Krankenhäuser und Gesundheitsbehörden sind durch die COVID-19-Pandemie besonders stark belastet. Mit der Cloud-Analytics-Lösung „Betten-Management@SAP“ hat die COVID-19-Koordinierungsstelle im Rhein-Neckar-Kreis in Echtzeit eine Übersicht über sämtliche Krankenhauskapazitäten.
Auch die Gesundheitsversorger in der Rhein-Neckar-Region und der Stadt Heidelberg stehen aufgrund des neuartigen Virus vor enormen Herausforderungen. Neben der Erhöhung der Bettenkapazitäten für COVID-19-Patienten, muss auch die Versorgung der Patienten mit anderen akuten Erkrankungen gewährleistet bleiben.
Hierzu richtete das Gesundheitsamt des Rhein-Neckar-Kreises gemeinsam mit weiteren Kliniken und Krankenhäusern unter Leitung des Universitätsklinikums Heidelberg eine COVID-19-Koordinierungsstelle ein. Sie dient als zentrale Anlaufstelle für einen bedarfsgerechten Umgang mit stationär aufgenommenen COVID-19-Patienten.
Koordination von Krankenhausbetten in Echtzeit
Mit Betten-Management@SAP unterstützt die SAP die Koordinierung von Krankenhausbetten in der Rhein-Neckar-Region und in der Stadt Heidelberg. Außerdem ermöglicht die Lösung eine operative Steuerung von Krankentransporten und unterstützt dadurch gezielt die Verteilung der Patienten. Die Lösung ermöglicht Ärztinnen und Ärzten der Koordinierungsstelle einen Überblick über alle intensivmedizinischen Ressourcen in der Region in Echtzeit. Mit Hilfe der Daten können sie die vorhandenen Kapazitäten schnell überblicken und entscheiden, in welchem Krankenhaus der jeweilige Patient bestmöglich versorgt werden kann.
Dies wird auch durch eine interaktive Landkarte (Geomap) visuell unterstützt. Durch sie hat das zuständige Personal alle Krankenhäuser auch räumlich im Blick, was zu einer schnellen Orientierung und präzisen Koordination beiträgt. Das entlastet im Krisenfall bestehende Strukturen der Gesundheitsversorgung. Inzwischen werden in 25 Kliniken die Betten von 45 Stationen mit der Lösung verwaltet.
Software-Lösung hilft bei der Suche nach freien Krankenhausbetten
Entwickelt wurde Betten-Management@SAP innerhalb einer Woche zur Unterstützung bei der Krisenbewältigung. Dabei waren von Anfang an Ärztinnen und Ärzte der Koordinierungsstelle mit eingebunden. Die Evaluation durch die Endnutzer ermöglichte es den Entwicklern die Lösung auf die Bedürfnisse aller Beteiligten maßzuschneidern.
Die vorhandenen Betten-Kapazitäten werden von den Krankenhäusern direkt vor Ort in das System eingetragen. Die Software aktualisiert daraufhin den kompletten Belegungsplan der Krankenhausbetten der Region.
Die Lösung kann ortsunabhängig via Webbrowser abgerufen werden und unterstützt die unterschiedlichsten Endgeräte. Dabei bietet sie flexible Darstellungsformen für einen bedarfsgerechten Zugang und ermöglicht den Nutzern rollenspezifische Prioritäten festzulegen.
Cloud-Technologie ermöglicht dank Analytics-Funktion optimale medizinische Versorgung
Als technologische Grundlage der Lösung dient die SAP-Cloud-Technologie. Auf Basis der SAP Business Technology Platform, SAP Fiori und SAP Analytics Cloud stellt die Anwendung eine leicht skalier- und erweiterbare Lösung dar. Die Software ermöglicht so analytische Auswertungen, die über das reine Reporting von Intensivbettenkapazitäten hinausgehen. Entwicklungen der Bettenbelegung und Veränderungen bei der Anzahl von Krankenhausbetten können damit abgebildet und ausgewertet werden. Außerdem ermöglicht die Analytics-Funktion die Auswertung historischer Kennzahlen und damit die Abbildung von Zeitreihen. So können Krankenhäuser auf erkannte Trends reagieren. Mit einem sicheren Berechtigungs- und Rollenkonzept erfüllt sie die höchsten Standards für Datenschutz und Datensicherheit sämtlicher Informationen.
Herausforderungen als ein Team angehen
Neben einigen technischen Herausforderungen wurde das Team auch mit kommerziellen und rechtlichen Hürden konfrontiert. Die erfolgreiche Entwicklung der Lösung gelang durch die enge Zusammenarbeit und Abstimmung auch innerhalb der SAP Teams.
„Das Konsortium rund um das Universitätsklinikum Heidelberg suchte nach einem vertrauensvollen und zuverlässigen Partner. Wir haben als Team gezeigt, wie wir völlig neue Anforderungen zügig umsetzen und so auch in Krisenzeiten einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten können“, sagt Michael Byczkowski, Vice President und globaler Leiter der Industry Business Unit Healthcare Providers.