Business Intelligence, Planung und Predictive – das alles kann die SAP Analytics Cloud. Mit der neuen Entwicklungsumgebung Analytics Designer lassen sich nun auch Analysen in Anwendungen integrieren und so Geschäftsprozesse intelligent steuern.
SAP Analytics Cloud genießt am Markt einen guten Ruf, vermutlich weil sie von Haus aus eine Vielzahl an Planungs- und Visualisierungsmöglichkeiten bereithält, sich intuitiv nutzen lässt und als Cloud-Lösung einen geringen Implementierungs- und Wartungsaufwand benötigt. Seit Anfang dieser Woche können IT-Abteilungen und SAP-Partner mit einer Entwicklungsumgebung namens „Analytics Designer“ eigene Anwendungen und den API-Datenaustausch mit Drittanwendungen entwickeln.
Das dürfte insbesondere die rund neun Prozent der SAP-Anwenderunternehmen interessieren, die laut DSAG-Investitionsumfrage 2019 in diese Lösung investieren wollen, weil sie damit neue Anwendungsmöglichkeiten bekommen. Die Entwicklungsumgebung ist nach Angaben von SAP in der BI-Standardlizenz enthalten.
SAP Analytics Cloud: BI-Lösung mit Planung und Predictive
SAP Analytics Cloud vereint die Datenbeschaffung, Datenmodellierung, Visualisierungen, Planungen, Simulationen, Prognosen und die Administration in einer Cloud-Anwendung. Daten kommen mittels Echtzeit-Schnittstelle, Replikation oder manuellen Upload in die Business-Intelligence-Lösung. Alle Daten werden in sogenannten „Modellen“ abgelegt, im Falle von Echtzeit-Schnittstellen können das auch Metadaten sein. Während analytische Modelle lediglich die Ausgabe der Daten erlauben, ist bei Planungsmodellen auch ein Zurückschreiben ins Quellsystem möglich.
Die Visualisierung erfolgt mittels einer sogenannten „Story“, welche Fachanwender selbst erstellen, anpassen und auf verschiedenen Endgeräten konsumieren können. Beispielsweise können Charts, Tabellen angezeigt, verschiedene Predictive-Algorithmen (Clusteranalysen, Zeitreihen, Vorhersagen) angewendet oder Simulationen mit Hilfe von Werttreiberbäumen durchgeführt werden.
Der SAP Analytics Hub ist die zentrale Bibliothek und Sammelpunkt für alle Reports eines Unternehmens und kann auch auf Anwendungen von Drittanbietern verlinken.
Was bringt die Entwicklungsumgebung?
SAP Analytics Cloud ist auf einfachste Bedienung und hohe User-Experience für Endanwender ausgelegt, damit jeder seinen individuellen Informationsbedarf aus Self-Service Storys oder Dashboards stillen kann. Die Idee für eine Entwicklungsumgebung dürfte sein, den IT-Abteilungen und SAP-Partnern noch mehr Einflussmöglichkeiten auf die Auswertungen und Planungen zu geben und die Entwicklung funktionsreicher, integrierter Anwendungen zu ermöglichen.
„SAP Analytics Cloud vereint Business Intelligence, Planung und Predictive in einer Lösung. Mit dem Analytics Designer können Sie Analyseergebnisse nahtlos in Ihre operativen Anwendungen integrieren und so Geschäftsprozesse intelligent steuern.“ (Mohamed Abdel Hadi, Global Vice President Product Management SAP Analytics)
Was kann man in SAP Analytics Cloud entwickeln?
Mit JavaScript-Coding und einer erweiterten Auswahl an Funktionalitäten können Power-User, IT-Abteilungen, Entwickler oder SAP-Partner individuell zugeschnittene Dashboards für die Endanwender oder komplexe Anwendungen entwickeln. Beispielsweise könnten Parameter von Webseiten übergeben oder externe Applikationen integriert, Designs, Workflows oder die Navigation angepasst, weitergehende Auswahl- oder Interaktionsmöglichkeiten oder andere Integrationsaspekte berücksichtigt werden.
Mittels ODATA lassen sich sogar SAP-S/4HANA-Transaktionen aus den Analysen ansteuern, beispielsweise einen Einkaufsprozess starten, einen Lieferantenwechsel initiieren oder eine Preisanpassung anregen, wenn eine Auswertung dazu Anlass gegeben hat.
Erwähnenswert ist, dass es für den Austausch mit externen Applikationen (auch SAP-Wettbewerbsprodukten) vorgefertigte REST-APIs und die native Einbeziehung von Planungs-, Machine-Learning- und Predictive-Analytics-Funktionalitäten für die SAP-Lösungen gibt.
Wie integrieren sich Eigenentwicklungen in die SAP BI-Welt?
Der Analytics Designer ist natürlicher Bestandteil von SAP Analytics Cloud und verwendet auch ihre zentralen Bestandteile wieder. Daher ist die Benutzerverwaltung, das Lifecycle-Management, die Verbindung zu Backend-Systemen und andere Funktionen zentral und einheitlich. Gleiches gilt für die Integration in andere SAP-Applikationen. Ebenso können analytische Applikationen im SAP Analytics Hub verwaltet und aufgerufen werden.
Für SAP-Partner dürfte es eine sinnvolle Option sein, diese Technologie für die Entwicklung eigener Planungs- oder Analyselösungen zu nutzen.
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Der Artikel wurde ursprünglich im it-onlinemagazin veröffentlicht.