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Jowat steigert Produktivität um das Zweifache durch intelligentere Wartung und strategischen Einblick in das Anlagenmanagement

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Klebstoffhersteller Jowat optimiert den Betrieb seiner Anlagen mit SAP. Mit dem Modul SAP EAM und Jowats Kernsoftware SAP S/4HANA wurde ein formellerer Prozess zum Anlegen von Instandhaltungsaufträgen eingeführt.

Die Herstellung von Klebstoffen ist ein komplexer Prozess. Sicherzustellen, dass die Maschinen in der Produktionslinie gut gewartet, sicher, sauber und kalibriert sind, ist eine ständige Herausforderung. Wie könnte Jowat seine Techniker in die Lage versetzen, Aufgaben effektiver zu priorisieren, den Bestand kosteneffizienter zu verwalten und bei Anlageninvestitionen intelligentere strategische Entscheidungen zu treffen?

Mit Innovationen neue Maßstäbe im Beschaffungskundensupport setzen

Mit effektiver Wartung heikle Situationen vermeiden

Die Fertigungslinie bildet das Herzstück jedes Fertigungsunternehmens. Gerät die Produktion aus dem Takt, sind die Auswirkungen im ganzen Unternehmen zu spüren. Und wenn ein Ausfall die Produktion lahmlegt, können die Folgen katastrophal sein – sowohl betrieblich als auch finanziell. Deshalb nimmt Jowat, einer der weltweit führenden Anbieter von Industrieklebstoffen, die Instandhaltung sehr ernst. Jowat ist ein wichtiger Lieferant für die Möbel-, Verpackungs-, Textil-, Automobil- und Elektroindustrie. Jede Verzögerung bei der Lieferung der Produkte könnte zu erheblichen Störungen führen und das Unternehmen und seine Kunden möglicherweise Millionen Euro kosten. Daher ist es wichtig, dass alle Produktionsanlagen immer ordnungsgemäß gewartet werden.

Natanael Hernandez, SAP-Manager bei der Jowat Corporation in den USA, sagte: „Die Herstellung von Klebstoffen ist aufgrund der Beschaffenheit des Produkts besonders herausfordernd. Unsere Maschinen müssen regelmäßig und gründlich gereinigt werden, um Verunreinigungen durch andere Chargen zu vermeiden. Mit Heißkleber zu arbeiten kann gefährlich sein, daher ist die Sicherheit wichtig. Und um unsere Umweltziele zu erreichen, wollen wir so viel Wasser und Öl wie möglich recyceln, was zu mehr Komplexität und Personalkosten führt.“

Jowat trifft nun bessere Entscheidungen

Um den reibungslosen Betrieb zu gewährleisten, müssen die Wartungsteams von Jowat mehr Aufgaben erledigen als nur Reparaturen und Instandsetzung. Regelmäßige Inspektionen und präventive Wartungsmaßnahmen stehen für die Techniker und Schichtleiter im Mittelpunkt. Darüber hinaus sind für viele Maschinen der Fertigungslinie teure Komponenten notwendig, deren Herstellung Monate in Anspruch nimmt. Daher ist die Bestandsführung unerlässlich, um sicherzustellen, dass die Techniker immer über die benötigten Teile verfügen. Und auf längere Sicht möchte Jowat auch Erkenntnisse aus Instandhaltungsprozessen in strategische Entscheidungen einfließen lassen. Hernandez erklärte: „Uns wurde klar, dass wir einen besseren Einblick in die Gesamtkosten für die Wartung jeder unserer Maschinen und Fertigungslinien brauchten, um bessere Entscheidungen treffen zu können. Zum Beispiel, ob es wirtschaftlich sinnvoll ist, diese Linie am Laufen zu halten oder sie durch etwas Effizienteres zu ersetzen.“

Damit war klar: Könnte das Unternehmen seine Bestandsverwaltungs- und Wartungsprozesse besser nachvollziehen, wäre es in der Lage, den Betrieb seiner Anlagen zu optimieren und intelligentere Investitionsentscheidungen zu treffen. Und genau da kam SAP ins Spiel.

Wie die Digitalisierung das Anlagenmanagement verändert

Bis vor einigen Jahren hatte Jowat für die Verwaltung von Wartungsaufgaben eine Altanwendung im Einsatz. Das System war nicht in die zentralen SAP-Anwendungen des Unternehmens integriert, sodass Techniker und Schichtleiter ihre täglichen Aufgaben manuell ausführen mussten. „Die papiergebundene Arbeit machte es unmöglich, die Zeiten und Personalkosten im Blick zu behalten, und es war schwierig, einen Prüfpfad zu erstellen“, sagte Hernandez. „Wir haben uns entschieden, die Lösung SAP Enterprise Asset Management (SAP EAM) einzuführen, um unsere Instandhaltungsprozesse zu digitalisieren und zu standardisieren.“

In Verbindung mit Jowats Kernsoftware SAP S/4HANA für Lagerverwaltung, Einkauf, Vertrieb und Kostenrechnung wurde mit dem Modul SAP EAM ein formellerer Prozess zum Anlegen von Instandhaltungsaufträgen eingeführt. Die Lösung bietet außerdem ein Bestandsführungssystem, das Jowat bei der Verwaltung des Ersatzteillagers unterstützt. „Zum ersten Mal hatten wir einen genauen Überblick über unseren Bestand sowie über die Kosten und die Vorlaufzeit bei der Bestellung von Ersatzteilen“, sagte der Manager. „Dadurch wird es für uns einfacher, entsprechende Reserven vorzuhalten und wir erhalten einen Überblick über die anderen Unternehmen der Jowat-Gruppe. Wenn also ein Werk in Deutschland ein Teil benötigt, das wir in den USA vorrätig haben, können sie es sehen und sofort von uns kaufen, anstatt Monate zu warten, bis der Hersteller es an sie liefert.“

Mobile Geräte für die Techniker erleichtern die Arbeit

Das Anlagenmanagement und die Zuverlässigkeit der SBB im digitalen Zeitalter

Für das Wartungsteam war SAP EAM ein großer Schritt nach vorn, aber die Benutzeroberfläche war für Power-User entwickelt, die vor großen Bildschirmen sitzen – nicht für Mechaniker und Elektriker, die im Fertigungsbereich arbeiten. „Wir brauchten etwas Einfacheres und Effizienteres, das unsere Techniker auf ihren mobilen Geräten nutzen können“, erklärte Hernandez. „Gleichzeitig wollten wir in der Lage sein, die Arbeit, die wir leisten, genauer zu verfolgen.“ Jowat entdeckte die mobile App SAP Service and Asset Manager, die Teil des Industry-Cloud-Portfolios ist. „SAP Service and Asset Manager war genau das, was wir gesucht hatten. Wir waren begeistert von der Einfachheit, und das passte optimal zu unseren Geschäftsprozessen. Als unsere Techniker die neue Anwendung sahen, wollten sie sofort damit arbeiten. Unsere Techniker und Schichtleiter verfügen nun über eine intuitive mobile App, mit der sie die Transparenz und Kontrolle erhalten, die sie für eine effizientere Wartung unserer Produktionsanlagen benötigen“, fügte er hinzu.

Gemeinsam mit der AG, einem erfahrenen SAP-Partnerunternehmen mit Gold-Status, hat Jowat die neue mobile App im US-amerikanischen Werk eingeführt und plant einen globalen Rollout für seine Produktionsstandorte in Deutschland, Malaysia und China. Bisher verwenden 21 Techniker die App auf ihrem iPad-Mini-Tablet, während sieben Schichtleiter wählen können, ob sie die App auf ihrem iPhone verwenden oder ob sie sich über die zentrale SAP-EAM-Schnittstelle anmelden. Um eine reibungslose Einführung der Lösung zu gewährleisten, arbeitet Jowat auch mit dem Team von SAP Enterprise Support zusammen.

Produktivität mit einer intuitiven mobilen Lösung verdoppeln

Mit SAP Service and Asset Manager sehen die Techniker von Jowat alle ihnen zugeordneten Aufträge für planbare und vorbeugende Instandhaltung sofort, sodass sie ihre Arbeit effizienter organisieren können. Sind zum Beispiel mehrere Instandhaltungsmaßnahmen an derselben Maschine oder im selben Bereich des Werks vorgesehen, können sie alle Aufgaben auf einmal erledigen. So verlieren sie keine Zeit mit Hin- und Herfahren. Schichtleiter können mit der App wesentlich einfacher den Status offener Arbeitsaufträge einsehen und die Arbeiten effizienter priorisieren. Sie können dringendere Aufgaben vorrangig angehen und weniger wichtige Aufgaben zurückstellen – und vor allem können sie die Gründe für ihre Entscheidungen dokumentieren. Wenn ein Arbeitsauftrag erst bearbeitet werden kann, nachdem das entsprechende Ersatzteil geliefert wurde, ist sofort klar, warum der Job zurückgestellt wurde. Das Ergebnis?

Gesamtausfallzeit der Produktionslinien reduziert

Seit der Einführung der SAP-Lösungen für das Anlagenmanagement konnte Jowat die Gesamtausfallzeit seiner Produktionslinien reduzieren. Darüber hinaus hat sich die Produktivität verdoppelt. Vor der Implementierung wurden rund 45 Prozent der Arbeitsaufträge im System aktiv von Technikern bearbeitet. Inzwischen ist diese Zahl auf 85 bis 90 Prozent gestiegen. Gleichzeitig wurde der Wartungsrückstand um 75 Prozent reduziert – von drei Monaten auf rund drei Wochen. „Ein dreiwöchiger Rückstand ist wahrscheinlich optimal für unser Unternehmen, denn es wird immer ein paar Aufgaben geben, für die wir zuerst ein passendes Wartungsfenster finden müssen“, erklärte Hernandez. „Entscheidend ist, dass der Rückstand nicht größer wird – sobald wir ihn auf drei Wochen reduziert hatten, vergrößerte er sich nicht wieder.“ Die App bietet auch neue Funktionen zum Prüfen und Genehmigen abgeschlossener Arbeitsaufträge. Die Techniker können mit ihrem Mobilgerät den Zustand der Anlagen, an denen sie arbeiten, „vorher“ und „nachher“ fotografieren, um die Reparaturen zu dokumentieren, die sie durchgeführt haben.

Wenn ein Techniker bei den Wartungsarbeiten ein Problem feststellt, das noch nicht gemeldet wurde, kann er ein Foto oder Video machen und es direkt an SAP EAM senden, um einen neuen Arbeitsauftrag zu generieren. Auch die Bestandsführung ist einfacher – Wenn der Bestand einer erforderlichen Komponente eine Mindestschwelle unterschreitet, löst das System automatisch eine Bestellanforderung aus, um Ersatzteile zu bestellen. „Früher wussten wir nicht, was wir für Ersatzteile ausgeben“, fügte Hernandez hinzu. „Jetzt können wir Kosten bestimmten Linien und sogar bestimmten Maschinen zuordnen. Dank der vollständigen Transparenz über Ersatzteil- und Personalkosten können wir viel fundiertere Entscheidungen treffen und besser abwägen, ob wir eine Anlage weiterhin warten oder durch eine neuere, effizientere Maschine ersetzen wollen.“

Zukünftige Erweiterung der Funktionen

Jowat hofft, in Zukunft auf dem Erfolg dieses Projekts aufbauen zu können und plant, die Nutzung von SAP Service and Asset Manager weiter auszubauen sowie Kalibrierungsfunktionen einzuführen. Das Unternehmen prüft außerdem die Möglichkeit, die Lösung SAP Integrated Business Planning for Supply Chain einzuführen – mit der vorausschauenden Material- und Ressourcenplanung (Predictive Material and Resource Planning, kurz: pMRP), die zum Funktionsumfang von SAP S/4HANA gehört.

„Im Moment liegt unser Fokus auf der Wartung, aber wir wissen, dass es noch einiges mehr gibt, was wir tun können“, betont Hernandez. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit der SAP und hervorragenden Partnern wie der AG, um die Möglichkeiten zu erkunden.“

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