Angesichts steigender Komplexität, Automatisierung und Digitalisierung geraten Unternehmen zunehmend unter Druck, sich immer schneller zu erneuern und immer wieder neu zu erfinden. Was Unternehmen tun sollten, um sich fit für die Zukunft der Arbeit zu machen.
Arbeitslosigkeit von über 20 Prozent, Abschied vom Prinzip Lohnarbeit, Übernahme von Routine-Jobs durch Roboter und künstliche Intelligenz, Arbeiten ohne festen Arbeitsplatz im kollektiven virtuellen Raum, Bildung über Massive Open Online Courses (MOOCs), bedingungsloses Grundeinkommen: Ansätze dieser Prognose der Bertelsmann-Stiftung über die Zukunft der Arbeit im Jahr 2050 sind heute auf dem Arbeitsmarkt schon zu finden. Doch sind sie für viele auch eine Schreckensvision. Noch ist nicht klar, wie weit die Veränderungen reichen, die den Arbeitsmarkt umwälzen werden. Zwar wird die Zukunft nach einer Studie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales schon 2030 durch soziale Unsicherheiten geprägt sein, doch ändern sich auch die Prioritäten der künftigen Mitarbeiter. Künftig ist es ihnen viel wichtiger, eigenverantwortlich zu leben, individuelle Ansprüche zu realisieren und ihr eigenes Berufsbild kreativ zu gestalten. Unternehmen sind also gut beraten, diesen Ansprüchen gerecht zu werden – auch vor dem Hintergrund, die „Top-Talente“ von morgen für sich zu gewinnen.
Arbeit 4.0: Mit unvorhersehbaren Situationen besser umgehen als Maschinen
Egal wie weit die Transformation auf dem Arbeitsmarkt in den kommenden Jahren reichen wird. Klar ist: Die Regeln von gestern gelten nicht mehr für künftige Arbeitsmodelle. Das liegt nicht zuletzt an der Digitalisierung: Im Zeitalter von Arbeit 4.0 werden Routine-Aufgaben immer mehr von Robotern und künstlicher Intelligenz übernommen, vor allem weil sie es beispielsweise effizienter und schneller schaffen, eingehende Rechnungen offenen Posten zuzuordnen. Kein Wunder also, dass Günter Pecht-Seibert davon überzeugt ist, dass Arbeitskräfte künftig deutlich mehr durch ihre Fähigkeit punkten werden, kreativ und flexibel mit unvorhersehbaren Situationen umgehen zu können. Der Global Vice President für die Zukunft der Arbeit („Future of Work“) bei SAP ist überzeugt: „Rein menschliche Fähigkeiten wie Kreativität, Innovationskraft, Empathie und Vertrauen gewinnen künftig an Bedeutung. Um diese aber im Unternehmen nutzbar zu machen bzw. zu aktivieren, müssen wir heute und in Zukunft Mitarbeiter anders befähigen und organisieren.“ Die Herausforderung: Die alte Welt der Unternehmensorganisation passt zwar gut zur Steigerung von Effizienz, aber nicht zur Erhöhung von Innovationsfähigkeit, Agilität und Kreativität.
Mitarbeiter zu Unternehmern im Unternehmen machen
„Dies kann sich nur entwickeln, wenn Menschen in die Lage versetzt werden, die Geschäftsstrategie ihres Unternehmens voll und ganz zu verstehen“, so Pecht-Seibert. Dazu gehört auch, dass sie wissen, wie sie persönlich dazu beitragen können, um diese erfolgreich umzusetzen. In einer Zeit, in der Hierarchien weniger Relevanz haben, wird Transparenz immer wichtiger. Nicht nur Führungskräfte, sondern auch Mitarbeiter profitieren von detaillierten Informationen über Entwicklungen am Markt. Nur so können sie zu Unternehmern im Unternehmen werden. Sie tragen mehr Verantwortung, denken und handeln wie ein Unternehmer und erhöhen so die Wettbewerbsfähigkeit ihres Unternehmens.
„Stimmungsbarometer“ SAP Work-Life
Um herauszufinden, wie die Stimmung bei Mitarbeitern und in Teams aktuell ist, gibt es die Cloud-Applikation SAP Work-Life, das Ergebnis eines Co-Innovationsprojekts von 21 Unternehmen, darunter BMW, Beiersdorf und Procter & Gamble. Darin geben Mitarbeiter anonymisiert darüber Auskunft, worauf sie persönlich gerade besonders Wert legen – etwa darauf, in der Karriere voran zu kommen, weniger Stress im Beruf zu haben und besser zu schlafen. Zu diversen Kriterien können sie ihre Einschätzung abgeben, woraufhin sie Empfehlungen bekommen, um ihre Situation zu verbessern – und letztlich zufriedener, gesünder und glücklicher ihrem Job nachzugehen. Auf diese Weise erhalten Personalabteilung, Teamleiter und Führungskräfte weitaus präzisere Echtzeit-Informationen über die Bedürfnisse und Erwartungen ihrer Mitarbeiter als etwa durch einmal jährlich stattfindende Mitarbeiterbefragungen. Das Ziel ist, über eine neue kontinuierliche Feedback-Kultur die Zufriedenheit der Mitarbeiter stetig zu verbessern. Solche Informationen sind viel wert. Denn nur wer zufrieden ist, kann auch kreativ sein. Und das ist schließlich die Schlüsselqualifikation für die Arbeit in der Zukunft.
Weitere Informationen:
Erfahren Sie mehr darüber, wie SAP Work-Life in der Praxis funktioniert – im Webinar „Mit den richtigen Fragen und Tools zu mehr Engagement und Wohlbefinden am Arbeitsplatz“ mit Dr. Sarah Träutlein und Sophia Hillenbrand von SAP am 29. März 2018.