Die Konsolidierung von IT-Anbietern ist 2025 zur vorrangigen Priorität für CIOs geworden. Denn der Druck, Komplexität abzubauen, Kosten zu kontrollieren und das Potenzial von KI voll auszuschöpfen – und gleichzeitig die Resilienz zu stärken, nimmt immer mehr zu.

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Untersuchungen aus verschiedenen Branchenquellen zeigen, dass dies nicht nur ein neuer Trend ist – der Fokus auf Konsolidierung verstärkt sich mit unaufhaltsamem Tempo.

Laut einer umfassenden Studie von ADAPT CIO Edge mit mehr als 140 CIOs haben 68 Prozent der IT‑Chefs vor, den Kreis ihrer IT-Anbieter zu konsolidieren.

Bei diesem Trend geht es jedoch nicht nur darum, geringfügige Anpassungen vorzunehmen, um den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden. Vielmehr will die Mehrheit der Unternehmen die Zahl ihrer IT‑Anbieter um 20 Prozent reduzieren– und damit die Herangehensweise an ihre Technologie-Ökosysteme deutlich und grundlegend verändern.

Die Notwendigkeit, ihre Anbieterlandschaft zu transformieren, ist bei CIOs in allen Sektoren und Branchen spürbar. Eine Umfrage unter mehr als 1.000 IT-Fachkräften ergab, dass 90 Prozent die Konsolidierung der Software als Priorität einstufen. Dabei gehen 73 Prozent davon aus, dass ihre Unternehmen ihre Softwareinvestitionen weiter steigern und gleichzeitig Anbieter konsolidieren werden.

Dieses Paradoxon – mehr Funktionalität bei gleichzeitiger Verringerung der Komplexität – ist bezeichnend für die Herausforderung, vor denen CIOs heute stehen.

Das falsche Versprechen von Best-of-Breed

Dieser Trend zur Konsolidierung von Anbietern steht im Kontrast zu Bewegungen wie beispielsweise der MACH Alliance, die sich für ein reines „Best-of-Breed“-Konzept ausspricht. Während die zugrunde liegenden Architekturansätze (Microservices, API-first, Cloud-native, Headless) durchaus solide sind und sich im SaaS‑Bereich fest etabliert haben, brachte MACH unerwartete Herausforderungen für Unternehmen mit sich.

Ursprünglich für seine Flexibilität und Agilität gelobt, führte MACH letztendlich zu erheblicher Komplexität – mehr, als die meisten Unternehmen bewältigen können. Und dies in einer Zeit, in der Einfachheit mehr denn je gefragt ist.

Die wirtschaftliche Realität ist eindeutig: Implementierungen, die vollständig auf das MACH-Prinzip setzen, erfordern in der Regel mehr Vorabinvestitionen als eine vorkonfigurierte einheitliche Lösung. Unternehmen müssen nicht nur den Kauf mehrerer Services in Betracht ziehen, sondern auch die Kosten und den Zeitaufwand für die Schulung und Einarbeitung der Mitarbeitenden. Der Betrieb einer MACH-Architektur erfordert Personal mit hochspezialisierten Kenntnissen im Bereich Cloud-Infrastruktur, APIs, Microservices und Tools für eine optimierte Entwicklung des benutzerorientierten Teils einer Website oder Webanwendung. Der Arbeitsmarkt für diese Talente ist selbst im Zeitalter von KI hart umkämpft. Man muss also über die notwendigen Ressourcen verfügen, um sie gut zu bezahlen. Anderenfalls wird die Konkurrenz dies tun.

Die versteckten Kosten der Fragmentierung

Untersuchungen ergaben mehrere kritische Nachteile des fragmentierten Best-of-Breed-Ansatzes:

  • Mehr Komplexität: Die Verwaltung von Hunderten von Microservices wird schnell exponentiell herausfordernd und teuer, und Systemprobleme können sich auf mehrere Services gleichzeitig auswirken. Das Management und das erforderliche Know-how für die Beaufsichtigung solcher Architekturen können aufwendig und kostspielig sein. Bei Systemproblemen kann es sein, dass sie zahlreiche Services beeinträchtigen. Für die Fehlerbehebung und das Debugging ist fundiertes Wissen erforderlich, das über mehrere Fachbereiche hinweg koordiniert werden muss. Die Lösung des Problems kann dadurch kompliziert und kostenintensiv sein.
  • Herausforderungen bei der Integration: Der Versuch, Verknüpfungen zwischen Services und Systemen herzustellen, die nicht dafür ausgelegt sind, erfordert zusätzliche Entwicklungskenntnisse, die teuer sind. Inkompatibilitäten zwischen Funktionen wie Suche, Kundenservice, Katalogverwaltung und OMS können zu einem schlechteren Kundenerlebnis und einem Verlust der Kundenbindung führen.
  • Sicherheitsbedenken: Die Schönheit der MACH-Architektur ist auch ihr Schwachpunkt: Alle zusammensetzbaren Microservices, APIs und Cloud-Angebote stellen Sicherheitsrisiken dar. Umfassende Sicherheit erfordert eine konsistente Implementierung über alle Komponenten hinweg. Werden Lösungen verschiedener Anbieter verwendet, kann dies eine Herausforderung darstellen. Unternehmen müssen solide Sicherheitskonzepte und Governance-Modelle entwickeln, um den Schutz ihres gesamten MACH-Ökosystems zu gewährleisten.
  • Komplexes Management der IT-Anbieter: Best-of-Breed bedeutet in der Regel, eher mit vielen als mit wenigen Anbietern zusammenzuarbeiten. Dies kann eine enorme Komplexität bei der Entwicklung und beim Kundensupport mit sich bringen, abhängig vom langfristigen Überleben des jeweiligen Anbieters. Denn dieser muss wichtige Funktionalität für Services oder Tools bereitstellen, und es kann sein, dass diese in Zukunft eingestellt oder erheblich geändert werden.

Der strategische Vorteil einheitlicher Plattformen

CIOs priorisieren die Konsolidierung von IT-Anbietern. Insofern bietet der von SAP verfolgte Ansatz „Suite as a Service“ beziehungsweise „Best of Breed as a Suite“ eine pragmatische Lösung, die die grundlegenden Herausforderungen fragmentierter Architekturen angeht. Anstatt Unternehmen zu zwingen, sich zwischen Flexibilität und Integration zu entscheiden, bietet das Portfolio SAP Customer Experience (SAP CX) beides: eine einheitliche, aber auch zusammensetzbare Business Suite, die Front- und Backoffice-Abläufe umfasst, in Verbindung mit einem umfassenden vorintegrierten und zertifizierten ISV-Partnernetz, sodass Unternehmen gezielt Lösungen miteinander kombinieren können, wo immer dies betriebswirtschaftlich sinnvoll ist.

Der Schwungradeffekt: Anwendungen, Daten, KI

Die wahre Stärke konsolidierter Plattformen liegt in dem, was SAP als „Schwungradeffekt“ bezeichnet. Bei diesem Modell generieren Anwendungen Daten, Daten trainieren KI, und KI optimiert Anwendungen. Dadurch entsteht folgender Kreislauf:

  • Bessere Daten führen zu einer besseren KI.
  • Eine bessere KI führt zu besseren Anwendungen.
  • Bessere Anwendungen generieren bessere Daten.

Dieser integrierte Ansatz ist nur möglich, wenn Unternehmen sich von isolierten Insellösungen verabschieden und zu einheitlichen Plattformen übergehen, die das gesamte Spektrum an Geschäftsdaten nutzen können. Unternehmen, die bereits in SAP-Technologien investiert haben, haben festgestellt, dass eine einheitliche Datenstrategie ein bewährtes Verfahren ist, um zu einer Datenarchitektur zu kommen, wie sie für KI erforderlich ist.

Quantifizierter Nutzen: Dies spricht für eine Konsolidierung

Das US-Marktforschungsunternehmen Enterprise Strategy Group hat die SAP-CX-Lösungen betriebswirtschaftlich analysiert und dabei überzeugende Belege gefunden, die für eine Konsolidierung von IT-Anbietern sprechen:

  • Steigerung der betrieblichen Effizienz
    • Schnellere Wertschöpfung: Unternehmen können ihre CX- und ERP-Daten in nur sechs Monaten komplett verknüpfen und integrieren.
    • Kürzere Implementierungszeit: Unternehmen sparen etwa 25 bis 50 Prozent des Zeit- und Arbeitsaufwands ein, der für die komplette Neuerstellung von Integrationen erforderlich ist.
    • Höhere Produktivität: Je nach Jobfunktion berichten Kunden, dass sich die Tagesproduktivität um 10 bis 300 Prozent verbessert hat.
  • Kostenoptimierung
    • Niedrigere Gesamtkosten für die Lösungen: Auch wenn Einzellösungen billiger erscheinen mögen, ist der ganzheitliche Ansatz für End-to-End-Lösungen weitaus kosteneffektiver.
    • Geringerer Wartungsaufwand: Unternehmen können bis zu 70 Prozent der Zeit einsparen, die für die Verwaltung und Wartung von Systemen erforderlich ist.
    • Ressourcenoptimierung: Unternehmen müssen Teams nicht um das Doppelte vergrößern, um kundenspezifische Entwicklungen und Integrationen unterstützen zu können.
  • Strategische Vorteile
    • Besseres Kundenerlebnis: Nahtlose Konnektivität zwischen Kundendaten und operativen Daten schafft die Voraussetzungen für erstklassigen Kundenservice.
    • Schnellere Innovation: Durchgängige Transparenz ermöglicht schnellere und fundiertere Entscheidungen und somit schnellere Produkteinführungen.
    • Niedrigeres operatives Risiko: Standard-iFlows sorgen für zuverlässigere Verbindungen mit weniger potenziellen Verbindungsproblemen.

KI treibt Konsolidierung voran

KI treibt den Trend zur Konsolidierung ebenso stark voran wie die Notwendigkeit, Kosten zu senken. Sollen KI‑Modelle etwas bringen, erfordern sie hochwertige, genaue Daten. Wenn Unternehmen Datensilos aufrechterhalten, die oft das Ergebnis nicht verbundener digitaler Tools sind, bleiben KI-Maßnahmen hinter den Erwartungen zurück oder stagnieren.

Das einheitliche Konzept der SAP setzt bei dieser Herausforderung direkt an: Harmonisierte SLAs, UX und Datenmodelle werden über den gesamten Stack bereitgestellt und mit über SAP Business AI eingebetteter KI und einer einheitlichen und semantisch reichhaltigen Datenschicht über SAP Business Data Cloud kombiniert. Dadurch können Unternehmen KI-Funktionen in sämtlichen Domänen vollständig nutzen, ohne eine komplexe Integration separater Systeme vornehmen zu müssen.

Die Konsolidierung nimmt Fahrt auf

Der Trend zur Konsolidierung von IT-Anbietern beschleunigt sich – und zwar in vielerlei Hinsicht:

  • Laut einer Studie von Capgemini führten 2022 fünfundsiebzig Prozent der Unternehmen eine Konsolidierung von IT-Anbietern durch, gegenüber 29 Prozent im Jahr 2020.
  • Gartner geht davon aus, dass bis 2027 70 Prozent der Unternehmen die Zahl ihrer Anbieter von cloud-nativen Anwendungen auf maximal drei optimieren werden.
  • Bei mittelständischen Unternehmen hat sich die durchschnittliche Zahl der SaaS-Tools in den letzten zwei Jahren um 18 Prozent verringert.
Vom Risiko zur Resilienz: Beschaffung gewinnt strategische Bedeutung

Der Weg nach vorn: strategische Konsolidierung

Die Belege sind eindeutig: 2025 ist ein entscheidendes Jahr für CIOs. Unternehmen, die sich für eine strategische Konsolidierung von IT-Anbietern und einheitliche Plattformen statt fragmentierter Einzellösungen entscheiden, profitieren von erheblichen Wettbewerbsvorteilen in puncto operativer Effizienz, Kostenmanagement und Bereitschaft für KI.

SAP CX stellt die Zukunft der Customer-Experience-Technologie dar. Das Portfolio ist keine Ansammlung unterschiedlicher Tools, sondern eine einheitliche, intelligente Plattform, die sich an Geschäftsanforderungen anpassen und weiterentwickeln kann. Angesichts der Herausforderungen im Jahr 2025 wird die Entscheidung zwischen Komplexität und Konsolidierung über den Erfolg von CIOs entscheiden.

Die Frage ist nicht, ob man konsolidiert, sondern ob man den Trend anführt oder zurückbleibt.

68 Prozent der CIOs planen bereits Maßnahmen zur Konsolidierung. Unternehmen, die bei der Konsolidierung von Anbietern entschlossen handeln, sind am besten aufgestellt, um die Zukunft der Unternehmenstechnologie erfolgreich zu meistern.


Geert Leeman ist Chief Revenue Officer für SAP Customer Experience.

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