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Blockchain bietet vollkommen neue Möglichkeiten, öffentliche und private Organisationen sehr schnell zu mobilisieren, wenn eine Katastrophe hereinbricht.

Ein gewaltiger Wirbelsturm hat die Stadt zerstört. Ersthelfer führen sofort lebensrettende medizinische Versorgung durch und bringen den Opfern Lebensmittel, Wasser, Treibstoff und andere Hilfsgüter. In Echtzeit beauftragen sie die Lieferanten mit den besten Preisen und lassen die Güter genau dorthin liefern, wo sie am dringendsten benötigt werden.

Im Gegensatz zu einigen realen Ereignissen, die in letzter Zeit für Schlagzeilen sorgten, ist dies kein bloßes Wunschdenken. Mit Blockchain-Technologie ist ein solches Szenario für humanitäre Hilfe möglich. Auf der jüngsten SAP TechEd gab Torsten Zube, verantwortlich für Blockchain im SAP Innovation Center Network, im Rahmen dieses VIDEO-Interviews eine kurze Demo der Technologie.

Hilfe leisten, wo die Not am größten ist

Das Szenario nennt sich „Pooling and Sharing.“ Dieses Blockchain-Beispiel bietet vollkommen neue, revolutionäre Möglichkeiten, öffentliche und private Organisationen sehr schnell zu mobilisieren, wenn eine Katastrophe hereinbricht. Meist liegt das Problem weniger darin, dass es nicht genug Helfer gibt, als vielmehr darin, dass es an Logistik fehlt, um die Hilfe effizient an die richtigen Orte zu bringen.

„Blockchain schafft verlässliche, dezentrale Transparenz über zahlreiche Beteiligte hinweg, ­von Behörden und Gemeinden über Versorgungsunternehmen bis hin zu Anbietern aus dem Gesundheitswesen. Die Technologie ist perfekt dafür geeignet, schnelle Hilfslieferungen genau auf den Bedarf abzustimmen”, erklärte Zube. „Mit Blockchain kann man auf sehr einfache Weise Hilfe leisten, wo die Not am größten ist. Allen Beteiligten Lese- oder Schreibzugriff auf einer Open-Source-Plattform zu geben, bedeutet eine drastische Beschleunigung der Katastrophenhilfe.“

Im Wesentlichen handelt es sich hier um ein Ad-hoc-Logistiknetzwerk auf einer App. Das Beispiel zeigt, wie Trinkwasserlieferanten mit Hubschrauberpiloten in Kontakt gebracht werden, um Lieferungen an bestimmte Orte innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens einzuplanen. Mit der sogenannten Smart-Contract-Techonolgie wird ermittelt, welches Angebot das beste ist. Dabei dient der Bedarf der Gemeinde als Grundlage. Die Annahme des Angebots wird angestoßen und mittels Bestätigung wird die Lieferung auf den Weg gebracht.

„Am Ende haben wir ein Erfassungssystem das außerhalb einer bestehenden Anwendung ganz neu aufgebaut wurde. Ein System, das jeder sofort nutzen kann, um die Probleme schneller zu lösen“, fügte Zube hinzu.

Blockchain kann Naturkatastrophen nicht verhindern, aber als Lösung für humanitäre Hilfe steht die Technologie an erster Stelle – gerade jetzt wo sich die Zahl der Naturkatastrophen häuft und Millionen von Menschen mit den Folgen zu kämpfen haben.

Bild oben via iStock.