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Eine neue Prototyp-App, deren Premiere ich auf der SAP-Kundenkonferenz SAPPHIRE NOW 2018 erleben durfte, wird Ihnen künftig bei der Suche nach Ihrem Mercedes-Benz-Traumauto behilflich sein.

Der Prototyp der Fahrzeugerkennungs-App ist ein perfektes Beispiel dafür, wie Daimler die Kultmarke Mercedes-Benz zu einem digitalen Kundenerlebnis weiterentwickelt. Robert Kriehs, Senior Solution Architect bei Daimler, hat mir erzählt, wie die App entstanden ist.

„Ob Neukunde oder langjähriger Mercedes-Benz-Kunde – wir möchten allen beim Kauf eines Mercedes ein vollständig digitales Erlebnis bieten“, erklärt Robert Kriehs. „Über soziale Medien und mobile Geräte können unsere Kunden bereits die vernetzten Dienste von Mercedes me nutzen. Die nächste Innovation ist maschinelles Lernen, mit der wir den Bedürfnissen einer neuen Fahrergeneration jederzeit und überall mit personalisierten Services gerecht werden möchten.“

Wow, was war das denn für ein Auto?!

Informationen zu Fahrzeugen via Mercedes-App.
Mit einer neuen App, die gerade entwickelt wird, können sich Autofans künftig Informationen zu Fahrzeugen anzeigen lassen, die ihnen gefallen.

Die App ist bestechend einfach und leistungsstark. Wer ein Auto sieht, das ihm gefällt, öffnet die App auf seinem Smartphone und macht ein Foto. Mithilfe eines Bilderkennungsalgorithmus, der auf Bilddaten von Daimler zugreift und auf SAP Leonardo Machine Learning Foundation basiert, werden umgehend die Mercedes-Benz-Modelle mit der größten Ähnlichkeit mit dem Foto sowie Angebote von Händlern in der Nähe angezeigt.

„Jede Fahrzeugserie von Mercedes-Benz gibt es in zahlreichen unterschiedlichen Ausführungen. Wir wollten Kunden die Möglichkeit bieten, schnell herauszufinden, welches Modell sie gesehen haben“, führt Robert Kriehs aus. „Die Unterschiede zwischen den einzelnen Modellen lassen sich in dem kurzen Moment, in dem ein Auto auf der Straße vorbeifährt, nur schwer erkennen. Der Algorithmus kennt die Merkmale jedes Fahrzeugmodells und kann Kunden helfen, das gewünschte Modell bei einem Händler in der Nähe zu finden.“

Mercedes-Benz stellt auf der @SAPPHIRENOW eine neue Prototyp-App vor, die durch maschinelles Lernen neue Geschäftsmodelle ermöglicht

Partnerschaften sind das Fundament für Innovationen

Für Frederic Koppenberg von SAP Consulting ist die App ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, was durch gemeinsame Innovation erreicht werden kann. Bei der Entwicklung haben Daimler, SAP Consulting und Fachhochschul-Studenten zusammengearbeitet.

„Starke Partnerschaften sind das Fundament für wegweisende Innovationen“, bescheinigt Frederic Koppenberg. „Daimler verfügt über Know-how im Automobilbereich, SAP stellt Lösungen für maschinelles Lernen bereit, und die Studenten bringen ihre Ideen mit ein. Durch diese Teamarbeit ist ein Ergebnis entstanden, von denen sowohl Fahrer als auch Mercedes-Benz profitieren.“

Robert Kriehs beschreibt das Projektteam als agil und selbstorganisiert und führt den Erfolg auf das klar definierte gemeinsame Ziel zurück. „Man braucht realistische Ziele mit mehreren Meilensteinen“, erklärt er. „Ursprünglich hatten wir vor, den Algorithmus zur Erkennung von Schäden und Ermittlung der voraussichtlichen Reparaturkosten zu verwenden. Doch dann wurde uns klar, dass die Bilderkennung ein ideales erstes Projekt mit Mehrwert für die Kunden darstellt, weshalb wir den Umfang des Projekts verringert haben.“

Das ewige Streben nach mehr Kundennähe

„Derzeit finalisieren wir die App und besprechen die Integration in die bestehenden Apps und Dienste von Mercedes Benz”, so Kriehs. Die Bilderkennung sei jedoch erst der Anfang einer Vielzahl von Möglichkeiten, die sich durch den Einsatz von maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz für die Innovation ergeben.

„Wenn wir wissen, für welches Fahrzeug sich ein Kunde interessiert, können wir ihm ähnliche Produkte anbieten, beispielsweise vergleichbare Fahrzeuge anderer Hersteller. Auch das Sammeln von Bildern des Mercedes-Benz-Modells, das sie besitzen möchten, könnte für Kunden interessant sein“, führt er weiter aus. „Das sind die neuen Geschäftsmodelle, mit denen wir uns beschäftigen.“

Folgen Sie Susan Galer auf Twitter unter @smgaler.

Bilder via SAP