Die SAP wuchs seit dem Jahr 2000 um das Vierfache. Trotzdem emittiert sie heute weniger Kohlendioxid als damals – und bleibt weiterhin ambitioniert.
Der Integrierte Bericht belegt es: 2017 gingen die CO2-Emissionen der SAP gegenüber dem Vorjahr um ca. 55.000 Tonnen zurück. Ein Minus von 14 Prozent. Doch was noch weit wichtiger ist: Mit 325 Kilotonnen liegt der Ausstoß erstmals wieder unter dem Niveau des Jahres 2000. In 2009 hatte sich die SAP das Ziel gesetzt, bis 2020 wieder unter diesen Wert zu kommen – trotz Unternehmenswachstums. Wie stark die Reduktion damit ausfällt, verdeutlicht der Blick auf die Pro-Kopf-Werte: Im Jahr 2000 fielen je Mitarbeiter 13,9 Tonnen CO2 an. Heute sind es nur noch 3,8 Tonnen.
Der Rückgang der Treibhausgasemissionen kommt nicht von ungefähr. Er ist das Ergebnis einer systematischen Klimapolitik, die SAP im Rahmen ihres Nachhaltigkeitsmanagements seit 2009 vorantreibt und unterstreicht SAPs Bekenntnis zum UN Nachhaltigkeitsziel #13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“. Sie ist Teil eines ganzheitlichen Management-Ansatzes, bei dem es darum geht, anstelle einer ausschließlichen Finanzoptimierung die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Leistungen des Unternehmens miteinander in Einklang zu bringen. Wie der SAP dies gelingt, zeigt der Integrierte Bericht. Der „online first“ erschienene Geschäftsbericht liefert Kennzahlen zur materiellen und immateriellen Wertschöpfung des Unternehmens. Dabei erhalten die Leser auch Informationen darüber, welche Wechselwirkungen zwischen den wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Handlungsfeldern bestehen.
SAP hat den Integrierten Bericht 2017 veröffentlicht. SAP-Vorstandssprecher Bill McDermott und Finanzvorstand Luka Mucic sprechen in diesem Video über die wichtigsten Ergebnisse und geben einen Ausblick auf zukünftige Ziele.
Wo lohnt es sich anzusetzen?

„Der wichtigste Hebel der SAP für eine nachhaltige Zukunft liegt darin, dass wir unseren Kunden mit unserem Produktportfolio helfen, positive Auswirkungen in den Bereichen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft zu erzielen. Es ist der SAP schon immer wichtig gewesen, mit gutem Beispiel voranzugehen und ein glaubwürdiges Vorbild zu sein. Die im Integrierten Bericht transparent gemachten Ergebnisse sowohl im ökonomischen als auch sozialen und ökologischen Bereich zeigen, dass wir weiter Fortschritte erzielen und die Vision und Ziele der SAP umsetzen. Ich möchte mich bei allen Mitarbeitern bedanken, die dazu beigetragen haben, die Abläufe der weltweiten Wirtschaft und das Leben von Menschen zu verbessern“, erklärte Chief Sustainability Officer Daniel Schmid.
Während der Fokus auf Innovationen liegt, die Kunden dabei unterstützen, nachhaltiger zu werden, widmet sich die SAP auch der Senkung der eigenen Emissionen mit einer Vielzahl von Maßnahmen.
Hierbei ruht die operative Strategie auf den drei Säulen Vermeiden, Reduzieren und Kompensieren:
- Vermeiden: Wann immer möglich, werden Emissionen vermieden. So etwa über die Substitution von Geschäftsflügen durch Videokonferenzen.
- Reduzieren: Hinzu kommen Programme zur Effizienzsteigerung beispielsweise in den Rechenzentren, die signifikant skalieren und nicht zuletzt auch den Kunden zugutekommen.
- Kompensieren: Die noch verbleibenden Emissionen kompensiert SAP über zertifizierte Umweltprojekte mit hohen Qualitätsstandards.
Top-Hebel Nr. 1: Die Grüne Cloud
Ein zentraler Meilenstein war der Wechsel auf Elektrizität aus erneuerbaren Energiequellen. Zwischen 2010 und Ende 2013 hat die SAP all ihre Rechenzentren und Bürogebäude auf Grünstrom umgestellt.
Parallel dazu steigert die SAP die Effizienz ihrer Gebäude. Ein besonderes Augenmerk gilt dem Betrieb der Rechenzentren. Um deren Energiebilanz zu verbessern, nutzt die SAP Innovationen auf dem Gebiet der Server-Virtualisierung und verbessert das Kühlluftmanagement der Gebäude. Wie weit SAP bereits gekommen ist, verdeutlicht der sogenannte PUE-Wert (Power Usage Effectiveness). Im globalen Rechenzentrum in St. Leon-Rot liegt der PUE derzeit bei 1,36. Somit beläuft sich der Energieaufwand der Gebäudebewirtschaftung nur noch auf ein Drittel der Energiemenge, die die Server verbrauchen. Für ein Rechenzentrum der höchsten Verfügbarkeitsklasse ist dies ein Spitzenwert.
Top-Hebel Nr. 2: Intelligente Mobilität
Nach dem erfolgreichen Aufbau der grünen Cloud konzentriert sich das Klimamanagement nun auf die Begrenzung der noch verbliebenen Emissionsquellen. Mehr als vier Fünftel der aktuellen Emissionen entstehen im Bereich Mobilität. So zum Beispiel durch die Pendlerverkehre zu den Arbeitsstätten. 2017 fielen in diesem Bereich 49 Kilotonnen CO2 an, wobei gemäß der letzten Pendlerumfrage, SAP Mitarbeiter 6,6 Prozent weniger CO2 produzierten.
Die SAP unterstützt diese Entwicklung durch unterschiedliche Maßnahmen. Deren Bandbreite reicht von der Förderung der Fahrradnutzung, des Bahnverkehrs und der Elektromobilität bis hin zum Betrieb der Mitfahrlösung TwoGo, die sowohl Mitarbeitern als auch externen Autofahrern offensteht. Zusätzliche Reduktionseffekte gehen von der weiteren Zunahme der Home-Office-Tage aus. Deren Zahl legte im vergangenen Jahr um 16 Prozent zu.
Mehr als die Hälfte der mobilitätsbezogenen CO2-Emissionen entstehen durch Flugreisen. Um auch hier den ökologischen Fußabdruck des Unternehmens zu verkleinern, fördert die SAP den Einsatz von Telepräsenz-, Videokonferenzsystemen, Videotelefonie und andere virtuelle Kollaborationstechnologien. Dank dieser Maßnahmen ist die Zahl der Flugreisen trotz anhaltenden Geschäftswachstums 2017 konstant geblieben. Eine Reduktion der absoluten Menge der Geschäftsflüge ist nicht erwartbar. Als weltgrößter Anbieter von Unternehmenssoftware ist die SAP auf einen engen Kontakt mit seinen Kunden und Partnern angewiesen. Ein Mindestmaß an Flugreisen bleibt daher dauerhaft erforderlich.

Klimaneutral ab 2025
Ungeachtet dessen hat sich die SAP das Ziel gesetzt, ab dem Jahr 2025 vollständig klimaneutral zu wirtschaften. Ein Großteil der hierzu erforderlichen Maßnahmen findet auch weiterhin in den Bereichen Vermeiden und Reduzieren statt. Doch immer dann, wenn es keine ausreichende Handhabe gibt, die Emissionen aus eigener Kraft herunterzufahren, nutzt die SAP die dritte Säule ihrer operativen Strategie, die Kompensation. Hierbei investiert das Unternehmen in CO2-Offsets, wie zum Beispiel in das Wiederaufforstungsprogramm des Livelihoods Fund. Im Gegenzug erhält die SAP CO2-Gutschriften aus den geförderten Offset-Projekten. Im vergangenen Jahr belief sich das Gesamtvolumen der Gutschriften auf 160 Kilotonnen CO2.
Zur Auswahl der passenden Offsets nutzt die SAP vor allem den renommierten GOLD-Standard des World Wide Fund For Nature (WWF). Dieses Gütesiegel hat den Vorteil, dass es nicht nur die CO2-Bilanz der Projekte ausweist, sondern auch deutlich macht, wie sich die Vorhaben auf das soziale Umfeld und die angrenzenden Ökosysteme auswirken.
Bis 2050: 85 Prozent weniger CO2 entlang der gesamten Wertschöpfungskette
Mit dem Ziel, bis 2025 klimaneutral zu wirtschaften, adressiert die SAP die innerbetrieblichen Abläufe. Was auf Kundenseite mit den SAP-Produkten geschieht, ist ein weiteres Thema. 2017 lagen diese sogenannten Product-in-use-Emissionen bei 9,7 Megatonnen CO2. Mit Blick auf die nachgelagerten Emissionen braucht das Klimamanagement daher einen deutlich längeren Atem als bei der Minimierung des innerbetrieblichen Fußabdrucks.
Die SAP geht auch diese Aufgabe an: Im Juni 2017 hat sich das Unternehmen gegenüber der Science Based Targets-Initiative dazu verpflichtet, sämtliche CO2-Emissionen des Referenzjahrs 2016 bis zum Jahr 2050 um 85 Prozent zu verringern. Erste wichtige Zwischenetappe ist wiederum das Jahr 2025. Dann soll eine 40-prozentige Reduktion erreicht sein. „Vor dem Hintergrund unserer Cloud-Strategie ist die Roadmap machbar“, sagt Daniel Schmid. „Wenn wir, wie geplant, im Jahr 2050 nur noch Cloud-Business haben werden, findet der gesamte Betrieb unserer Lösungen in den klimaneutralen Rechenzentren der SAP statt. Somit begrenzen wir auch die Product-in-use-Emissionen auf ein Minimum.“
Die Reise geht weiter.