Wenn es um Innovation bei der Softwareentwicklung in heterogenen Systemlandschaften geht, sind benutzerfreundliche Programmierschnittstellen (APIs) ein Muss. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Software SAP Graph, die in einer privaten Betaversion eingeführt und bei der Entwicklerkonferenz SAP TechEd vorgestellt wurde.
Im Grunde legt SAP Graph eine einheitliche API-Schicht über die verschiedenen Anwendungen der Intelligent Enterprise Suite. Diese neue Anschlusstechnik wurde entwickelt, damit Programmierer schnell und einfach ergänzende Apps erstellen können. Auf der Konferenz wurde im Rahmen dieses Video-Interviews eine Softwaredemo gezeigt.
„Im Zuge unserer Intelligent-Enterprise-Strategie möchten wir Entwicklern eine Reihe von übersichtlichen, intuitiven und leicht verständlichen APIs bereitstellen, die sie nutzen können, um SAP-Anwendungen und Anwendungen von Drittanbietern mit innovativen Funktionen zu erweitern“, erklärte Jan Schaffner, Leiter von Central Engineering bei SAP. „Dank harmonisierter Objektnamen können Entwickler nun effizienter suchen und testen und so letztendlich produktive Anwendungen erstellen, indem sie Stammdaten über SAP- und Nicht-SAP-Cloudlösungslandschaften hinweg sicher verknüpfen und integrieren.“
Einfache Verwendung der APIs
Schaffner beschrieb SAP Graph als einen etwaigen zentralen Einstiegspunkt für Partner und SAP-Entwicklungsteams, die Anwendungen für Prozesse im Rahmen der intelligenten Enterprise Suite entwickeln.
„Mit einem einheitlichen API-Zugriff auf zentrale Daten und Funktionen für intelligente Unternehmensprozesse können Entwickler in anderen SAP-Lösungen vorhandene Funktionen rasch wiederverwenden und dadurch ihre Produktivität deutlich steigern“, betonte Schaffner.
Fortschritte bei den Cloud-Pilotprojekten
In einigen Pilotprojekten verwenden SAP-Partner bereits SAP Graph, um Anwendungen rund um die Angebots- und Auftragsabwicklung zu erstellen. Dazu zählen SAP Sales Cloud, SAP Commerce Cloud und SAP S/4HANA Cloud.
Ein SAP-Partner hat die Pilotversion von SAP Graph verwendet, um einen Prototyp eines Microapps-Service zu erstellen. Dieser soll Entwicklern helfen, Workflows zu erstellen, in denen mehr Informationen aus verschiedenen SAP-Lösungen zusammengeführt werden.
Vorgeschlagen wurde auch ein Szenario, in dem Händler Kundenlieferungen mithilfe von SAP Graph personalisieren können. Dabei soll SAP Graph als eine einheitliche Schicht über vorhandene Logistik- und Commerce-Anwendungen gelegt werden. Das Beispiel umfasste eine sprachbasierte Benutzungsoberfläche (Conversational UI), die es Kunden ermöglicht, mit einem Chatbot zu sprechen, um Liefertermine zu klären.
„Wir möchten ein Domain-Modell für die intelligente Suite erstellen, das Daten über vier zentrale Geschäftsprozesse hinweg umfasst: Lead-to-Cash, Source-to-Pay, Recruit-to-Retire und Design-to-Operate“, sagte Schaffner. „Durch diese Vereinfachung und Harmonisierung sollen alle Entwickler unterstützt werden, insbesondere diejenigen, die bisher nicht mit SAP-Umgebungen vertraut waren und denen es an Ressourcen für zeitintensive Schulungen fehlt.“
Positives Feedback von Partnern
Laut Schaffner haben Entwickler, die am Pilotprojekt der Betaversion von SAP Graph beteiligt waren, sehr positive Rückmeldungen gegeben.
„Die SAP-Partner sind hocherfreut über SAP Graph, weil ihnen damit in einem allgemeinen Domain-Modell eine Auswahl der APIs bereitgestellt wird, die für sie am relevantesten sind“, fügte Schaffner hinzu. „Diese Art der Bereitstellung wird Entwicklern das Erstellen von Anwendungserweiterungen erleichtern. Und diese Erweiterungen helfen Kunden, die enorme Bandbreite an SAP-Geschäftsanwendungen optimal zu nutzen, wenn sie auf SAP S/4HANA und unsere gesamte intelligente Suite umsteigen.“