In der SAP-Kunstausstellung South African Identities zeigen vom 04. Mai bis zum 14. September 2018 15 ausgewählte Positionen die immense Vielfalt der südafrikanischen Kunstszene dreier Generationen.
Mit ihren Kunstwerken reflektieren sie die Geschichte und Gesellschaftsstruktur des Landes – dabei stehen dokumentarische Analysen neben expressiven Gesten. Die Eröffnung der 50. SAP-Kunst-ausstellung findet am Donnerstag, den 03. Mai 2018, um 19 Uhr im internationalen SAP-Schulungszentrum in Walldorf statt.
South African Identities – der Name ist Programm in der aktuellsten Kunstausstellung bei SAP. In einem Land, das aufgrund der enormen Vielfalt seiner nebeneinander lebenden Kulturen, Ethnien und Völker auch „Regenbogennation“ genannt wird, bildet sich seit Jahrzenten eine vitale und an Themen, Gegensätzen und Inspiration reiche Kulturszene heraus, die im Spannungsfeld zwischen dem historischen Erbe des Kolonialismus und den gegenwärtigen Entwicklungen in der politischen Szene mutig und hoffnungsvoll in die Zukunft blickt.
In seiner Gesamtheit ist der Kontinent nicht zuletzt seit dem Launch des sehr erfolgreichen Kinofilms „Black Panther“ als auflebende Kraft in Kunst, Design, Architektur und Kino immer mehr im Fokus. Die Welle der Begeisterung ist auch auf die gerade gestartete Mailänder Design Messe übergeschwappt, wo Afrika-inspiriertes Design den Platz einer der wichtigsten Tendenzen einnimmt. Während der Film ein enormes Interesse am Afrofuturismus geweckt hat, eine kulturelle Strömung, die afrikanische Kultur und Identität mit Technologie und Science-Fiction verschmelzt, und die Geschichte des Kontinents anhand einer utopischen, fiktionalen Nation neu zu erzählen versucht, vereint die aktuelle Ausstellung bei SAP eine Vielzahl von Tendenzen und Perspektiven verschiedener Künstler-Generationen, weißer als auch schwarzer Künstler, die von der Apartheid-Epoche bis heute ihrer Suche nach Identität und Zugehörigkeit in einem Schmelztiegel der Kulturen und Geschichten Ausdruck verleihen.
Während ältere Generationen wie David Koloane in traditionellen Medien wie der Malerei ihre Antwort auf politische Ungerechtigkeit, Menschenrechte und Ausgrenzung schwarzer Künstler zum Ausdruck bringen, setzt sich die Generation der in den 1950ern Geborenen, deren kreatives Schaffen in den 1980ern begann, mehr mit Themen wie Apartheid-Widerstand, wachsende Überbevölkerung, und soziale und Umweltprobleme der zunehmend verfallenden Townships auseinander (Cedric Nunn, Jane Alexander, Mbongeni Buthelezi), wobei sie zunehmend mit Medien wie Collage, Print, recyceltem Plastik, und Mixed-Media Skulptur experimentieren. Dabei nehmen weiße Künstler eine eher neutrale, aber nicht völlig unbeteiligte Perspektive ein gegenüber der sie umgebenden Realität. William Kentridge, der populärste südafrikanische Künstler der Gegenwart, ist mit zwei Grafiken vertreten, die sein Experimentieren mit Zerreißen und Wiederzusammenfügen von Papierfetzen und verschiedene Druckmethoden veranschaulichen. Andrew Tshabangu thematisiert in seinen Photographien Großstadt-Realitäten wie Mobilität und den wirtschaftlichen Alltag der Metropole, andererseits auch Religiosität, Okkultismus und Rituale im ländlichen Leben – ein untrennbarer Teil indigener Kultur. Bernie Searles kraftvolle Bilder dekonstruieren die sich im Körper als Projektionsfläche manifestierenden Rassenklischees, indem die Künstlerin ihren eigenen Körper als Ausdrucksmittel und Objekt benutzt. Durch den Einsatz einfacher, billiger Materialien, wie Papier- und Müllresten, verwandelt Kay Hassan die Nebenprodukte modernen Großstadtlebens wie Werbung und Umweltsünden in eindringliche Porträts magischer Kraft.
Die Künstler der Ausstellung repräsentieren auf ihre Weise eine individuelle Vision eines Aspekts Südafrikas und ihrer Rolle darin, indem sie die Emotionen und Hoffnungen eines von Rasse, Religion und Geschichte geprägten Kontinents zum Ausdruck bringen und gleichzeitig die kollektive Identität zu ergründen versuchen.
Teilnehmende Künstler:
Colleen Alborough, Jane Alexander, Kevin Brand, Mbongeni Buthelezi, Kay Hassan, William Kentridge, David Koloane, Thomas Kubayi, Pat Mautloa, Sam Nhlengethwa, Cedric Nunn, Jürgen Schadeberg, Claudette Schreuders, Bernie Searle, Andrew Tshabangu
Die SAP-Kunstausstellung South African Identities findet im Internationalen SAP-Schulungszentrum (Gebäude 5), Dietmar-Hopp-Allee 20, 69190 Walldorf, statt. Die Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 10:00 bis 18:30 Uhr. Am Samstag, den 05. Mai und Sonntag, den 06. Mai 2018, ist die Ausstellung von 12:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.
Weitere Informationen finden Sie unter www.sap.de/kunst. Folgen Sie SAP auf Twitter unter @sapnews.
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