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Der BSH-Konzern schafft mit dem globalen Umstieg auf SAP S/4HANA die Basis für ein künftiges intelligentes ERP.

BSH Hausgeräte GmbH ist einer der Weltmarktführer im Bereich Home Appliances. Da das Thema Innovation beim Münchner Konzern ganz oben auf der Agenda steht, war es für das Unternehmen wichtig, als Vorreiter alle Prozesse in SAP S/4HANA abzubilden.

Das war der Start für ein umfangreiches Digital-Core-Projekt. BSH ist damit seinem Ziel, die nächste Generation einer globalen Unternehmenslösung (NEXT ONE) zu schaffen, einen großen Schritt nähergekommen. Dazu gehört es für die Bayern, proaktiv auf neue State-of-the Art-Lösungen von SAP einzugehen. Somit werden die Chancen der Digitalen Transformation genutzt, um langfristig ein „Intelligentes ERP“ im gesamten Konzern aufzubauen.

Start und Meilensteine der digitalen Transformation

Die BSH-Verantwortlichen wussten: Die Umstellung auf SAP S/4HANA bietet die Chance, Geschäftsprozesse zu optimieren und die veraltete Systemlandschaft im Unternehmen aufzuräumen und gezielt auf die Zukunft auszurichten. Man muss allerdings nicht zwingend alles vom Kopf auf die Füße stellen, sondern sollte sich ambitionierte, aber realistische Ziele setzen. So startete die Projektarbeit zwischen BSH und cbs mit dem Ziel, proaktiv auf neue State-of-the-Art Lösungen einzugehen und die neuen Möglichkeiten von SAP S/4HANA unter dem Stichwort „Intelligent ERP“ zu nutzen. Weitere Gründe für die Transformation waren die Möglichkeit, durch eine zentrale System-Landschaft auf Basis von SAP S/4HANA, die Effizienz zu erhöhen und Kosten einzusparen. Zudem war es das Ziel, eine moderne Unternehmensplattform zu schaffen, die es BSH künftig leichter macht, neue und innovative Technologien und Standards konzernweit einzuführen.

Die Umstellung auf SAP S/4HANA bietet BSH die Chance, Geschäftsprozesse zu optimieren. (Foto von www.bsh-group.com)

Im Zuge einer Vorstudie hatte sich die BSH entschieden, das Projekt gemeinsam mit cbs anzugehen. Im Folgenden wurde das Projektteam aufgestellt, das bis heute in flexiblen Konstellationen zusammenarbeitet. Eine robustere Infrastruktur, passend zu den stetig komplexer werdenden Anforderungen, war gefordert. Um das volle Potenzial von SAP S/4HANA auszuschöpfen und die Datenqualität zu erhöhen, hat man sich bei der Implementierung für einen Smart Brownfield Approach entschieden. Umgesetzt wurde das Projekt mit der Scrum-Methode. Dazu galt es zunächst, die entsprechenden Strukturen im Konzern zu schaffen und Schulungen durchzuführen, danach konnte es losgehen. Die Teams von einer durchweg agilen Arbeitsweise zu überzeugen, war nicht immer einfach. Denn, die Mehrzahl der Ansprechpartner war noch stark im alten Wasserfall-Modell verankert. Doch mit viel Überzeugungsarbeit, Geduld und dem Fokus auf die Vorteile dieses Vorgehens hat sich die agile Methode mittlerweile in der gesamten IT-Organisation der BSH durchgesetzt.

Dass die agile Projektmethode parallel zu den Implementierungen übergreifend und global umgesetzt wurde, ist ein große Errungenschaft des Projektes. Das erste Highlight war der reibungslose Go-Live im Sales-Departement der Schweiz. Ab 2020 folgten weitere Rollouts in den Verkaufsniederlassungen in Schweden, Norwegen, Finnland, Dänemark, Lettland, Litauen, Estland, Singapur und Malaysia. Für die Fertigung und Produktion am Standort Traunreut hat das Team dann ein wegweisendes SAP S/4HANA-Template erstellt. Die Herausforderung war es dabei, eine komplette End-to-End-Prozessstruktur innerhalb eines neuen Templates aufzubauen.

Erfolge der Umstellung auf ein intelligentes ERP

Die Zusammenarbeit sowohl mit BSH als auch unter den Beteiligten auf cbs-Seite war auf allen Ebenen und in allen Projektteams jederzeit äußerst konstruktiv und von großem Zusammenhalt geprägt. Die enge Kooperation ermöglichte außerdem die Entwicklung innovativer Use-Cases. Ein Beispiel dafür ist die Einführung von Fiori-Apps, die mittlerweile auch in der Produktion der BSH Verwendung findet.

Tobias Steiner, Projektleiter für den SAP S/4HANA-Switch bei BSH, bilanziert: „Die Zusammenarbeit mit cbs war sehr partnerschaftlich. Die cbs-Berater waren immer hundert Prozent mit exzellentem fachlichen Know-how da und haben für ein stabiles Team gesorgt. Das war ein entscheidender Erfolgsfaktor, da die BSH-Mitarbeiter nicht immer voll für das Projekt zur Verfügung standen. Zudem war SAP S/4HANA für uns noch absolutes Neuland. Das gesamte Digital-Core-Projekt hat davon stark profitiert.“

Insgesamt 17 Länder sind bisher live, darunter Schweiz, Schweden, Norwegen, Finnland, Dänemark, Lettland, Litauen, Estland, Thailand und Indonesien. Der erste Fabrik-Rollout gelang im bayerischen Traunreut. Die nächste Herausforderung besteht darin, das Standard-Template übergreifend einzuführen. Weitere Rollouts des SAP S/4HANA-Templates sind in den nächsten Monaten geplant, etwa an verschiedenen deutschen Standorten sowie in Polen (sechs Fabriken an drei Standorten: Lodz, Breslau, Rzeszów) sowie in Spanien, Mexiko und Ägypten. BSH profitiert bereits von den neuen End-to-End-Prozesslandschaften in den einzelnen Gesellschaften. „Es war komplex, alle beteiligten Mitarbeiter und Stakeholder von der agilen Methode zu überzeugen. Aber auf lange Sicht hat sich dieser Weg ganz klar als der richtige erwiesen. Das Ergebnis kann sich bisher sehen lassen. Wenn man sich die Dimensionen ansieht, ist es sicherlich eine der größten IT-Restrukturierungen in der Industrie weltweit, die in agiler Arbeitsweise realisiert wurden“, bilanziert Projektleiter Steiner.

Über BSH

Die BSH Hausgeräte GmbH wurde bereits vor über 50 Jahren als Tochterfirma der Robert Bosch GmbH sowie der Siemens AG gegründet. Das Unternehmen mit Hauptsitz in München ist europäischer Marktführer in der Herstellung von Hausgeräten wie etwa Waschmaschinen, Kühlschränke und Geschirrspüler und betreibt 40 Fertigungsstätten in Europa, den USA, Lateinamerika und Asien. Zum Jahresende 2021 beschäftigte die BSH etwa 60.000 Mitarbeitende und erzielte einen Rekordumsatz von 15,6 Mrd. Euro. Zum Portfolio der BSH gehören namhafte Marken wie Bosch, Siemens, Constructa, Neff und Gaggenau.