Innovation, Vernetzung, Umsetzung: schnellere Wertschöpfung in der gesamten SAP Business Suite

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Was in Las Vegas passiert, muss nicht in Las Vegas bleiben, vor allem wenn es um die Zukunft der Unternehmenssoftware geht. Am letzten Tag der SAP Connect, die kürzlich in Las Vegas stattfand, erklärte SAP-Vorstandsmitglied und Chief Operating Officer Sebastian Steinhäuser in seiner Keynote , wie SAP für Kunden weltweit eine neue Ära einläutet, in der künstliche Intelligenz die Produktivität und den Unternehmenserfolg steigert.

Deep-Research-KI-Modelle und rollenbasierte KI-Assistenten sorgen zusammen mit Innovationen für die SAP Business Suite für eine noch nie dagewesene Effizienz.

Bevor Steinhäuser auf das zentrale Thema seines Vortrags zu sprechen kam, bat er die Marketingleiter der SAP-Lösungsbereiche, kurz die Neuigkeiten aus den verschiedenen Event Tracks der SAP Connect zusammenzufassen. In jeweils knapp zwei Minuten deckten sie Finanzwesen, Beschaffung, Lieferkette, Personalwesen und Kundenerlebnis ab. Von autonomer Buchhaltung und zukunftsweisender Beschaffung bis hin zu KI-gestützter Gewinnung von Fachkräften und intelligenter Erhöhung der Kundenbindung war die Botschaft eindeutig: SAP entwickelt Innovationen für sämtliche Geschäftsprozesse.

Die eigentliche Herausforderung: Prioritäten aufeinander abstimmen

Wie Steinhäuser betonte, hat jeder Geschäftsbereich „seine eigenen Prioritäten und seine eigenen dringlichen und wichtigen Themen.“ Die eigentliche Herausforderung bestehe nicht nur darin, neue Funktionen auf den Markt zu bringen, sondern Prozesse, Daten und Teams aufeinander abzustimmen, um mit Unsicherheit umzugehen und eine effektive Kundenorientierung zu erreichen. „Einfach einen [KI]-Agenten auf einen fehlerhaften Prozess aufzusetzen, wird zu nichts führen“, erklärte er.

KI, Daten und Anwendungen setzen das SAP-Schwungrad in Bewegung

Aber wie funktioniert das Zusammenspiel? Das „Schwungrad“-Modell ist ein dynamischer Zyklus aus KI, Daten und Geschäftsanwendungen, der für Synergien im gesamten Unternehmen sorgt. Dabei handelt es sich nicht nur um ein theoretisches Konzept. Steinhäuser zeigte, wie die Nutzer bei SAP − getreu dem Motto „SAP runs SAP“ − das Schwungrad-Konzept in die Praxis umsetzen.

Zunächst erklärte er: „Die SAP nutzt rollenbasierte KI-Assistenten, die auf spezialisierte KI‑Agenten zurückgreifen, um Teammitglieder in allen Geschäftsbereichen der SAP zu unterstützen.“

Dann ging er auf die Daten ein. Anfang des Jahres wurde die SAP bei der SAP Business Data Cloud (SAP BDC) ihr erster eigener Kunde. SAP BDC verbindet alle Unternehmensdaten auf einer einzigen Ebene, um schnellere und bessere Einblicke in die Finanz-, Personal- und Vertriebsplanung zu bieten. „Wir freuen uns auf den Produktivstart mit der ersten Gruppe intelligenter Anwendungen, beginnend mit People Intelligence“, betonte er.

Und schließlich kam er auf die eingesetzten Anwendungen zu sprechen. Mithilfe von RISE with SAP ist SAP von SAP ERP Central Component (SAP ECC) auf die SAP Business Suite und SAP Cloud ERP umgestiegen. „Die SAP Business Suite ist der Ort, an dem Daten erstellt werden, und hier erzielt die KI Wirkung“, erklärte Steinhäuser.

Doch die Prozesse entwickelten sich mit KI stets weiter, fügte er hinzu. Lösungen wie SAP Signavio und SAP LeanIX unterstützen die SAP und ihre Kunden bei der kontinuierlichen Transformation ihrer Geschäftsprozesse und Technologielandschaft − mit KI-Funktionen, die überall integriert sind. Und um sicherzustellen, dass die Mitarbeitenden bei jedem Schritt informiert und einbezogen sind, wird bei SAP auch WalkMe eingesetzt.

„Jetzt wo ich die eigene Transformation der SAP vorantreibe, verstehe ich die Herausforderungen, vor denen Sie stehen“, sagte Steinhäuser. „Wenn wir den Schwungrad‑Effekt aus KI, Daten und Anwendungen in der gesamten SAP Business Suite nutzen, bin ich überzeugt, dass wir gemeinsam erfolgreich sein werden.“

Nahtlos integrierte KI-Unterstützung: sichere Nutzung, messbare Wirkung

Anschließend kam Brenda Bown, Chief Marketing Officer des Bereichs Business AI bei SAP, auf die Bühne und erläuterte, wie KI vermehrt Einzug in die tägliche Arbeit von Unternehmen hält. „In Gesprächen [mit Kunden] höre ich immer wieder drei Dinge: Erstens wünschen sie sich eine KI, die konkreten Mehrwert bietet. Zweitens soll sie sicher und verantwortungsvoll genutzt werden können. Und drittens soll sie über Teams und Bereiche hinweg einsetzbar sein. Wir sind da, um genau das zu bieten“, betonte sie.

Joule ist jetzt für verschiedene Anwendungsfälle in bewährte SAP-Anwendungen eingebettet – so wird die Arbeit im gesamten Unternehmen schneller und einfacher. „Bis Ende dieses Jahres werden wir über 400 solcher KI-Anwendungsfälle haben“, sagte Bown. Joule-Agenten automatisieren Aufgaben abteilungsübergreifend. Der neue Agent Builder in Joule Studio hilft Kunden, eigene Agenten zu erstellen, zu erweitern und anzupassen. Er ist ab Dezember allgemein verfügbar. Und der SAP LeanIX AI Agent Hub und die Agent-Mining-Funktionen in SAP Signavio bieten Übersicht und helfen bei der Orchestrierung von KI-Agenten.

Kunden wie Matur Fompack nutzten Joule in SAP-SuccessFactors-Lösungen, um schneller Bewerber zu finden und einzustellen und die Karriereentwicklung zu verbessern, erklärte Bown. „Die Ergebnisse sind phänomenal: Die Durchlaufzeit unserer HR-Prozesse ist um 48 Prozent kürzer, die Mitarbeiterentwicklung und Karriereplanung ist um 40 Prozent schneller – und vor allem hat sich das Mitarbeiter- und Bewerbererlebnis deutlich verbessert“, sagte sie.

Für Prozesse, die mehrstufige Workflows und differenzierte Entscheidungen erfordern, hat SAP eine neue Generation rollenbasierter KI-Assistenten eingeführt. „Die Assistenten kennen Ihre Rolle im Unternehmen, weil sie auf die Rolle und den jeweiligen Kontext abgestimmt sind“, fügte Bown hinzu. Sie greifen auf die richtigen Agenten für den Job zu, sorgen dafür, dass Raten bei der Arbeit der Vergangenheit angehört, und helfen Menschen, neue Einblicke zu gewinnen und viel produktiver zu arbeiten.

Außerdem zeigte sie, wie Agenten abteilungsübergreifend zusammenarbeiten, Workflows automatisieren und die SAP-Geschäftslogik sogar auf autonome Geräte wie Roboter übertragen können. Erste Pilotprojekte mit Partnern wie NEURA Robotics belegen bereits, dass Joule‑Agenten echte Aufgaben in der realen Welt planen und ausführen können.

Ungewisse Zeiten meistern: Die SAP Business Suite liefert auf der SAP Connect

Daten und intelligente Anwendungen: einheitlich und einsetzbar

Daten sind nur dann wertvoll, wenn man mit ihnen etwas anfangen kann. Irfan Khan, President und Chief Product Officer für SAP Data and Analytics, verwies in diesem Zusammenhang auf die SAP BDC, die verteilte Daten zusammenführt und für intelligente Anwendungen nutzt. „SAP BDC bietet das leistungsfähigste Fundament für die Verknüpfung Ihrer vorhandenen Daten und die Entwicklung zukunftsweisender Anwendungen. Zudem ist sie in der Lage, vertrauenswürdige KI-Funktionen zu unterstützen und einzusetzen“, sagte er. Zudem ermöglicht die neue Lösung SAP Business Data Cloud Connect einen sicheren, bidirektionalen Datenaustausch mit Partnern wie Databricks und Google Cloud.

Intelligente Anwendungen schließen die Lücke zwischen Mensch und KI. Sie schaffen die Voraussetzungen für intelligentere Entscheidungen und Zusammenarbeit. „Diese Anwendungen lernen aus Ihren Daten und bieten Simulationen, die alle Führungskräfte dabei unterstützen, intelligentere Entscheidungen zu treffen“, erklärte Khan. „Wenn man keine verlässliche Datengrundlage hat, die auf vertrauenswürdigen, verlässlichen Daten basiert, ist es sehr fraglich, ob KI erfolgreich sein wird oder nicht.“

Von Einblicken zur Umsetzung: Transformation in der Praxis

Wie aber setzen Unternehmen nun ihre Strategie um? Michael Ameling, President von SAP Business Technology Platform (SAP BTP), demonstrierte, wie die SAP Business Suite Innovationen ermöglicht. Hierfür führt sie Kernanwendungen, Daten und KI zusammen, die alle auf der SAP BTP und Lösungen für das Business Transformation Management basieren. „Angenommen, Sie möchten einen Geschäftsprozess verstehen und verbessern“, sagte er. „SAP Signavio hilft Ihnen, jedes Detail genau zu verstehen, und kann konkrete Maßnahmen vorschlagen. Diese Erkenntnisse können Sie dann nutzen, um den Prozess in SAP Build zu verbessern, indem Sie Abläufe automatisieren und eigene Agenten entwickeln.“

Er zeigte, wie die SAP BTP und das Business-Transformation-Management-Portfolio Unternehmen dabei unterstützen können, Systeme zu verknüpfen, Transparenz zu gewinnen und Prozesse zu automatisieren. Tools wie SAP Signavio, SAP Build und SAP Integration Suite helfen Kunden wie Blue Diamond Growers, Abläufe zu optimieren und ihre Transformation voranzutreiben.

Services und Support: schnellere Innovation und Wertschöpfung

Anja Schneider, SVP und Global Head of Premium Engagement and Advisory, konzentrierte sich bei der Zusammenfassung ihres Keynote-Teils darauf, wie die Service- und Supportteams der SAP Kunden helfen, das Potenzial ihrer SAP-Investitionen voll auszuschöpfen.

„Wir begleiten Sie bei jedem Schritt − wie ein Personal Trainer“, sagte sie und erklärte, wie die Suite-Methodik der SAP, integrierte Tools wie WalkMe und SAP Cloud ALM und fachkundige Beratung Kunden dabei unterstützen, den vollen Nutzen aus ihren SAP-Investitionen zu ziehen. Als Beispiel führte sie das Transformationsprojekt von IBM an: Dank der Zusammenarbeit mit SAP-MaxAttention-Teams und einem Clean-Core-Konzept verliefen die Upgrades für mehr als 150.000 Benutzer in 175 Regionen reibungslos − mit nur wenigen Vorfällen.

Die Sicht des Kunden: Das Projekt von Southern California Edison

Letztendlich kommt es jedoch darauf an, dass Transformation zu echten Ergebnissen führt. Todd Inlander, SVP und CIO beim kalifornischen Energieversorger Southern California Edison (SCE) berichtete, wie sein Unternehmen durch das SAP-Transformationsprojekt seine Kernsysteme modernisiert und Backoffice-Prozesse optimiert. Das Unternehmen steht vor einer deutlich gestiegenen Nachfrage und Umweltproblemen und nutzt SAP-Lösungen, unter anderem SAP-Business-AI-Funktionen, um seine Abläufe zu transformieren.

„Wir müssen unserem Motto treu bleiben, also sichere, zuverlässige und erschwingliche Energie bieten“, sagte er. „Das können wir nicht, wenn wir alles so machen wie bisher. Wir müssen auf SAP setzen. Wir nutzen SAP-Technoloige, um die Art und Weise, wie wir in unserem Umfeld arbeiten, zu verändern. Wir müssen KI einsetzen, weil wir nicht genug Menschen haben, um die ganze Arbeit zu erledigen. Und wir müssen skalieren.“

Bei der Einführung der SAP Business Suite im nächsten Jahr wird SCE darauf achten, einen Clean Core zu behalten und so wenig wie möglich Anpassungen vorzunehmen. „Vor 15 Jahren haben wir ECC implementiert und rund 66 Prozent unserer Erweiterungen nie genutzt. Letztendlich lernen wir aus dieser Erfahrung“, sagte Inlander. SCE werde die Implementierungszeit der Lösung zudem dafür nutzen, seine Backoffice-Abläufe weiter zu transformieren. „Wir werden Joule und andere KI-Lösungen integrieren, denn alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert, ist purer Wahnsinn.“

Steinhäuser warf zum Ende der Keynote einen Blick in die Zukunft: „Wir haben große Fortschritte in allen Geschäftsbereichen gemacht, um Ihnen etwas Besonderes zu bieten − mit KI, die zu Ihrem persönlichen Assistenten wird und auf Daten basiert, die Grenzen überwinden, und Anwendungen, die Erkenntnisse in Maßnahmen umsetzen. Die anwendungsübergreifenden Funktionen, die Sie gerade gesehen haben, setzen das Schwungrad in Gang.“

Die Zukunft ist jetzt und basiert auf der Synergie von KI, Daten und Anwendungen. Jedes Unternehmen kann Innovationen nutzen, um echte Veränderungen zu erzielen.

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