Das Unternehmen Cashew Coast von der Elfenbeinküste produziert und vermarktet Cashewkerne. Mit der Lösung SAP Rural Sourcing hat es der Dokumentation von Geschäftsprozessen auf Papier den Kampf angesagt.
Ouattara Oyala freut sich: Durch den Anbau von Cashews in der Elfenbeinküste kann sie Geld für die Bildung ihrer Kinder sparen. „Ich bin jetzt in der Lage, für mich und meine Familie zu sorgen“, erklärt sie. Ihr Traum sei es, ihren Kindern Bildung und ein erfolgreiches Leben zu ermöglichen. Das komme nicht nur ihr zugute, sondern auch der ganzen Gemeinschaft. Ihr Dorf ist eines von 87 in dem westafrikanischen Land, in dem Bauern mit Cajooma SAS, der Anbausparte von Cashew Coast, zusammenarbeiten.
Als Oyala der Dorfgenossenschaft beitrat, lernte sie, wie sie Cashews von bester Qualität erntet, um Höchstpreise zu erzielen. Vermittelt wurde das Wissen durch Cashew Coast, der Firma, die auch den Aufbau der Kooperative unterstützt hatte.
Cashew Coast ist ein führender Produzent und Vermarkter qualitativ hochwertiger Cashewkerne. Seit zwei Jahren arbeitet Oyala nun mit dem Unternehmen zusammen. Früher war sie auf sich allein gestellt. Jetzt ist sie mit anderen Frauen in kleinen Gruppen zusammen, was es ihr leichter macht. „Vorher war ich allein, jetzt arbeiten wir gemeinsam“, betont Oyala.
Video von Rana Hamzakadi und Matt Dillman
Die Elfenbeinküste ist einer der weltweit größten Produzenten von Cashews – dank Menschen wie Oyala, die mit anderen Kleinbauern und Besitzern von Parzellen zusammenarbeiten und die Früchte des Cashewbaums vom Boden aufsammeln. Sobald die gelb-orangen Früchte geerntet sind, müssen die Cashewkerne mit einer Drehbewegung herausgelöst werden.
Im Gegensatz zu anderen Unternehmen exportiert Cashew Coast die Kerne nicht im Rohzustand, sondern verarbeitet sie direkt im Ernteland, was sich positiv auf die CO2-Bilanz auswirkt. Der Weg der Cashews führt direkt vom Feld in das Zentrallager von Cashew Coast in Bouaké. Dort werden sie sortiert, gewogen und in Säcke gefüllt, bevor sie zur weiteren Verarbeitung nach Azaguié gebracht werden.
Mit SAP Rural Sourcing Management ambitioniertere Ziele erreichen
Bis vor Kurzem dokumentierte Cashew Coast den Anbau noch auf Papier. Doch mit steigendem Volumen wurde es immer schwieriger, die Daten im Blick zu behalten und zu analysieren. Die Geschäftsführer erkannten, dass sie ein besseres System brauchten, um den Weg der Cashews vom Anbau über den Verarbeitungsbetrieb bis zum Verkauf im Einzelhandel zu verfolgen und wandten sich deshalb an SAP.
Joel Bagbila, der bei Cashew Coast den Bereich „Farmer Integration“ leitet, erklärt, dass das Unternehmen ein noch ambitionierteres Ziel verfolgt: „Wir wollen, dass unser Land die weltweite Nummer eins bei Herstellung und Qualität wird.“
Um dieses Ziel erreichen zu können, hat Cashew Coast sich entschieden, SAP Rural Sourcing Management einzuführen. Die Industry-Cloud-Lösung auf Basis der SAP Business Technology Platform wird nun in der Sparte Cajooma SAS eingesetzt. Die Digitalisierungsinitiative bei Cashew Coast bringt den Kleinbauern unmittelbare Vorteile, zum Beispiel transparentere Preise. Das Unternehmen hat es nun leichter, Qualitätskontrollen durchzuführen und kann so viel schneller Entscheidungen treffen.
Für Einzelhändler bedeutet dies, dass sie künftig das Produkt bis zum Ursprung zurückverfolgen und mehr Transparenz für ihre Kunden schaffen können. Und dank der Vernetzung sind alle Partner entlang der Wertschöpfungskette in der Lage, gewinnbringend und nachhaltig zu wirtschaften.
„Die Kunden möchten heutzutage wissen, woher das Produkt kommt, das sie kaufen“, sagt Achta Cherif, Quality Director bei Cashew Coast. „Mit dieser Information können sie ihre Kaufentscheidung treffen. Das ist auch für uns wichtig.“
Letztendlich haben sich die Führungskräfte von Cashew Coast für die Cloud-Software von SAP entschieden, weil sie zahlreiche Vorteile bietet. „Wir wollten eine erstklassige Lösung und wir wollten Kontakt zum Entwicklungsteam, anstatt uns mit einem Drittanbieter zu befassen. Mit SAP Rural Sourcing Management bekommen wir das alles“, erklärt Salma Seetaroo, Mitbegründerin und CEO von Cashew Coast.
Sie berichtet auch von der Einführung, die überraschend reibungslos ablief: „Das SAP-Implementierungsteam war flexibel und wusste sofort, was wir brauchen. Es bestand aus einer Gruppe junger Leute, die mit Begeisterung an einem solchen Projekt arbeiten. Es hat eine Menge Spaß gemacht. Und ich hätte nicht erwartet, dass alles so reibungslos läuft.“
Kürzlich hat Cashew Coast zwei akademische Nachwuchskräfte eingestellt, die nun per Online-Schulung eingearbeitet werden. Mohamed Traoré, Technology Manager, und Rose Koffi, Sales and Sustainability Manager, erhalten eine Einweisung durch SAP, damit sie die zweite Phase der Implementierung von SAP Rural Sourcing Management fortsetzen können. Mit der SAP-Software möchte das Unternehmen dafür sorgen, dass landwirtschaftliche Produkte aus der Elfenbeinküste noch besser rückverfolgt werden können.
Wenn Sie sich also mal wieder eine Handvoll Cashews genehmigen, denken Sie daran: Es könnte gut sein, dass ihre Reise in der Elfenbeinküste begann. Und vielleicht wurden sie sogar von Oyala oder einer ihrer Kolleginnen vom Waldboden aufgesammelt.