommt!“ unterwegs, ist das nicht Teil ihrer eigentlichen Tätigkeit und der „normale Job“ läuft weiter nebenher. „Mein Herz schlägt für Afrika und diese Initiative ist darüber hinaus auch aus Business-Sicht höchst interessant“, sagt Wiskemann. Die Teilnehmer lernen Arbeitsweisen und -prozesse in deutschen Unternehmen kennen und erweitern ihre Fach- und Managementkompetenzen. Diese Erfahrungen sollen dazu dienen, bei Rückkehr in ihre Heimatländer positive Veränderungen anzuregen. Die Unternehmen knüpfen vertrauensvolle Partnerschaften und werden Teil eines Netzwerkes deutsch-afrikanischer Wirtschaftskooperation. Wiskemann‘s Wunsch: „SAP sollte sein Engagement bei „Afrika kommt!“ ausbauen, mehr Kandidaten auswählen und aktiv mit den Plänen auf dem afrikanischen Kontinent verknüpfen“.

Ich liebe Technologie, die Menschen das Leben erleichtert.

– Yvonne Olouch

Yvonne am Laptop

Im Idealfall kann Wiskemann ihr Engagement und ihren Job unmittelbar miteinander verbinden. So unterstützt seit November 2016 Yvonne Olouch das IoT-Produktmanagement der SAP. „Ich liebe Technologie, die Menschen das Leben erleichtert. Im Moment entwickle ich ein Dashboard für ein neues Produkt und versuche herauszubekommen, was die Kunden wirklich wollen“, erläutert die studierte Informatikerin. „Es schien mir eine gute Chance zu sein, Management-Fähigkeiten zu erlernen“, befand Olouch, zudem sei das Engagement gut für ihr „Selbstbewusstsein und ihre akademische Reputation.“ Die Frau aus dem Hinterland von Nairobi hatte in der Heimat bereits das Startup „S.K.I.R.T.“ gegründet und sich für Frauen in technologischen Berufen eingesetzt, bevor sie im April 2016 als eine von 30 Afrikanern und Afrikanerinnen ausgewählt wurde, für ein Jahr nach Deutschland zu kommen, um zunächst einen dreimonatigen Sprachkurs zu absolvieren und dann in einem westlichen Großunternehmen Erfahrungen zu sammeln. Nach ihrer Zeit bei SAP wird die junge Kenianerin allerdings sehr wahrscheinlich wieder zurückgehen in die Heimat: Auch wegen „dieses Wetters in Deutschland“, aber vor allem sind ihre Familie und Freunde dort – und ihr Startup wartet wieder auf unmittelbarere Unterstützung. Trotzdem werde sie die deutsche Herangehensweise, Herausforderungen anzugehen und zu lösen ein Stück weit mitnehmen – „in a positive way“, wie sie sagt.

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