Führungskräfte richten ihr Augenmerk verstärkt auf die Treibhausgasemissionen ihres Unternehmens, den Klimawandel, die massiven Abfallprobleme sowie Ungleichheiten in der Arbeitswelt und in der Gesellschaft. Worauf es jedoch besonders ankommt, sind Maßnahmen, mit denen sich diese Probleme durch die Zusammenarbeit von Unternehmen, Wissenschaft, Nichtregierungsorganisationen und nationalen Regierungen wirksam bewältigen lassen.
Um den sehr realen Risiken zu begegnen, die diese Herausforderungen mit sich bringen, benötigen Unternehmen Lösungen, die Datentransparenz und Einblick in die Auswirkungen ihres Geschäftsbetriebs und ihrer Lieferketten bieten. Damit sind sie in der Lage, fundierte, nachhaltigere Entscheidungen zu treffen.
Führungskräfte benötigen Werkzeuge, mit denen sie in ihren durchgängigen Geschäftsprozessen Echtzeitdaten erfassen und auswerten sowie Maßnahmen daraus ableiten können. Dadurch können sie eine „grüne Dimension“ im gesamten Unternehmen etablieren. Anschließend müssen sie ihre Ergebnisse für eine Vielzahl von Stakeholdern wie Mitarbeitende, Partner, Kunden, Regulierungsbehörden und Investoren umfassend und präzise darstellen.
Hier setzen wir unseren Schwerpunkt. Wir möchten Führungskräften helfen, diese Ziele zu erreichen, indem wir ein ganzheitliches Management-Framework in unsere zentralen Unternehmensanwendungen integrieren und gezielt Lösungen für mehr Nachhaltigkeit entwickeln. Ein Beispiel dafür ist die Lösung SAP Sustainability Control Tower, die seit kurzem für unsere Kunden verfügbar ist.
Mehr Nachhaltigkeit mit SAP Sustainability Control Tower
Mit SAP Sustainability Control Tower können Unternehmen Echtzeitdaten erfassen, organisieren und auf der Grundlage transparenter, standardisierter Kennzahlen in ihren Berichten darstellen. Mit der Lösung sind sie in der Lage automatisiert und zeitnah revisionsfähige Daten zu Kennzahlen, wie Treibhausgasemissionen, ethischen Investments und Impact Investing, zu erfassen. SAP Sustainability Control Tower bietet außerdem die Möglichkeit, sich detaillierte Daten zu strategischen Bereichen im Unternehmen sowie zu bestimmten Regionen und Geschäftsnetzwerken anzeigen zu lassen. Damit profitieren Unternehmen von der nötigen Granularität, um fundierte Entscheidungen zu treffen, bei denen finanzielle und nichtfinanzielle Aspekte gleichermaßen berücksichtigt werden.
Die Lösung ist nur eine unserer Initiativen, mit denen wir Kunden beim Nachhaltigkeitsmanagement unterstützen. Gemeinsam mit wichtigen Partnern und zahlreichen Kunden, zu denen über 100 der weltgrößten Unternehmen zählen, entwickeln wir außerdem Lösungen, mit denen Unternehmen jeder Größe Nachhaltigkeit in ihren Geschäftsprozessen verankern können.
Unsere Initiativen umfassen Lösungen, mit denen Kunden bereits beim Produktdesign auf die Nachhaltigkeit der Produkte achten können, Lösungen zur Messung der CO2-Emissionen in ihren Netzwerken sowie Lösungen, die durchgängige Transparenz in der Berichterstattung zu ihrer Leistung in den Bereichen Umwelt, Gesellschaft und Governance (ESG) ermöglichen. Da sich die Anforderungen, Frameworks und Standards für Berichte stetig ändern, ist die Berichterstattung ein wichtiger Schwerpunktbereich vieler Führungskräfte.
Ganzheitliche Berichterstattung für mehr Transparenz
Organisationen wie das Weltwirtschaftsforum (WEF), der Global Compact der Vereinten Nationen, die Global Reporting Initiative, die Ellen MacArthur Foundation und die Value Balancing Alliance fordern bereits seit einigen Jahren eine Standardisierung der Berichterstattung von Unternehmen. Sie setzen sich dafür ein, dass Unternehmen ihre Ergebnisse und Maßnahmen zum Umweltschutz sowie ihren Beitrag zu sozialer Gerechtigkeit und Wirtschaftswachstum nach einheitlichen Kriterien berichten.
Regulierungsbehörden wie die U.S. Securities and Exchange Commission denken außerdem über die Einführung standardisierter Berichtsanforderungen für Angaben zu Klimaschutzmaßnahmen, zu den CO2-Emissionen und zur nichtfinanziellen Leistung von Unternehmen nach.
Vor diesem Hintergrund setzen immer mehr Unternehmen auf freiwillige Berichtsstandards, die ihnen helfen, neue Investoren zu gewinnen, ihr Ansehen zu stärken oder Übernahmen zu tätigen. Dabei überprüfen sie auch ihre bisherigen Berichtsmodelle und stellen von einer klassischen Finanzberichterstattung, deren Schwerpunkt auf Umsatz und Gewinn liegt, auf ein Modell um, das finanzielle und nichtfinanzielle Kennzahlen in einem ganzheitlichen Berichtsrahmen zusammenführt.
Neue Initiativen erfassen auch Nachhaltigkeitsdaten
Die Darstellung finanzieller und nichtfinanzieller Ergebnisse in einem integrierten Bericht kann für Unternehmen, Investoren und Finanzanalysten verwirrend sein. Bei der letzten Weltklimakonferenz COP26 in Glasgow verkündete die International Foundation for Reporting Standards deshalb die Einrichtung eines neuen International Sustainability Standards Board (ISSB), das globale Standards für die Berichterstattung von Nachhaltigkeit erarbeiten soll.
Nach Auffassung der SAP benötigen Unternehmen klare und einheitliche Standards, die in allen Branchen und Regionen angewendet werden. So können Führungskräfte konsistentere, nachhaltigere Entscheidungen treffen. Zugleich haben Stakeholder die Möglichkeit, Unternehmen auch im Hinblick auf ihre nichtfinanzielle Leistung zu vergleichen.
Das Weltwirtschaftsforum hat in Zusammenarbeit mit wichtigen Normierungsgremien ein neues Framework entwickelt: die Stakeholder Capitalism Metrics. Mit diesem Framework können Unternehmen ihre zentrale Finanzberichterstattung auf ESG-Kennzahlen abbilden. Wir haben die Stakeholder Capitalism Metrics in unsere neue Lösung SAP Sustainability Control Tower integriert. Darüber hinaus arbeiten wir mit Organisationen wie der Value Balancing Alliance zusammen, die eine Methodik entwickelt hat, mit der sich nichtfinanziellen Tätigkeiten ein finanzieller Wert zuweisen lässt. Damit können bessere Entscheidungen zu Investitionen und Maßnahmen in den Bereichen Umwelt, Gesellschaft und Governance getroffen werden.
Diese neuen, ganzheitlichen Berichtsmodelle setzen voraus, dass Unternehmen bei der Bewertung und Steuerung ihrer langfristigen Unternehmensleistung auch ESG-Kennzahlen berücksichtigen, eine Verbindung zwischen ESG- und finanziellen Indikatoren herstellen und nicht nur ihre Aktionäre, sondern alle Stakeholder im Blick haben.
Dafür benötigen sie Zugriff auf hochwertige, transparente, konsistente, zeitnahe und letztlich auch revisionsfähige Daten. 79 Prozent der Unternehmen, für die Nachhaltigkeit von wesentlicher Bedeutung ist, nutzen die Erhebung und Darstellung von Umweltdaten bereits als Ausgangspunkt für ihre Unternehmensstrategie und Entscheidungsprozesse. Die Erfassung und Analyse dieser Daten sind dabei die ersten Schritte, doch in einer Umfrage von SAP Insights waren nur 21 Prozent der befragten Führungskräfte vollständig mit der Qualität und Verfügbarkeit der erfassten Nachhaltigkeitsdaten zufrieden.
Die Sicht der Kunden auf Nachhaltigkeitsziele
Die SAP erweitert deshalb ihr Portfolio an Werkzeugen, die in Unternehmen für Transparenz hinsichtlich der Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsziele sorgen.
BMW-Finanzchef Dr. Nicolas Peter bekräftigte beim SAP Sustainability Summit 2021: „Das Thema hat in unserer Branche eine große Bedeutung. Wir können klar beobachten, dass sich die Diskussion mit unseren Investoren und an den Kapitalmärkten von der Gewinnmaximierung auf die Wertoptimierung verlagert. In der Automobilindustrie ist Nachhaltigkeit inzwischen kein Nischenthema mehr, sondern macht einen beträchtlichen Teil der Gespräche mit unseren Stakeholdern aus.“
„Die Politik, Normierungsgremien und Regulierungsbehörden haben bei der Anpassung unserer Nachhaltigkeitsstrategie eine wichtige Rolle gespielt“, führt er weiter aus. „Wir wollen die CO2-Emissionen während des gesamten Lebenszyklus unserer Produkte verringern, Materialien wiederverwenden und nachhaltige Standards in unserer Lieferkette umsetzen.“
BMW hat als einer der ersten Automobilhersteller seinen Geschäftsbericht und seinen Nachhaltigkeitsbericht in einem Bericht zusammengeführt.
Um als Unternehmen auch zukünftig erfolgreich sein, sich schnell anpassen und auf neue Anforderungen einer turbulenten Welt reagieren zu können, muss Nachhaltigkeit in die zentralen Geschäftsabläufe integriert sein. Und das bedeutet, bei strategischen und operativen Entscheidungen sowohl finanzielle als auch nichtfinanzielle Kennzahlen zu berücksichtigen.
Es gibt noch viel zu tun, was die Entwicklung eines standardisierten, globalen Frameworks für Nachhaltigkeitsberichte betrifft. Mithilfe digitaler Technologien können Unternehmen jedoch schon jetzt Maßnahmen ergreifen, um den Umfang ihrer Berichterstattung zu erweitern und ihre Geschäftsprozesse am Prinzip der Nachhaltigkeit auszurichten.
Und wie immer steht Ihnen mit der SAP ein kompetenter Partner zur Seite bereit.
Luka Mucic ist CFO und Mitglied des Vorstands der SAP SE.