Das vergangene Jahr hat uns deutlich gezeigt: Internationale Geschäftsbeziehungen und Produktionsstandorte verlangen weiterhin nach geschäftlichen Reisen. Blicken wir aber auf das Thema Nachhaltigkeit wird schnell klar: Geschäftsreisen müssen in der Post-Covid-Ära anders aussehen. Lesen Sie hier fünf Ansätze die Unternehmen helfen, ihre Ziele zu erreichen.
Das haben auch deutsche Travel Manager erkannt. Zwei von drei geben in unserer aktuellen Studie an, dass sie bereits Änderungen vorgenommen haben, um einen größeren Fokus auf Nachhaltigkeit zu legen.[1] Die Frage bleibt, wie Unternehmen neue Nachhaltigkeitsziele einhalten können, sobald sie den Geschäftsbetrieb wieder hochfahren. Das Geschäftsreiseumfeld bietet viel Potenzial, um Nachhaltigkeitsambitionen in die Tat umzusetzen. Voraussetzung für klimaschonendes Handeln ist, dass Unternehmen ihren tatsächlichen CO2-Fußabdruck kennen. Nur auf dieser Basis können sie ihr Reiseprogramm nachhaltig ausrichten und effizient steuern. Sie können nur managen, was sie auch messen können und dabei unterstützen digitale Lösungen.
Diese fünf Ansätze können Unternehmen helfen, ihre guten Absichten in die Tat umzusetzen:
1. Nachhaltigkeit priorisieren und Bewusstsein schärfen: Auch wenn Nachhaltigkeitsthemen omnipräsent sind, braucht es Zeit, bis sich neue Verhaltensmuster durchsetzen. Geschäftsreisende erachten mangelnde Unterstützung und Freigaben durch Führungskräfte als größtes Hindernis für die Einführung nachhaltiger Reisen (17 Prozent). Doch die Verantwortung liegt nicht allein bei den Vorgesetzten. Der erste Schritt liegt darin, das Nachhaltigkeitsbewusstsein über alle Hierarchieebenen hinweg zu stärken. Bereits 2019 war laut SAP-Concur-Studie für 80Prozent der Geschäftsreisenden der Schutz des Klimas eine wichtige Angelegenheit. Allerdings verfügten nur 39 % über die notwendigen Informationen, um Geschäftsreisen nachhaltiger zu gestalten. Hier gilt es, Auswertungen zum eigenen CO2-Fußabdruck bereitzustellen und Reisende mit Tipps und Richtlinien zu unterstützen.
2. Reiserichtlinien mitdenken: Der Wunsch nach Veränderung ist unter Geschäftsreisenden deutlich spürbar: Die Hälfte der deutschen Befragten würde Reiserichtlinien und Budgets sogar absichtlich missachten, um nachhaltiger zu reisen.2 Zukunftsorientierte Unternehmen kommen dem mit der Anpassung ihrer Reiserichtlinien zuvor. Sie können beispielsweise „Zug statt Flug“ innerhalb Deutschlands zur Regel machen oder Nachhaltigkeit mit der Präferenz von Direktflügen vor Kostenersparnis stellen. Visionäre Unternehmen appellieren zudem an die Eigenverantwortlichkeit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Denkbar sind hier Mobilitätsbudgets, die Flexibilität bei der Wahl von Verkehrsmitteln bieten, oder die Ergänzung um umweltfreundlichere Übernachtungsalternativen.
3. Mehr als gute Vorsätze: Die nachhaltige Geschäftsreise steht und fällt mit dem eigenverantwortlichen Handeln der Belegschaft. Hier sollten Unternehmen fundiertes Wissen zu Nachhaltigkeitsthemen aufbauen. Unsere Studien zeigen, dass Arbeitgeber insbesondere bei der Aufklärung über umweltfreundliche Alternativen nachjustieren müssen: 59 Prozent der Reisenden in Europa wissen nicht, wie sie Business-Trips grüner gestalten können.2 Allem voran fehlt aber der Zugang zu digitalen Tools, die die Nachhaltigkeit verschiedener Buchungsoptionen und das Budget anzeigen (67 %).2 Das führt bei der Reiseplanung insgesamt zu einer Vernachlässigung umweltschonender Optionen.
4. Flexibilität auf ganzer Linie: Die Datengrundlage zur Erfassung des CO2-Fußabdrucks von Reisen, Übernachtungen und Fahrten fehlt vielen Unternehmen also bisher. Da verwundert es nicht, dass 27 Prozent der deutschen Travel Manager die Umweltauswirkungen ihrer Geschäftsreisen gar nicht kennen.2 Exakte Analysen mithilfe digitaler Tools schaffen Transparenz, decken Einsparpotenziale auf und minimieren Fehler. Mit integrierten Buchungs-, Abrechnungs- und Genehmigungsprozessen können Unternehmen ihren Geschäftsreisenden die benötigte Flexibilität für nachhaltige Reiseoptionen bieten, gleichzeitig Compliance-Verpflichtungen und ihrer Fürsorgepflicht gerecht werden. Hinterlegte Reiserichtlinien helfen Travel Managern zudem, die Kontrolle über Buchungen und Aufenthaltsorte zu behalten.
5. Anreize schaffen, Erfolge anerkennen: Geschäftsreisende in ganz Europa sind der Auffassung, dass Unternehmen mit Initiativen zum CO2-Ausgleich einen zusätzlichen Beitrag zur Klimaentlastung leisten (71 Prozent) können.2 Auch hier bietet sich die Zusammenarbeit mit Partnern an, die etwa den CO2-Fußabdruck von Flügen berechnen, um in Klimaschutzprojekte zu investieren. Der regelmäßige Austausch von Best Practices und die Anerkennung von Erfolgen geben 66 Prozent der europäischen Geschäftsreisenden zusätzliche Anstöße, nachhaltige Geschäftsreisen zu etablieren. Die intrinsische Motivation der Reisenden kann zudem durch bessere Hospitality-Optionen, etwa in Form von Upgrades (59 Prozent) oder finanziellen Anreizen (48 Prozent), wertgeschätzt werden.2
Chancen durch Tracking der CO2-Emissionen
Das vergangene Jahr hat uns deutlich vor Augen geführt, wo Handlungsbedarf besteht. Unternehmen müssen Nachhaltigkeit in allen Geschäftsbereichen vorantreiben, allem voran bei ihren Geschäftsreisen. Hier schlummert viel Potenzial, das Unternehmen mithilfe digitaler Tools ausschöpfen können. Das Tracking der CO2-Bilanz schafft als Basismaßnahme eine klare Perspektive, um berufliche Reisetätigkeit umweltbewusst zu gestalten und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Anstatt in alte Muster zurückzufallen, heißt es jetzt mehr denn je, Innovationsgeist zu beweisen und so langfristig und verantwortungsbewusst im Wettbewerb zu bestehen.
[1] Wakefield Business Travel Report im Auftrag der SAP-Concur-Organisation, 2021
[2] Corporate Travel Sustainability Index, durchgeführt von Raconteur, 2020
[3] SAP-Concur-Studie, INNOFACT, 2019