Das sogenannte Hochstapler-Syndrom (engl. Imposter Syndrome) ist in der modernen Arbeitswelt zu einem gängigen Ausdruck geworden. Der Begriff bezieht sich auf die beharrliche Überzeugung, dass der eigene Erfolg nicht durch eigene Anstrengungen oder Fähigkeiten verdient wurde. Mit anderen Worten: Menschen, die ihren persönlichen Wert nicht erkennen können, fühlen sich an ihrem Arbeitsplatz wie Hochstapler.
Eine kürzlich von Moneypenny Resources durchgeführte Umfrage hat ergeben, dass mehr als ein Drittel der amerikanischen Bevölkerung angibt, unter dem Hochstapler-Syndrom zu leiden. Der Mangel an Selbstvertrauen muss bei Arbeitnehmern allgegenwärtig sein. Die Folgen: Sie sind unzufriedener mit ihrer Arbeit, wechseln häufiger den Arbeitgeber und schieben Aufgaben vor sich her. Aber können Unternehmen gegen diese weit verbreitete Wahrnehmung etwas tun? Nicht zuletzt leidet die Arbeit darunter. Sie im Folgenden drei Taktiken kennen, um mit dem Hochstapler-Syndrom umzugehen und dieses zu überwinden.
1. Selbstvertrauen durch Lernen stärken
Die Bedeutung des Lernens zur Stärkung des Selbstvertrauens wird bedauerlicherweise oft übersehen – nur selten wird darüber gesprochen, wie wirkungsvoll Lernen sein kann, um mit dem Hochstapler-Syndrom verbundenen Gefühle entgegenzuwirken. Unseren Mitarbeitenden erweisen wir damit einen Bärendienst. Die Entwicklung von Kompetenzen spielt nämlich eine entscheidende Rolle bei der Steigerung des Selbstwertgefühls. Das gilt besonders in Zeiten, in denen Arbeitnehmer mit einem rasanten technologischen Fortschritt und neuen Aufgaben am Arbeitsplatz konfrontiert sind.
So muss man sich mit veränderten Erwartungen an die Karriere auseinandersetzen – ein Aspekt, der für unsere Beratungspartner allgegenwärtig geworden ist. Unternehmen vollziehen zunehmend den Übergang von stationären Systemen in die Cloud. Dabei wird erwartet, dass sich das Wissen und die Erfahrung von Beraterinnen und Beratern in gleichem Maße an die neuen Anforderungen anpassen. Für technisch hochqualifizierte Fachkräfte kann dies sehr belastend sein. Mit dem Aufkommen der Cloud-Technologie wird erwartet, dass sie ihren bisherigen Schwerpunkt, der bereits ein hohes Maß an technischer Kompetenz erfordert, auf die Cloud-Umgebung übertragen. Die verlangt neue Expertise in den Bereichen Geschäftsprozesse und Change-Management.
Indem sie sich weiterqualifizieren oder Neues lernen, können sich Mitarbeiter an die neuen Anforderungen der Branche anpassen und ihre Leistung verbessern. Dies führt zu einem stärkeren Gefühl der Kompetenz.
2. Knüpfen Sie ein Netzwerk von Lernenden, die auf Wachstum setzen
Die Erfahrung, an der Seite von Gleichgesinnten zu lernen und zu wachsen, ist überaus bereichernd und schafft eine starke Kultur der Unterstützung, die das Selbstvertrauen stärkt.
Das zeigte sich auch im Gespräch mit Menschen, die im SAP-Umfeld unterwegs sind. Wir haben sie im Rahmen unseres einjährigen Jubiläums von SAP Learning Hub, Partner Edition befragt. Das Lernangebot besteht für die Beschäftigten von SAP-Partnern und ist auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten, um kontinuierliches Lernen innerhalb des SAP-Portfolios zu fördern.
Durch die gemeinsame Nutzung neuer Lernressourcen und das Lernen in der Gruppe schaffen Beschäftigte ein wertschätzendes Umfeld, in dem sie sich weiterentwickeln können und das sie über Jahre hinweg voranbringt. Mit großer Begeisterung haben wir einige Beispiele von unseren Partnern gelesen, in denen diese beschreiben, wie sie von SAP-Lernangeboten profitiert haben. Durch den Erwerb von Zertifizierungen haben die Lernenden zunehmend Vertrauen in ihre Fähigkeiten gewonnen. „Die Zertifizierung hat mir viel Selbstvertrauen für meine Arbeit mit Kunden und Kollegen gegeben und meinen Ruf in Sachen SAP SuccessFactors gestärkt“, sagt Jose Lopez, Practice Manager bei Core HR. Die SAP Learning Hub, Partner Edition wurde in Zusammenarbeit mit der SAP-Partnerorganisation entwickelt und ist auf die spezifischen Geschäftsabläufe unserer Partner und die Lernbedürfnisse ihrer Mitarbeitende zugeschnitten, damit diese ihre Kunden noch besser unterstützen und ihr Know-how optimal einbringen können.
SAP Learning Hub, Partner Edition ermöglicht es den Mitarbeitenden unserer Partnerunternehmen, sich kontinuierlich weiterzubilden, Zertifikate zu bekommen und in Bezug auf SAP-Innovationen auf dem neuesten Stand zu bleiben. Weil sie stets die neuesten Branchenkenntnisse haben, liefern sie nicht nur einen Mehrwert, sondern stärken gleichzeitig ihr Selbstvertrauen und heben sich von anderen ab. Seit der Einführung von SAP Learning Hub, Partner Edition im vergangenen Jahr wurde die Plattform vom SAP-Partnernetz auf breiter Basis angenommen. Innerhalb eines Jahres konnten 30 Prozent neue Partner gewonnen werden und aktuell nutzen Tausende Lernende das Angebot, um ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in Bezug auf SAP-Lösungen zu erweitern und eine Zertifizierung zu erlangen.
3. Setzen Sie sich Ziele – und verpflichten Sie sich, diese zu erreichen
Wenig ist mit dem Gefühl der Selbstsicherheit vergleichbar, das sich einstellt, wenn man ein neues Ziel erreicht hat. Indem man sich immer wieder neuen persönlichen Herausforderungen stellt – und diese auch erreicht –, beweist man sich, dass man in der Lage ist, aus seiner Komfortzone auszubrechen und sich weiterzuentwickeln. Zum Beispiel Tobias Steckenborn: Er war lange Jahre SAP-Berater und ist nun mit seinem Unternehmen Consolvis selbstständig. Um sich selbst herauszufordern, ging er eine Challenge ein: Fünf SAP-Cloud-Zertifizierungen wollte er in zehn Tagen abschließen. Es gelang ihm! Nun kann er nicht nur sein Team bei der technischen Arbeit besser unterstützen, sondern er fühlt sich auch in seiner Rolle als Manager kompetenter.
„Heute bin ich nicht mehr nur Projektmitarbeiter, sondern auch Manager. Als solcher bin ich für die Förderung meiner Mitarbeiter verantwortlich. Eine meiner Kollegen arbeitet derzeit an einem Cloud-Projekt. Der Zertifizierungsprozess, einschließlich der Bearbeitung der angebotenen Materialien, hat unsere theoretischen Grundlagen im Umgang mit verschiedenen cloudbasierten Lösungen gestärkt. Ich kann auch besser als Vorbild fungieren und möchte alle meine Mitarbeiter motivieren, sich weiterzubilden. Wenn der Chef mit den Mitarbeitern mitlernt und nicht immer nur predigt, bringt dies Erfolg für alle.“
Wenn ein Freund oder eine Kollegin das nächste Mal Symptome des Hochstapler-Syndroms äußert, sollten Sie sich erkundigen, ob er oder sie über die nötigen Ressourcen verfügt, um sich in Ruhe neue Themengebiete anzueignen oder die eigenen Kenntnisse aufzufrischen. Mit dem breiten Angebot an SAP-Kursen und -Zertifizierungen kann jeder und jede Einzelne seine Fähigkeiten weiterentwickeln, ein Netzwerk motivierter Kollegen knüpfen und Ziele in ganz neuen Größenordnungen erreichen.