In der neuen Transformationsstudie des SAP-Beratungshauses NTT DATA Business Solutions mit dem IT-Dienstleister Natuvion nennen 56,7 Prozent der Befragten neue Technologien, vor allem KI, als Haupttreiber ihrer IT-Transformation. Schlechte Datenqualität bleibt das Transformations-Hindernis Nummer 1.
Mit dem Untertitel „Was Führungskräfte gerne früher gewusst hätten“, legen das SAP-Beratungshaus NTT DATA Business Solutions und der IT-Dienstleister Natuvion ihre „Transformationsstudie 2025“ vor. In ihr werden die wesentlichen Treiber digitaler Transformationsprojekte ermittelt. Wichtigste Erkenntnis: Künstliche Intelligenz (KI) ändert vieles, auch die Beweggründe für digitale Transformationen in Unternehmen. Während zuletzt immer konkrete Business-Ziele wie Kostensenkungen oder organisatorische Optimierung dominierten, liegt 2025 mit 56,7 Prozent mit großem Abstand die Einführung neuer, moderner Technologien auf Platz eins der Transformationsmotive. Allen voran wird KI genannt: 39,4 Prozent der befragten Unternehmen geben an, dass sie ein wesentlicher Treiber ihrer Transformation war. Das ist ein Anstieg von 25 Prozent gegenüber 2024. Diese Entwicklung, so die Studienautoren, markiert einen Wendepunkt.

Insgesamt 909 Führungskräfte, CEOs, CIOs und IT-Verantwortliche aus 14 Ländern, wurden im Februar und März 2025 für die Studie befragt. Die Teilnehmer kamen aus Unternehmen mit mindestens 150 Millionen Euro Umsatz, aus der DACH-Region, Skandinavien, USA, UK, Frankreich und Osteuropa. Über 75 Prozent arbeiten in Organisationen mit mehr als 1.000 Mitarbeitenden.
KI ist Treiber der digitalen Transformation
KI wird laut Studie zum Treiber für Transformationsprojekte. Besonders ausgeprägt ist diese Überzeugung im DACH-Raum, wo nahezu jedes zweite Unternehmen KI als Schlüsseltechnologie für die Zukunft identifiziert (49,5 Prozent).
Aber auch international ist das so. Fast 90 Prozent der befragten Unternehmen weltweit wollen sich gezielt auf KI vorbereiten: Zur Effizienzsteigerung, zur Innovationsförderung oder zur Verbesserung von Kundenservices. Im Umkehrschluss glauben nur 11,5 Prozent der Befragten aus den 14 Ländern, dass KI keine Rolle spielen wird – ein Rückgang von fast zehn Prozent im Vergleich zu den Ergebnissen im Vorjahr.
Zwischen Ambition und Umsetzung klafft jedoch eine Lücke: Die tatsächliche Integration von KI in produktive Prozesse steckt vielerorts noch in den Anfängen. Vielen Unternehmen fehlt es an Datenqualität, an Fachkräften und an technologischer Reife, um KI flächendeckend und wirksam einzusetzen. Die Studienautoren raten deshalb: Der Sprung von der Pilotphase zur strategischen Verankerung von KI sollte aktiv gestaltet werden – mit klaren Roadmaps, belastbaren Daten und fokussierter Umsetzung.
Projektkommunikation, Change-Management, Kontinuität
„KI treibt die Transformation. Wer allerdings nur auf Technologie setzt, wird der Komplexität nicht gerecht. Ein erfolgreicher Wandel braucht klare Kommunikation, stabile Teams und gezielten Kompetenzaufbau“, mahnt Norbert Rotter, CEO der NTT DATA Business Solutions AG.
Die Digitale Transformation ist nämlich kein rein technologisches Vorhaben, sie fordert Menschen und Organisationen gleichermaßen. Die Studie zeigt, dass Projektkommunikation, Change-Management und Teamkontinuität dabei entscheidende Erfolgsfaktoren sind. So wird die „Kontinuität im Projektteam“ mit 33,1 Prozent als wichtiges Kriterium genannt, genauso wie der Aufbau von Transformations-Know-how (32,9 Prozent).

Die Befragten der diesjährigen Transformationsstudie wählten auf die Frage, was die größte Herausforderung bei der Planung war, zum ersten Mal den Aufbau und die Etablierung der regelmäßigen Kommunikation auf Platz 3.
Saubere Daten als Grundlage der Transformation
Die Analyse bestehender IT- und Datenlandschaften bleibt die mit Abstand größte Herausforderung in der Projektvorbereitung (38,6 Prozent). Unternehmen, die bereits im Vorfeld sogenannte „Housekeeping-Projekte“ zur Datenbereinigung durchführen, berichten signifikant häufiger von der erfolgreichen Erreichung der Ziele (69,4 Prozent).
Im Gegensatz dazu liegt die Zielerreichung bei Unternehmen ohne klare Datenstrategie bei nur 46,1 Prozent. Besonders bei Brownfield-Ansätzen – bei denen bestehende Systeme modernisiert werden – ist die Qualität der mitgenommenen Daten relevant. Für 47 Prozent der Befragten gilt die Datenqualität als erfolgsentscheidender Faktor ihrer Transformation.
„Datenqualität ist die Basis jeder modernen IT – das zeigen die Ergebnisse der Transformationsstudie überdeutlich. Ohne verlässliche Daten bleiben Cloud, KI und Innovation Stückwerk,“ kommentiert Patrick Dahse, Geschäftsführer der Natuvion GmbH.
Unternehmen müssen Daten strategisch angehen: mit Governance, Housekeeping und Kompetenzaufbau. Wer Transformation ernst meint, beginnt bei den Daten, nicht danach.
Patrick Dahse, Geschäftsführer der Natuvion GmbH
Cloud als strategische Plattform
Ein Großteil der befragten Unternehmen nutzt ihre Transformation, um die bestehenden Cloud-Dienste auszubauen. Der wichtigste Beweggrund dabei ist ein schnellerer und direkter Zugang zu technologischen Innovationen wie KI oder Automatisierungslösungen (49,1 Prozent).
Damit werde die Cloud, so die Autoren, zur Plattform für Innovation, Agilität und Skalierbarkeit. Der Erfolg hänge aber maßgeblich davon ab, wie gut Unternehmen ihre Cloud-Strategie mit operativen und technologischen Zielen verzahnen. Wer Cloud lediglich als IT-Betriebsmodell betrachte, verschenke das vorhandene Innovationspotenzial.
94 Prozent der Unternehmen stuften „Datenschutz“ als wichtigen oder sogar entscheidenden Faktor in ihrem Transformationsprojekt ein. Ähnlich wie in der Umfrage 2024: Im Vorjahr bewerteten 57,5 Prozent der Befragten die Rolle des Datenschutzes im Projekt als positiven Zusatznutzen und rund 33 Prozent als Treiber für ihr Transformationsprojekt.
Eine Herausforderung bleibt weiter der Mangel an Fachkräften – vor allem in der DACH-Region, wo 32 Prozent der Unternehmen bereits in der Projektplanung mit Personalengpässen kämpfen mussten. Die Autoren raten, sich durch externe Berater unterstützen zu lassen oder eigene Mitarbeiter durch den Zukauf von Management-Services-Leistungen zu entlasten.
Zum Schluss die Frage: Was wäre passiert, wenn Ihr Unternehmen die Transformation nicht in Angriff genommen hätte? Die drei ersten Ergebnisse liegen nah beieinander: Auf Platz 1 „Entstehung zu hoher Kosten“ (37,00 Prozent), auf Platz 2 „Kapazitäts- und Performanceprobleme“ (36,8 Prozent), auf Platz 3 „Inkompatibilität zu neuesten Technologien“ (36,6 Prozent).
Vollständige Studie

Hier die Transformationsstudie 2025 von NTT DATA Business Solutions und Natuvion herunterladen.
Die sieben wichtigsten Erkenntnisse der Studie:
- Verantwortliche wollen ihre Organisationen zukunftssicher machen. KI und neue Technologien sind dabei die wichtigsten Treiber.
- Eine schlechte Datenqualität ist immer noch die größte Bürde für die Transformation.
- Daten sind der zentrale Wertschöpfungsfaktor.
- Das Verständnis für das Thema Transformation steigt – die Unternehmen bereiten sich besser vor.
- Bessere Kommunikation ist ein Erfolgsfaktor für die Transformation.
- Housekeeping bleibt ebenfalls ein wesentlicher Erfolgsfaktor.
- Kostentreiber sind Greenfield-Migrationen und Anbieterwechsel.