Überschwemmung, Dürre, Hagel, Lauffeuer – der Klimawandel hat immer mehr Folgen für uns und unsere Umwelt. Lesen Sie, wie innovative Technologien in der Landwirtschaft höhere Erträge und den Schutz der biologischen Vielfalt ermöglichen.
Neben Regierungen und anderen Unternehmen weltweit, hat sich auch SAP dazu verpflichtet, in den nächsten zehn Jahren Co2-neutral zu werden. Aber ist das genug? Werden diese Bemühungen ausreichen, den Klimawandel so zu bremsen, dass wir unsere Küsten und Städte sowie wichtige Ökosysteme und ihre Artenvielfalt erhalten können?
Die katastrophalen Ereignisse sind ein Zeichen dafür, dass die Natur aus dem Gleichgewicht geraten ist. Wir müssen uns auf eine wärmere Zukunft vorbereiten. Und eine der größten Hürden, die wir dabei vielleicht nehmen müssen, ist die Bewertung unserer Nahrungsmittelquellen. Immerhin haben wir zehn Milliarden Menschen zu ernähren. Sie alle verlassen sich auf landwirtschaftliche Produkte. Doch die Ernten sind anfällig für Zerstörung durch extreme Wetterereignisse, die nun immer häufiger auftreten.
SAP will mit dem Programm Climate 21 Kunden helfen klimafreundlicher zu wirtschaften und ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren. In der jüngsten Folge des SAP-Podcasts Climate 21 sprach Gastgeber Tom Raftery mit Tobias Fausch, CIO des Großhändlers BayWa, der zu den weltweit 50 Sustainability and Climate Leaders weltweit gehört.
BayWa nimmt eine Ausnahmestellung in der Lieferkette ein. Der Konzern hilft agrarwirtschaftlichen Betrieben ihre Gewinne zu steigern und dabei gleichzeitig wegweisende Modelle für eine nachhaltige Landwirtschaft der Zukunft zu entwerfen– mit Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien und der Bereitstellung entsprechender Technologien.
Um die globalen Aufklärungsinitiativen des Weltumwelttags zu unterstützen und andere Führungskräfte und Politiker zu ermutigen, in die Zukunft unseres Planeten zu investieren, zeigt dieser Artikel auf, wie BayWa moderne Technologie einsetzt, um geschäftliche Ziele mit den Zielen des Umweltschutzes zu verbinden.
Nachhaltige Landwirtschaft mit Solarmodule auf Stahlstelzen
Im Rahmen ihrer Solarpaneel-Initiative arbeitet BayWa mit Agrarbetrieben zusammen, um ihre landwirtschaftlich genutzten Flächen mit Photovoltaikanlagen zu überdachen. Diese sind hoch genug, damit landwirtschaftliche Maschinen darunter passieren können. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Solarmodule nicht nur saubere Energie erzeugen, sondern auch als Gewächshäuser für die darunter liegenden Pflanzen dienen.
Die Sonnenkollektoren schützen die Pflanzen vor Unwetter wie Hagel, aber auch vor zu viel oder zu wenig Wasser. Sie sind so konzipiert, dass sie einen Teil des Lichts durchlassen. Das hält die Pflanzen kühler und reduziert die Wasserverdunstung. Trotz des blockierten Sonnenlichtes erhalten die Pflanzen genügend Licht, damit sie wachsen können.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: der Ernteertrag wächst, erneuerbare Energie wird erzeugt und der Wasserverbrauch reduziert.
Nachhaltigkeit durch Satellitenbilder: intelligente Landwirtschaft
Satellitenbilder ermöglichen eine umfassende Übersicht über die Felder – was viel hilfreicher ist, als man sich vorerst vielleicht vorstellt. Die Nutzer in den Betrieben können sich am BayWa-System anmelden und sich Luftaufnahmen der Felder ansehen. Darauf können sie erkennen, ob die Ackerböden homogen sind oder nicht und wo die Pflanzen nicht genug Wasser bekommen.
Mit Hilfe dieser Informationen können sie neu planen. Beispielsweise wie sie säen und wässern müssen, aber auch wo Maschinen eingesetzt werden sollen. Ackerböden, die weniger homogen sind, sind schwieriger zu bewirtschaften, da die Pflanzen je nach Bodenqualität unterschiedlich wachsen.
Die Satellitenbilder geben auch Aufschluss darüber, wo Pflanzen enger oder weiter auseinandergesetzt werden müssen. Dies basiert auf Indikatoren zu Wasser und Boden, die leicht aus der Luft erkennbar sind. Sie helfen eine nachhaltige Landwirtschaft zu gestalten und gleichzeitig, bei weniger Wasserverbrauch, höhere Ernteerträge zu erzielen.
Blockchain-Technologie für mehr biologische Vielfalt
Die neueste technologische Innovation von BayWa verbindet Einzelpersonen, Philanthropen und Unternehmen, die in den Erhalt der biologischen Vielfalt investieren möchten, mit landwirtschaftlichen Betrieben, die bereit sind, entlang ihrer Felder Blühstreifen zu pflanzen, um Insekten und Bienen Nahrung und Lebensraum zu bieten.
Aber hier geht es nicht einfach um den Austausch von Finanzmitteln oder eine laufende Investitionsbeziehung. Stattdessen können sich Nutzer am BayWa-System anmelden und daraufhin alle Betriebe, die am Biodiversitätsprogramm teilnehmen, durchsehen und dann auswählen mit welchem Unternehmen sie zusammenzuarbeiten möchten.
Das Geld geht nicht, wie sonst üblich, sofort an den landwirtschaftlichen Betrieb, sondern es wird mittels Blockchain-Technologie in Token umgewandelt. Dies trägt dazu bei Anreize zu schaffen, denn die Auszahlung erfolgt nur dann, wenn bestimmte Maßnahmen ergriffen werden. Beispiele sind wenn Blumen und Samen gekauft oder gepflanzt werden oder wenn sie anfangen zu wachsen.
Die Betriebe erhalten dadurch eine zusätzliche Einkommensmöglichkeit und sie können entscheiden, welchen Investitionen sie Vorrang geben möchten: den Investitionen in den Erhalt der biologischen Vielfalt oder den Investitionen in Umsatz generierende Pflanzen.
Ein Gleichgewicht zwischen Betriebsergebnis und Nachhaltigkeit erzielen
Weltweit versprechen Privatpersonen, Unternehmen und Regierungen Emissionen einzudämmen und eine nachhaltigere Welt zu schaffen. Wir müssen Lösungen und Innovationen finden, die dabei besonders den Schwächsten unter uns helfen und gleichzeitig die Nachhaltigkeit auf globaler Ebene verbessern.
BayWa setzt neue Technologien mit Erfolg ein. Das belegen nicht nur die nachhaltigen Ergebnisse, sondern auch der zusätzliche Nutzen, der den landwirtschaftlichen Betrieben geboten wird.
Betriebe, die mit BayWa zusammenarbeiten, werden mit der erforderlichen Technologie und Anleitungen unterstützt, um nachhaltigkeitsorientierte Entscheidungen zu treffen, die in einem herkömmlichen Geschäftsumfeld widersprüchlich wären. Dies wiederum ermöglicht es den Betrieben mehr Einnahmen zu erzielen und den Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken. Dabei spielt auch die nachhaltige Landwirtschaft eine große Rolle.
Es sind gerade solche Innovationen, die uns rund um die Welt weiterhin und noch schneller den Weg in eine Zukunft weisen, in der Nachhaltigkeit als Teil des Unternehmensergebnisses angesehen wird.
Magnus Meier ist Vice President und weltweiter Leiter der Wholesale Distribution Business Unit bei SAP.