Da wir uns dem Ende von 2024 nähern, ist es an der Zeit, über die Entwicklungen des vergangenen Jahres in den Bereichen Beschaffung, externe Mitarbeitende, Geschäftsnetzwerk sowie Reisekostenmanagement nachzudenken. Das vergangene Jahr war geprägt von wirtschaftlicher Unsicherheit, Unterbrechungen der Lieferkette und einem verstärkten Fokus auf Nachhaltigkeit und sozialer Verantwortung. Trotz dieser Herausforderungen haben Unternehmen eine beachtliche Resilienz und Anpassungsfähigkeit bewiesen.
Mit Blick auf 2025 zeichnen sich einige wichtige Trends ab, die kurz davor stehen, sich durchsetzen und das Umfeld neu zu gestalten. Sie bieten zukunftsorientierten Unternehmen sowohl Herausforderungen als auch Chancen. Um einen Einblick in die künftigen Entwicklungen zu erhalten, haben wir Fachverantwortliche des Bereichs Intelligent Spend and Business Network bei der SAP um ihre Prognosen gebeten.
Die KI-gestützte Revolution in der Beschaffung
Etosha Thurman, Chief Marketing Officer für Intelligent Spend and Business Network bei der SAP, stellt sich eine Zukunft vor, in der künstliche Intelligenz (KI) in der Beschaffung eine zentrale Rolle spielt:
„2025 werden KI und Cloud-basierte Lösungen die Beschaffung in den Mittelpunkt der datengesteuerten Entscheidungsfindung rücken, Echtzeit-Einblicke gewähren und es den Teams ermöglichen, sich auf leistungsstarke Initiativen zu konzentrieren. Die Zukunft gehört den Beschaffungsexperten, die strategisches Denken mit Beziehungsmanagement und einer Kombination aus funktionalem und technologischem Fachwissen verbinden. Diese Fähigkeiten werden für die Förderung der funktionsübergreifenden Zusammenarbeit und das Voranbringen von Unternehmenszielen, von der Liefersicherheit über die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften bis zu Nachhaltigkeit, von entscheidender Bedeutung sein. Im digitalen Zeitalter ist das Ausgabenmanagement nicht auf die Unterstützung von Unternehmen beschränkt, sondern erstreckt sich auch auf deren Steuerung.“
Diese Prognose unterstreicht die wichtige Rolle, die KI bei der Transformation des Beschaffungswesens von einer unterstützenden Funktion hin zu einem strategischen Faktor für den Geschäftswert spielen wird.
Prozessoptimierung durch Orchestrierung
Manoj Swaminathan, President und Chief Product Officer für Intelligent Spend and Business Network bei der SAP, hebt die wachsende Bedeutung der Prozessorchestrierung hervor:
„Die Technologielandschaft entwickelt sich rasant weiter und Unternehmen kämpfen derzeit mit einer heterogenen Mischung von Lösungen. Viele Unternehmen setzen heute mehrere Systeme ein, damit ihre durchgängigen geschäftlichen Anforderungen erfüllt werden. Dies führt zu isolierten Prozessen und Verwirrung bei Mitarbeitenden. Gerade die Beschaffung leidet häufig unter fragmentierten Systemen, mit denen alles, von Bestellanforderungen bis zur Lieferantenintegration, abgewickelt wird, was ineffiziente Prozesse und Frustrationen zur Folge hat.
Um dieser Herausforderung zu begegnen, erwarten wir einen Wandel hin zur Prozessorchestrierung – einem zentralen Ansatz, der heterogene Systeme miteinander verbindet und Beschaffungsanfragen und Statusaktualisierungen optimiert. Mit unserer neuesten Lösung, SAP Ariba Intake Management, lässt sich dies direkt bewerkstelligen. Sie automatisiert die Anfragenerstellung und bietet einen zentralen Zugangspunkt, sodass Unternehmen ihre Mitarbeitenden die Möglichkeit geben können, Richtlinien und Vorschriften einzuhalten, ohne sich mit manuellen Korrekturen abmühen zu müssen. Dieser Ansatz kann nicht nur wertvolle Zeit und Ressourcen einsparen, sondern auch die Benutzerakzeptanz fördern und die Compliance und Effizienz verbessern. Dadurch werden Unternehmen in die Lage versetzt, in einem immer stärker umkämpften Umfeld erfolgreich zu sein.“
Eine neue Generation von Beschaffungsverantwortlichen
Jeff Collier, Chief Revenue Officer des Bereichs Intelligent Spend and Business Network bei der SAP, sagt einen bedeutenden Wandel im Beschaffungsmanagement voraus:
„2025 wird es zu einem Wandel in der Beschaffungslandschaft kommen, da eine Welle neuer Gesichter die Rolle des Chief Procurement Officer übernehmen wird. KI-gesteuerte Beschaffungsstrategien, sich ständig weiterentwickelnde Anforderungen und die demografische Entwicklung haben die perfekten Voraussetzungen für diese Veränderungen in der Führungsetage geschaffen. Da die Branche vor einem tiefgreifenden Wandel steht, müssen Unternehmen die Förderung vorhandener Talente, die Weiterbildung ihrer Belegschaft und die Gewinnung kluger Berufseinsteiger in der Beschaffung priorisieren. Die Bühne für junge Führungskräfte im Beschaffungswesen, die sich in den schwierigen, von COVID-19 geprägten Jahren bewährten und sich Herausforderungen gewachsen zeigten, ist bereitet, insbesondere für diejenigen, die konkrete Erfolge in den Bereichen Nachhaltigkeit, KI-Integration oder Risikomanagement vorweisen können. Rüsten Sie sich für das Jahr 2025, das von neuen Namen, frischen Perspektiven und einer neu gestalteten Beschaffungsindustrie gekennzeichnet sein wird.“
Die Macht der KI in Geschäftsnetzwerken
Val Blatt, Chief Revenue Officer für SAP Business Network, gewährt Einblicke in die Art und Weise, wie KI Unternehmensnetzwerke von Grund auf verändern wird:
„Kurzfristig schlägt die KI bereits Wellen, indem sie die Prozesseffizienz und den Informationsaustausch innerhalb und zwischen Unternehmen in einer Lieferkette optimiert. Im Jahr 2025 und darüber hinaus wird sie mehr dazu beitragen, Analysen und Effizienz in Bereichen wie Risiko-, Nachfrage- und Bestandsplanung sowie Fertigung und Lieferung zu verbinden. Diese Entwicklung wird umso relevanter, als kein Unternehmen allein Geschäfte macht und KI über Unternehmensgrenzen hinweg Verbindungen herstellen und Vorhersagen treffen kann. Wir werden erleben, wie sich die Unterstützung durch KI bei Entscheidungen hin zum Treffen von Entscheidungen und letztlich zu automatisierter Prozessabwicklung entwickelt. Diese Weiterentwicklung wird stattfinden, da der Bedarf an KI, die Situationen erkennt und vorhersagt und Planungsempfehlungen abgibt, wächst. Sie wird sich auf verwandte Funktionsbereiche und Prozesse erstrecken, an denen Handelspartner in einer Lieferkette beteiligt sind.
In der von der SAP gesponserten IDC-Studie Network Adoption Research Study* kam das Marktforschungsunternehmen zu dem Ergebnis, dass sich „Digital Champions“, die moderne, cloudbasierte Tools wie KI, Analysen und Geschäftsnetzwerke nutzen, in Umsatz- und Gewinnentwicklungsindizes von 2016 bis 2021 um mehr als 140 % steigern konnten. Da KI-Funktionen erweitert werden, um über Organisationsgrenzen hinweg Situationen zu erkennen, Prognosen zu erstellen und Prozesse auszuführen, werden Unternehmen eine neue Dimension der Effizienz, Transparenz und Compliance erreichen. Sie werden damit insbesondere in Zeiten von Störungen eine stabile Lieferkette aufrechterhalten können, dank der sie Zusagen gegenüber Kunden einhalten können, indem sie die kollektive Intelligenz ihres gesamten Geschäftsnetzwerks nutzen.
Die Entwicklung des Reisekostenmanagements
Christopher Juneau, SVP und Head of SAP Concur Product Marketing, Intelligent Spend and Business Network Marketing & Solutions, teilt seine Erkenntnisse über die Zukunft des Reise- und Reisekostenmanagements (Travel and Expense, T&E):
„Führungskräfte werden danach streben, ihr Unternehmen im Jahr 2025 auf Wachstum auszurichten. Gleichzeitig werden sie versuchen, die Ausgaben für Mitarbeitende auf dem Niveau von 2024 zu halten. Die Inflation führte seit 2023 zu höheren Ausgaben, was 2024 weniger Reisen zur Folge hatte. Da sich die Inflation verlangsamt, werden wahrscheinlich viele Führungskräfte erwarten, dass ihr T&E-Budget weiter reichen wird – selbst wenn es gegenüber dem Vorjahr unverändert bleibt.
Zwischenzeitlich werden Finanzteams und Reisemanager ihre T&E-Richtlinien anpassen, um KI zu berücksichtigen, da immer mehr Aufgaben und Prozesse automatisiert werden. Müssen Manager jede Spesenabrechnung genehmigen? Müssen sie sie überhaupt prüfen? Wie können Richtlinien und Regeln so geändert werden, dass Geschäftsreisende so wenig Zeit wie möglich mit Reisekostentools verbringen? Das sind einige der Fragen, die sie sich ab 2025 stellen werden.
Investitionen in technologische Innovationen und Sicherheitsinfrastrukturen wird höchste Priorität zukommen. Die mit sicherheits- und datenschutzrelevanten Vorfällen verbundenen Risiken werden weiterhin zunehmen. Das bedeutet, dass Unternehmen nach Technologien suchen werden, die ihren Kunden einen höheren Mehrwert bei geringerem Risiko bieten. Es ist wirklich ein Balanceakt, schnell voranzukommen, ohne die sehr wichtigen Aspekte der Sicherheit und des Datenschutzes bei der Entwicklung von Lösungen zu vernachlässigen – sowohl intern als auch für Kunden.“
Ein Blick in die Zukunft
Mit Blick auf das Jahr 2025 ist klar, dass die Welt des Ausgabenmanagements und der Lieferkette vor einem tiefgreifenden Wandel steht. Die Zusammenführung von KI, Nachhaltigkeitsanforderungen und einem geschäftlichen Umfeld mit zahlreichen Verbindungen wird die Art und Weise, wie Unternehmen agieren und sich im Wettbewerb behaupten, verändern.
Bei der SAP beobachten wir diese Trends nicht nur – wir gestalten sie aktiv mit und arbeiten daran, dass unsere Kunden für die Komplexität des Geschäftsumfelds von morgen gut gerüstet sind.
Die Zukunft mag zwar ungewiss sein, doch eines ist klar: Diejenigen, die diese aufkommenden Trends und Technologien annehmen, werden am besten aufgestellt sein, um in der dynamischen Welt von 2025 und darüber hinaus erfolgreich zu sein. Während wir weiterhin Lösungen für das Ausgabenmanagement und Geschäftsnetzwerke entwickeln und bereitstellen, die die Effizienz steigern, die KI verantwortungsvoll nutzen und die Unternehmen jeder Größe mehr Transparenz bieten, freuen wir uns darauf, mit unseren Kunden auf dieser spannenden Reise des Wandels und Wachstums zusammenzuarbeiten.
Cindy McKendry ist Director für Intelligent Spend and Business Network und Corporate Communications bei der SAP.
* Quelle: „IDC Network Adoption Research Study eBook: Driving Best-in-Class Supply Chain Collaboration with a Business Network“, #US5084723, August 2023, Seite 18