Haben Sie schon einmal probiert, beim Laufen neue Hightech-Schuhe anzuziehen und dennoch das Rennen zu gewinnen? Genau diese Herausforderung müssen Unternehmen bewältigen, um mit dem digitalen Wandel Schritt zu halten. Wie also am besten vorgehen?
Beim digitalen Wandel geht es darum, die Leistung und die Reichweite eines Unternehmens mithilfe von Technologie drastisch zu steigern. Dieses Thema beschäftigt Unternehmen aller Größen rund um den Globus. Laut Einschätzung von Experten müssen sich Unternehmen in drei Bereichen radikal ändern: Erlebnis für den Kunden, operative Prozesse und Geschäftsmodelle. Die Herausforderung dabei: weiterlaufen, ohne sich durch Änderungen aufhalten zu lassen. Mit der SAP Cloud Platform kann dies gelingen.
2-Stufen-Konzept
„Wer in der digitalen Wirtschaft erfolgreich sein will, muss durchgängig für softwarebasierte Abläufe sorgen“, meint Björn Goerke, President, SAP Cloud Platform der SAP SE.
Wer klug ist, geht diese komplexe Aufgabe mit einem zweistufigen Konzept an.
„Einerseits müssen Unternehmen dafür sorgen, dass standardmäßige Kernprozesse reibungslos ablaufen. Andererseits müssen sie in der Lage sein, innovative Softwarelösungen schnell einzusetzen, damit sie einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil erzielen können. Dieses Konzept wird als „2-Stufen-IT“ oder IT-Stufenmodell nach Gartner und anderen bezeichnet. Stufe 1 bezieht sich auf die effizientere Gestaltung von Kernprozessen anhand von Standardsoftware und die Nutzung von Analysedaten in Echtzeit zur Optimierung der Unternehmensabläufe. Stufe 2 setzt den Schwerpunkt auf Innovation und die schnelle Einführung von individuellen Cloud-Anwendungen“, erläutert Björn Goerke.
Ein Beispiel: Das Massachusetts Institute of Technology (MIT) führt seine zentralen Verwaltungsprozesse seit zwei Jahrzehnten auf R/3 aus. Da das Unternehmen sehr zukunftsorientiert ist, begann man in der Abteilung Emerging Solutions des MIT, mit neuen Technologien zu experimentieren. Dabei sollten aber die im täglichen Einsatz befindlichen Systeme nicht beeinträchtigt werden. Als das Team herausfand, dass uneinheitliche Bildschirme unter Endanwendern nicht mehr erwünscht sind, begann man mit der Arbeit an einer anwendungsübergreifenden einheitlichen Benutzungsoberfläche. Das Team entwickelte eine App auf der SAP Cloud Platform zur Verwaltung von Aufgaben für Hochschulabsolventen. Damit bewies das Team, wie einfach sich ausgereifte IT-Systeme mit neuen Technologien verbessern lassen, um die Anforderungen der Anwender zu erfüllen.
SAP Cloud Platform: intelligente Vernetzung
Damit Unternehmen den Wandel mithilfe des 2-Stufen-Konzepts einleiten können, bietet die SAP einen Strategieansatz mit drei Säulen. SAP S4/HANA steht für Stufe 1, d. h., damit können Unternehmen für reibungslose Abläufe sorgen. SAP Cloud Platform, zuvor SAP HANA Cloud Platform, dient der Innovation auf Stufe 2, um Menschen, Dinge und Unternehmen zu vernetzen. SAP HANA, die dritte Säule, stellt die In-Memory-Datenplattform dar.
Björn Goerke erklärt, warum die SAP HANA Cloud Platform (HCP) diese Woche auf dem Mobile World Congress neu als SAP Cloud Platform vorgestellt wurde.
„Die SAP setzt zwar insbesondere bei der Umbenennung von Lösungen auf mehr Empathie für den Kunden. Manchmal lässt sich dies aber nicht vermeiden, damit keine Verwirrung entsteht. Früher assoziierte man SAP HCP in erster Linie mit SAP HANA in einer Cloud-Umgebung. Dies führte zu einer schiefen Wahrnehmung, da die Plattform sich immer mehr zur flexiblen Innovationsplattform der SAP in der Cloud entwickelte. SAP HANA ist zwar ein zentraler Bestandteil der SAP Cloud Platform. In den letzten fünf Jahren entwickelte sich das Produkt aber zu einem umfassenden Angebot als „Platform as a Service“, das die Entwicklung und den Betrieb neuer Cloud-Anwendungen vereinfacht. Außerdem können Kunden hiermit Erweiterungen für vorhandene On-Premise- und SaaS-SAP-Lösungen erstellen“, erklärt er.
Neue Geschäftsmodelle
SAP Cloud Platform ist mittlerweile die Erweiterungs- und Integrationsplattform für das gesamte SAP-Portfolio. Sie bildet die technische Grundlage für eine ganze Reihe neuer Anwendungen und SAP-Produktlinien rund um die Bereiche Internet der Dinge, maschinelles Lernen, Big Data und Bereitstellungsmodelle mit mehreren Clouds.
Manche Unternehmen schöpfen die Möglichkeiten der Plattform bereits voll aus. MAPAL, ein führender Anbieter von Präzisionswerkzeugen und Maschinenlösungen, hat auf der Basis der SAP Cloud Platform eine offene Cloud-Plattform mit der Bezeichnung c-Com entwickelt. Mit der Plattform sollten Werkzeugdaten für Teile wie Präzisionsbohrer verwaltet werden und Kunden und Lieferanten digital vernetzt werden, um einen kosteneffizienteren Einkaufsprozess und die Bestandsoptimierung für Werkzeuge zu ermöglichen.
Außerdem wird die Plattform von Lieferanten genutzt, um Zusatzleistungen wie die Integration von Maschinendaten aus der Fertigung des Kunden anzubieten. MAPAL erstellte die Plattform nicht nur für eigene Zwecke und für eigene Kunden. Stattdessen wurde eine offene Plattform entwickelt, die auch von anderen Werkzeuganbietern genutzt werden kann.
MAPAL ist mittlerweile weit mehr als ein Werkzeuganbieter. Nämlich ein Softwareunternehmen, das Cloud-basierte Lösungen für die Werkzeugdatenverwaltung anbietet.
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