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Als Produktionsbetriebe der REWE Group versorgen die Glockenbrot Bäckerei und Wilhelm Brandenburg täglich Tausende Märkte mit hochwertigen Back- und Fleischwaren. Mit dem Transformationsprogramm OLYMP bricht für die REWE Group-Produktionsbetriebe ein neues, ganzheitlich digitales Zeitalter an.

Deutsches Brot ist nicht nur weltberühmt, sondern seit 2014 sogar Weltkulturerbe. Und der Deutschen liebstes Lebensmittel: Neun von zehn Verbrauchern essen mindestens einmal täglich ein Brötchen oder eine Schnitte Brot. Gut, dass die REWE Group im Lebensmitteleinzelhandel hier auf einen eigenen, verlässlichen Produktionspartner vertrauen kann. Die Glockenbrot Bäckerei setzt als eine der größten und bekanntesten Bäckereien Deutschlands auf traditionsreiches Handwerk und stellt gleichzeitig die hohe Nachfrage sicher.

Heterogene Systemlandschaft bremst Backwerke aus

Die Glockenbrot Bäckerei beliefert täglich mehr als 2.500 Filialen und 40 Großläger der REWE Group mit hochwertigen Produkten. Allein im Frankfurter Stammbetrieb laufen jeden Tag 250.000 Baguettebrötchen, 160.000 Ciabattas sowie 200.000 Brote, Toastbrote und Baguettes vom Band.

Dabei sämtliche Warenbestände, Aufträge und Lieferungen zuverlässig auf dem Schirm zu haben, ist alles andere als einfach. Zumal die über Jahre bewährte, heterogene und nur bedingt integrierte Systemlandschaft den Überblick erschwert. „An der Zeit, hier gegenzusteuern“, findet Michael Müller, der die Digitalisierung der REWE Group-Produktion federführend vorantreibt. Neben den Glockenbrot Backwerken sollen davon künftig auch die Betriebsstätten der REWE Group-eigenen Qualitätsmetzgerei Wilhelm Brandenburg profitieren. Denn die Prozess- und Applikationslandschaft des zweiten REWE Group-Produktionsbetriebs soll ebenfalls auf die aktuellen technischen Möglichkeiten transformiert werden.

Die Grundlage für die angestrebte Digitalisierung schafft das IT-gesteuerte Transformationsprogramm  OLYMP, das neben einem modernen Technologie-Stack auf Basis der intelligenten Business Suite SAP S/4HANA vor allem nachhaltige Prozessverbesserungen ins Visier nimmt. „Schließlich ist die Etablierung einer homogenen Systemlandschaft nur eine von fünf Säulen unseres Transformationsprogramms“, erklärt Change Managerin Anna-Lena Wolf. Darüber hinaus ziele OLYMP darauf ab, den Arbeitsalltag der Mitarbeitenden zu erleichtern, stärker kennzahlenbasierte Entscheidungen zu unterstützen, Synergieeffekte zwischen den Produktionsbetrieben der REWE Group besser zu nutzen und die Grundlage für eine robuste und stabile Fertigung zu legen.

Ein wichtiger Aspekt, zumal die Lebensmittelproduktion hohen Anforderungen gerecht werden muss. Aktuell kommt man bei der Glocken Bäckerei dieser Verpflichtung systemisch-manuell nach. „Das Verfahren ist stabil und auditiert, aber auch zeitaufwendig“, sagt OLYMP-Programmmanager Müller. Künftig sollen entsprechende Informationen deshalb auf Knopfdruck bereitstehen.

Doch nicht nur in Sachen Echtzeit-Einsichten verspricht sich die Glocken Bäckerei von der integrierten Systemlandschaft deutliche Optimierungspotenziale: „Überall dort, wo manuelle Eingriffe durch automatisierte Prozesse ersetzt werden, sinkt die Wahrscheinlichkeit von Eingabe- und Übertragungsfehlern“, davon ist der OLYMP-Programmmanager überzeugt und nennt direkt ein Beispiel: So sei der Verbrauch von Mehl, Zucker und anderen Zutaten aktuell im System nicht in Echtzeit abrufbar. Ein Szenario, das dank OLYMP in den REWE Group-Produktionsbetrieben wohl bald der Vergangenheit angehören dürfte.

Denn die künftige Systemlandschaft beinhaltet neben der cloudbasierten ERP-Lösung SAP S/4HANA eine Vielzahl weiterer Anwendungen. So möchte die Glockenbäckerei künftig beispielsweise ihre Lagerhaltung mithilfe der Anwendung SAP Extended Warehouse Management optimieren, die täglichen Touren der rund 250 starken LKW-Flotte über die Anwendung SAP Transportation Management steuern sowie mittels der Lösung SAP Integrated Business Planning for Supply Chain eine fundierte Bedarfs- und Bestandsplanung ermöglichen.

Zugleich sorgt das cloudbasierte Manufacturing Execution System (MES) SAP Digital Manufacturing Cloud für eine effiziente Orchestrierung sämtlicher Produktionsprozesse bis hinunter auf Arbeitsplatzebene. „So können wir auf Nachfrageschwankungen und besondere Kundenanforderungen in Echtzeit reagieren, ohne dadurch Produktivitätsverluste einzugehen“, lobt Müller.

Konsequentes Change Management überzeugt Mitarbeitende

Bis es so weit ist, gibt es allerdings noch jede Menge zu tun. „Und zwar nicht nur technologisch, sondern auch organisatorisch“, sagt Change Managerin Anna-Lena Wolf. Sie weiß, wie wichtig der Rückhalt der Belegschaft für den Erfolg derart komplexer Transformationsvorhaben ist. „Deshalb nehmen wir durch unsere agile Projektmethodik sowohl Entscheider als auch Fachexperten von Anfang an mit ins Boot.“ Aus ihrer Sicht trägt die enge Einbindung der Anwendenden maßgeblich zur Akzeptanz der neuen Prozesse bei. Das Konzept geht auf: „Die Belegschaft ist hoch motiviert, das Projekt ans Laufen zu bringen“, freut sich Wolf.

Aktuell arbeitet das Projektteam daran, den Umfang der künftigen Implementierung mithilfe der SAP-Activate-Methodik zu definieren. „Statt viel Zeit in die Definition von Ist- und Soll-Prozessen zu stecken, übernehmen wir – wann immer möglich – die von SAP vordefinierten Templates“, sagt Müller. Lediglich in Ausnahmefällen würden Abweichungen bzw. Erweiterungsbedarfe erfasst. Eine Vorgehensweise, die sich für die REWE Group-Produktionsbetriebe gleich doppelt rechnet: Zum einen wird dadurch die Planungsphase enorm beschleunigt. Zum anderen trägt die Konzentration auf standardgerechte Praktiken und Prozesse aber auch dazu bei, dass die Produktionsbetriebe für die zunehmend volatilen, komplexen und ambivalenten (VUKA) Anforderungen des digitalen Zeitalters bestens gerüstet sind.

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