Der Wechsel auf SAP BW/4HANA ist möglich, egal welche Datenbanken Kunden zurzeit für ihr Business Warehouse von SAP im Einsatz haben. Mit der „In-Place“- und „Remote“-Konvertierung werden Migrationen künftig noch einfacher.
Ein knappes halbes Jahr ist SAP BW/4HANA nun auf dem Markt. Und für immer mehr Kunden stellt sich die Frage, wie sie das Unternehmens-Datawarehouse für sich nutzen können. Manche Kunden betreiben ihr Business Warehouse aktuell zusammen mit Datenbanken von IBM und Oracle, ein Großteil ist zwar bereits auf SAP HANA gewechselt, nutzt aber das Potenzial des neuen Datenmodells noch wenig, wieder andere setzen es zum ersten Mal ein. Klar ist: „Nur mit dem Übergang zu SAP BW/4HANA sind weitere Leistungssteigerungen und Innovationen möglich“, erläutert Lothar Henkes, Vice President Product Management für SAP BW bei SAP. Doch sieht er zugleich keinen Druck bei den Kunden, in kürzester Zeit auf SAP BW/4HANA wechseln zu müssen: „Jeder kann das in seinem Tempo tun“, so Henkes, „in der Regel führt der Weg von einer beliebigen Datenbank (xDB) zunächst zum Einsatz von SAP HANA und mit Hilfe des Starter Add-Ons zu SAP BW/4HANA.“
SAP-Infotage Analytics and Insight: Wie eine zukunftssichere Analytics-Strategie aussieht
Unter dem Motto „Am Puls der Zeit: Live Business meets Analytics“ finden am 18. und 19. Oktober 2017 die SAP-Infotage Analytics and Insight in St. Leon-Rot statt. Das Ziel ist, Unternehmen Denkanstöße für ihre Analytics-Strategie von morgen zu geben und Neuerungen im SAP-Portfolio vorzustellen – wie etwa SAP BW/4HANA undden SAP Digital Boardroom, aber auch im Bereich des SAP Enterprise Performance Managements sowie den SAP-BusinessObjects–Produkten. Zudem werden Kunden über ihre Projekte berichten: Controlling-Leiter Paul Leopold von der Mediengruppe Pressedruck wird erläutern, wie SAP S/4HANA ein Echtzeit-Reporting möglich macht. Manuela Katz stellt als Managerin Best Finance von Daimler Trucks ihr „CFO Reporting der Zukunft“ vor – auch anhand des SAP Digital Boardrooms. Und nicht zuletzt erfahren Sie, wie die IT der Schweizer Bundesbahn SBB eine Self-Service-Analyseumgebung für die Fachbereiche geschaffen hat.
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Konvertierung auf SAP BW/4HANA: Status in Unternehmen ist unterschiedlich
Je nachdem, welche Voraussetzungen das Unternehmen mitbringt, sind also bis zu drei Schritte zu tun. Wer noch nicht SAP HANA im Einsatz hat, benötigt drei Schritte, wer die ersten beiden SAP-HANA-Releases von SAP BW im Einsatz hat (SAP BW 7.3 oder 7.4 powered by SAP HANA) benötigt zwei und wer die letzte SAP BW 7.5 powered by SAP HANA im Einsatz hat, nur noch einen Schritt, um zu SAP BW/4HANA zu gelangen.
Nach Ansicht von Henkes nutzen viele Unternehmen die Chance, ihre verschiedenen SAP-BW-Systeme, die im Unternehmen eingesetzt werden, im Zuge der Migration auf SAP BW/4HANA zu konsolidieren und die Landschaft zu verschlanken. „Unsere Erfahrungen aus dem Early-Adopter-Care-Programm zeigen zudem, dass sich viele Kunden von alten Modellierungen aus der Vergangenheit trennen und einen radikalen Schnitt machen wollen“, erläutert Henkes, „hier macht es Sinn, SAP BW/4HANA neu zu installieren und lediglich Szenarien zu überführen, die nach wie vor relevant sind, statt das alte System komplett zu migrieren.“
Folgende Schritte muss ein Unternehmen gehen, um je nach dem eigenen Status auf SAP BW/4HANA zu gelangen:
Schritt 1: Datenbank austauschen
Das Migrationstool SAP Database Migration Option (SAP DMO) unterstützt Unternehmen, die aktuell Datenbanken von Oracle, DB2 von IBM oder den Microsoft-SQL-Server in Verbindung mit SAP BW einsetzen, darin, im Rahmen einer klassischen Datenbankmigration auf SAP HANA zu wechseln. SAP DMO übernimmt die Datenbankmigration, das Release-Upgrade und – sofern nötig – auch die Unicode-Konvertierung.
Schritt 2: System SAP BW/4HANA-tauglich machen
Sobald die Umsetzung auf SAP HANA und das aktuelle SAP BW 7.5 Release erfolgt ist, umfasst der nächste Schritt die Umsetzung des Datenmodells in SAP-BW/4-HANA-optimierte Objekte. Das geschieht mit Hilfe des SAP-BW/4HANA-Starter-Add-Ons. Um das Tool nutzen zu können, ist SAP BW 7.5, SP4 powered by SAP HANA erforderlich.
Die Funktion des Starter Add-Ons
„Starten“ in die SAP-BW/4HANA-Zukunft kann nur, wer mit Hilfe des „Starter Add-Ons“ alte in neue Objekte überführt – also SAP-BW/4HANA-optimierte Objekte erzeugt“, erläutert Henkes. Das geschieht zunächst im so genannten Kompatibilitäts-Modus, in dem über Tools bestehende Datenflüsse und darin enthaltene Objekte kopiert und an die neue „Welt“ angepasst werden. „Wie aufwendig diese Umstellung ist, hängt davon ab, wie viele Objekte Unternehmen einsetzen und wie stark sie modifiziert wurden“, erläutert Henkes, „die Komplexität ist unterschiedlich und nicht für alle Szenarien kann eine automatische Umsetzung angeboten werden.“ Wenn alle Objekte entsprechend umgesetzt sind, erfolgt die Umstellung in den B4H-Modus. Das System ist „Ready for Conversion“ – kann also in SAP BW/4HANA konvertiert werden.
Schritt 3. Konvertierung zu SAP BW/4HANA
Von diesem Zeitpunkt an ist der Umstieg auf das neue System nicht aufwändiger als ein Upgrade von einem Service Pack zum nächsten.
Geplant für das zweite Quartal 2017: „In-Place“- und „Remote“-Konvertierung
Um die Migration zu SAP BW/4HANA weiter zu vereinfachen, hat SAP zwei Vorgehensweisen entwickelt, die Kunden ab dem zweiten Quartal 2017 nutzen können.
In-Place-Konvertierung des gesamten Systems
Bei der In-Place-Konvertierung wird das gesamte System konvertiert. Es geht darum, eine bestehende Installation, die das letzte Service Package für SAP BW 7.5 powered by SAP HANA – SP 6 – bereits nutzt, auf SAP BW/4HANA zu bringen. Wie gehabt kommt das Starter Add-On zum Einsatz und unterstützt die Konvertierung bestehender Objekte. Neu ist, dass auch die Dateninhalte und nicht „nur“ die Metadaten mitgenommen werden. „Die In-Place-Konvertierung unterstützt zusätzliche Funktionalitäten im Vergleich zum SAP-BW/4HANA-Starter-Add-On und ist zudem um einiges komfortabler“, verspricht Henkes, der davon ausgeht, „dass manuelle Eingriffe weiter verringert werden.“.
Remote-Konvertierung ausgewählter Szenarien
Die Remote-Konvertierung basiert auf einer Neuinstallation von SAP BW/4 HANA. Das Besondere liegt darin, dass nicht mehr das komplette Altsystem konvertiert werden muss. Egal, ob der Kunde sein SAP BW auf xDB oder SAP HANA betreibt: Bei dieser Methode pickt sich das Unternehmen schon im Entwicklungssystem lediglich jene Szenarien heraus, die konvertiert werden sollen. Diese werden dann in das neu installierte System übertragen und entsprechend konvertiert. Anschließend erfolgt die Datenübertragung aus dem alten Produktivsystem ins neue. Die Remote-Konvertierung wird für alle SAP-BW-Releases angeboten, die mindestens auf dem Stand von SAP BW 7.0 sind. Vorteile: Mit diesem Ansatz werden nur jene Objekte angefasst, die künftig wichtig sind. Zudem sparen sich die Unternehmen eine Datenbankkonvertierung. Die bestehende Landschaft wird radikal entschlackt und gleichzeitig SAP BW/4HANA eingeführt.
SAP HANA Blog: The Road to SAP BW/4HANA von Marc Bernhard
Bild: Shutterstock